#31 [Donnerstag]

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Yoongi

Um Punkt sieben Uhr wurden wir heute von einem Pfleger aufgeweckt, gebeten uns fertig zu machen und 8 Uhr bereit für die Therapie Stunde zu sein.

Gestern wurden wir den restlichen Tag in Ruhe gelassen. Da ich neu war, hatten sie noch nichts für mich geplant gehabt. Also hatten wir uns ins Bett gesetzt und uns stundenlang nur unterhalten, rumgeknutscht oder gekuschelt. Da ich nicht wirklich reden wollte hatte Jimin von seinem Leben in Busan erzählt. Er erzählte mir von seinen alten Freunden, Leuten aus der alten Schule die er nicht gemocht hatte und ganz viele Stories die ihm so in Busan passiert waren. Ich spielte den stillen Zuhörer, der ab und zu einen Kommentar abgab oder über seine Witze und Stories lachte.

Doch jetzt war ich nur müde.
"Keine Schule und trotzdem früh aufstehen, oder was?!", meckerte ich genervt.
"Wir werden hier trotzdem unsere Hausaufgaben machen müssen, das weißt du doch! Jin und Namjoon werden uns jeden Tag alles mitbringen und gegebenfalls alles erklären!"
"Ja, ja ich hab schon zugehört! Jeden Nachmittag kommen sie", wiederholte ich.

"Eigentlich echt krass von den Beiden, sie wären großartige Eltern", behauptete Jimin und setzte sich langsam auf.
"Vielleicht werden sie ja sowas wie meine Eltern", murmelte ich daraufhin nachdenklich.

Werden sie mich wirklich adoptieren?
Dürfen sie das dann überhaupt?

Diese Gedanken waren ganz schnell verflogen, als Jimin mich sanft anlächelte und sich zu mir runter beugte.
"Übrigens: Guten Morgen Suga Hyung~"
Mit diesen Worten küsste er mich sanft und liebevoll.

"Ich will nicht aufstehen", nörgelte ich, nachdem wir uns wieder gelöst hatten. "Dann geh ich schnell duschen und du bleibst solange liegen", schlug Chim vor und verschwand im Bad.
Ich dagegen blieb schmollend im Bett zurück. Eigentlich hatte dieses Zimmer ja zwei Betten, aber wir schliefen lieber zusammen in einem Bett.

Träge blieb ich erst einige Sekunden liegen, gähnte und streckte mich ausgiebig, bevor ich mich langsam aufsetzte. Ich setzte mich über die Bettkante, griff nach den Krücken und ging dann mit ihnen zum Kleiderschrank.
Dort suchte ich mir ein Outfit aus und klopfte dann an der Badezimmer Tür, die man nicht zusperren konnte.
"Bin schon fertig, kannst reinkommen", hörte ich Jimin von drinnen rufen.

Ich öffnete die Tür, ließ meine Krücken vor der Tür stehen und trat ein. Doch ich blieb sofort wie angewurzelt stehen. Vor mir stand ein gut gebauter Jimin, der nur ein Handtuch um die Hüften gebunden hatte.
Stumm betrachtete ich seinen wunderschönen Körper, den ich mir nicht so muskulös vorgestellt hatte, da Jimin eigentlich so unschuldig wirkte. Außerdem versteckte er diese Muskeln immer unter langen oversized Pullis. Vielleicht aber auch nur, weil es Herbst war.

"Gefällt dir was du siehst?", meinte Jimin grinsend und wirkte plötzlich viel maskuliner und selbstbewusster als sonst.
Ich fing mich wieder, hörte auf seinen Oberkörper anzustarren und blickte ihm stattdessen in die Augen.
"Sag mal, trainierst du? Hab dich eher für ein süßes Mochi gehalten", fragte ich ziemlich monoton, mit der 'Maske', die mein Erstaunen verstecken sollte. Ich war eigentlich echt angetan von seinen Bauchmuskeln, Bizeps, Brustmuskeln und der starken Rückenmuskulatur, wollte es aber nicht offensichtlich machen.

"Man hör auf dich zu verstellen!", schmollte er, "Und ja ich hab manchmal trainiert, aber das ändert ja wohl nichts an meiner Persönlichkeit, die du schon kennst"

"Also doch ein Mochi", meinte ich grinsend und lief an ihm vorbei zur Dusche.
Dort zog ich mich schonmal bis auf die Boxer aus, doch machte nicht weiter, da Jimin immernoch da stand und mich beobachtete.
"Willst du spannern, oder warum stehst du noch hier?", warf ich ihm vor und sah wie er seinen Kopf schüttelte und rot anlief.
"Tut mir Leid, ich wollte nicht spannern", entschuldigte er sich und verließ schnell den Raum.
Über diese Reaktion hätte ich lachen können, doch ich beließ es bei einem Grinsen.

Bloody Fists [Yoonmin] BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt