Kapitel 105

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Kapitel 105

Tom POV

Zwei Stunden! Ich war nur 120 Minuten nicht da. Wie konnten die Jungs in dieser Zeit so viel anrichten? Mein Gesichtsausdruck zeigt vermutlich absolute Sprachlosigkeit sowie Fassungslosigkeit. Ich kann einfach nicht verstehen wie sie das in dieser nicht allzu langen Zeit überhaupt hinkriegen konnten. Mein Versprechen nicht wütend zu werden war gar nicht nötig, denn dazu bin ich viel zu perplex von dem was Harry mir mit ein paar Ergänzungen von Zayn schilderte. Obwohl die beiden ihre Erzählung schon längst beendet haben, kann ich nichts erwidern. Ich habe keine Ahnung was ich sagen soll! Vorwürfe schon gar nicht. Ungeachtet, dass sie vielleicht vorsichtiger hätten sein können, war oder ist das Geschehene einfach Pech. Sie konnten nicht wissen, dass Niall genau in diesem Moment aufwacht. Es ist einfach das klischeehafte zur falschen Zeit am falschen Ort. Ich bin so konzentriert mir irgendetwas zurechtzulegen was ich den Jungs mitteile, dass ich es nur am Rande merke wie Louis aus dem Bad kommt und sich zu Harry und Zayn stellt. Drei Augenpaare mustern mich aufmerksam und warten auf meine Reaktion. Unter Druck gesetzt spreche ich das Erste was mir in den Sinn kommt aus „Wie hat er darauf reagiert?“ Unsicher zuckt Harry mit den Schultern und erwidert leise „Überfordert.“ „Ängstlich.“ Zayn wirft mir einen betretenden Blick zu und Louis meint nachdenklich „Zuerst schon, allerdings hat Niall es danach etwas verdrängt und hat uns nach anderen Dingen gefragt.“ Ich nicke langsam und puste die aufgestaute Luft aus meinen Backen. Ich muss unbedingt persönlich mit Niall darüber reden. Er darf das Passierte nicht beiseiteschieben! Leider wird er nicht drumherum kommen das früher oder später zu verarbeiten und ehrlich gesagt ist mir früher lieber, als wenn Niall diese Last sein halbes Leben mit sich herumträgt. „Tom?“ Fragend schaue ich auf und hefte meine Augen auf Zayn. Dieser holt tief Luft „Denkst du, dass Niall darüber hinweg kommt? Und: Ist es nicht schlimm, dass er das von uns erfahren hat?“ In den Gesichtern der anderen Zwei erkenne ich dieselben Fragen. Selbstsicher erwidere ich „Wenn Niall erneut aufwacht, werde ich mit ihm darüber sprechen. Erst dann weiß ich mehr. Und nein. Es ist jetzt kein Weltuntergang, dass ihr ihm das erzählt habt. Irgendwann hätte er sich auch von selbst daran erinnert.“ Alle drei nicken mit dem Kopf. Ich ergreife erneut das Wort und wechsle bewusst das Thema „Da es jetzt schon kurz nach halb eins ist, habt ihr bestimmt Hunger. Ich habe schon unterwegs etwas gegessen. Also?“ Erneut nicken Harry, Zayn und Louis, dennoch werfen sie alle gleichzeitig einen Blick auf Liam und Niall. Ich verkünde beruhigend „Ich bleibe bei ihnen. Geht ruhig runter in die Cafeteria, aber bleibt drinnen.“ Die letzten Worte betone ich besonders und das hat auch einen eindeutigen Grund. Sodass sich die Jungs nicht versucht fühlen, erläutere ich ihnen diesen „Der gestrige Vorfall hat speziell London in Aufruhe versetzt, alle Medien sind voll davon. Fragt mich nicht wieso sie sich so sehr darauf stürzen. Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass ihr momentan die berühmteste Boyband weltweit seid. Deswegen rate ich euch keinen lustigen Abstecher vor die Tür zu machen. Darauf lauern die Reporter und Paparazzos nur. Ach und in den nächsten Tagen solltet ihr das Internet meiden, wenn ihr nicht in mehrfacher Verfassung mit dem Geschehenen konfrontiert werden wollt.“ Jetzt wirken Louis, Zayn und Harry völlig baff. Letzterer findet zuerst seine Sprache wieder und erkundigt sich vorsichtig „Aber twittern können wir doch?“ Verwirrt entgegne ich „Wie kommst du denn jetzt darauf?“ Zayn antwortet mir erklärend „Naja vorhin, kurz bevor Liam aufgewacht ist, da hat Harry mir die Welttrends gezeigt. Moment…“ Zayn zieht sein Handy aus der Hosentasche, tippt kurz darauf herum und hält es mir hin. Louis kommt ebenfalls näher gerückt und späht auf das Display. Gespannt beobachten Harry und Zayn Louis und mich. Vermutlich zeigen wir beide die gleiche Reaktion. Jedes Mal bin ich aufs Neue erneut überwältigt. Der Fandom der Jungs hat sich in der Zeit so stark erweitert. Erst dadurch kann so etwas überhaupt möglich werden! Da Harry noch auf meine Antwort wartet, erwidere ich berührt „Auf jeden Fall. Zeigt euren Fans, dass ihr dankbar seid. Zusätzlich hat Paul das Statement bestimmt schon hinter sich gebracht. Allerdings waren wir beim Essen!“ Ich rappele mich auf, ziehe meinen Geldbeutel heraus  und halte ihnen ein paar Scheine entgegen, dabei grinse ich „Ihr habt bestimmt nichts dabei.“ Erneut antworten sie mit einem Nicken und Zayn nimmt die Scheine an sich. Ermahnend bemerke ich „Lasst euch bitte Zeit. Hetzt euch nicht!“ Augenverdrehend, doch zustimmend, verlassen die Drei immer noch etwas widerwillig das Zimmer und Louis schließt ganz langsam die Tür.

Der Tag der alles veränderte (One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt