Bloody Fists [Yoonmin] BTS

#27 [Dienstag]

Jimin

Ich begab mich leicht besorgt nach oben, um nach Yoongi zu sehen, denn ich wusste von seinem Selbstzweifel und Selbsthass.
Als ich ihn nicht im Zimmer auffand geriet ich innerlich in Panik doch versuchte ruhig zu bleiben. Schnell rannte ich zum Bad, öffnete schlagartig die Tür und erkannte einen oberkörperfreien Yoongi, der sich nichtmal erschrak.

Stumm betrachtete er seinen mit Pflastern, Verbänden und Narben übersäten Körper im Spiegel.
"Wie kannst du jemanden wie mich lieben?", murmelte er verletzt, "Ich bin hässlich, mein Körper zu dünn und mit Narben übersät... Ich bin kalt und gefühlslos... Ich bin nicht gut genug für dich"

"Oh Gott, Yoongi.. ", schnell rannte ich zu ihm, hob das Shirt vom Boden auf und zog es ihm über, "Du bist für mich Alles! Und wir kriegen das hin~ du wirst lernen mit Menschen umzugehen!"
"Ich wusste du findest mich hässlich..", murmelte er traurig.
"Nein tu ich gar nicht! Warum denkst du das?", wollte ich entsetzt wissen.
"Du hast mir sofort mein Shirt angezogen um meinen geschundenen Körper nicht sehen zu müssen"

"Ich hab dir dein Shirt angezogen, damit DU dich nicht mehr selbst betrachten kannst und dich nicht mehr selbst fertig machen kannst"
"Hilft nicht"
"Och, Sugaaaa~"
Fest umarmte ich ihn.

"Es tut mir Leid", entschuldigte er sich flüsternd und erwiederte sanft die Umarmung.
"Nein, mir tut es Leid! Es tut mir Leid, dass du so viel durchstehen musstest und jetzt erst so viel zu lernen hast! Du tust mir leid, wegen deinem Selbstzweifel, Selbsthass, deinen Depressionen und den Folgen von alldem!"

Ich spürte einen nassen Tropfen auf meine Schulter fallen. Mein Suga weinte.
Vorsichtig griff ich nach seiner Hand und zog ihn aus dem Bad ins Zimmer.
Dort schloss ich die Tür hinter uns und umarmte ihn wieder fest.
"Sag was du fühlst", bat ich.
"Ich hab das Verlangen danach einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen... Auf ewig von schönen Zeiten mit dir zu träumen... Mein Herz schmerzt, mein Kopf brummt und ich will weg von allen Menschen ,aber gleichzeitig auch bei dir sein.
U-und ich will.. Egal", beschrieb er seine Gefühle so aufrecht und ehrlich wie noch nie zuvor.

Er zitterte stark und drückte mich von ihm.
"Schau bitte weg, Chim"
"Wieso?"
"Tu es für mich"
"Aber nur weil ich dich liebe"
Also drehte ich mich mit dem Rücken zu ihm.

Dann hörte ich einen dumpfen Schlag und drehte mich sofort wieder um, als auch noch drei weitere dumpfe Schläge gegen die Wand folgten.
Es hatte so schlimm ausgesehen, als Yoongi weinend und zitternd brutalst auf die Wand einschlug, dass mein Herz schmerzte.

Sofort hielt ich Yoongi dabei auf seine Fäuste Wund zu schlagen. Dabei musste ich ihn von hinten umarmen, seine Fäuste festhalten und an seinen Körper drücken.

Hektisch atmend schubste er mich allerdings von sich, taumelte in die hinterste Ecke des Zimmers und ließ sich dort zu Boden sinken.
Er zitterte panisch am ganzen Leib und die Tränen flossen ihm die Wange entlang.

Enttäuscht von meiner eigenen Dummheit machte ich mir schreckliche Vorwürfe.

Ich war dabei und hab es zugelassen!
Er hat es selbst in meiner Anwesenheit gewagt!

"JIIIIIN!!! NAMJOOOOOON!!!", rief ich nun ebenfalls panisch um Hilfe.
Als die beiden das Zimmer betraten und Yoongi entdeckten erschraken sie.
Jin lief natürlich als erstes zu ihm und wollte ihn, wie Hobi vorhin, in den Arm nehmen.

Doch anstatt sich wie Hobi zu beruhigen wurde Suga's Atem schneller und unregelmäßiger, er zuckte zusammen und schubste Jin von sich.
Die Anderen drei, die auch auf mein Rufen aufmerksam geworden sind kamen nun auch und stellten sich im Kreis um Yoongi.