NINE

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Aideen

Völlig verwirrt über die jetzige Lage blickte ich in Mr Loneras angespanntes Gesicht.

„Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber Madison macht mir den Job auch nicht wirklich leicht... Sie ist so stur, hitzköpfig, egozentrisch und einfach-„ weiter sprach ich nicht, schließlich war es deine Tochter und ich wollte ungerne meine Wut bei ihm auslassen.

„Ich weiß..." unterbrach Mr Lonera die kurze Stille in der nur das ticken der Uhr zu hören war.

„Sie ist genauso wie ihre Mutter. Wissen sie, Madison hatte es nicht leicht im Leben."

Etwas ungläubig blickte ich den Mitte 40 Jährigen an.

„Zwar besaßen wir Geld, aber das macht nicht jedes Kind glücklich und Maddi gehörte zu der Sorte Kind die keinen Wert auf Reichtum legte, was im Nachhinein eine tolle Charaktereigenschaften ist. Sie wollte lieber Freunde haben, mit den sie spielen konnte doch die meisten Kinder auf der Schule waren nicht besonders nett zu ihr. Sie waren eifersüchtig auf die Besitztümer. Maddi verschloss sich ab einem gewissen Zeitpunkt und ließ eine kühle Seite hervor kommen."

Etwas geschockt über die Ansprache von Mr Lonera schluckte ich den aufgetretenen Klos in meinem Hals herunter.

„Das wusste ich nicht, sie schien nie...wert auf Freunde zu legen.."

„Irgendwann gibt man Sachen auf, für die man lange gekämpft hat."

Mr Lonera stand von seinem Sessel auf und lief in seinem Arbeitszimmer herum.

„Ich vertraue ihnen wirklich Mr Mondecalo. Umso mehr müssen sie auf Maddi achten. In 3 Wochen werden sie beide nach Moskau fliegen. Ein guter Freund besitzt dort eine Wohnung und stellt sie uns zu Verfügung."

Ich nickte langsam und blickte mich um Zimmer um. Eigentlich hätte ich gedacht das ich in weniger als 3 Wochen diesen Fall abschließen würde.

„Ich bin mir sicher, das ich es in mindestens 2 Wochen schaffen werde den Drahtzieher dieser ganzen Sache ausfindig zu machen."

Mr Lonera schmunzelte leicht und stürzte sich am Tisch ab.

„Das höre ich gerne, auch wenn der Hauptgrund dafür meine Tochter ist, die ihnen auf die Nerven geht."

Ich biss mir ein wenig auf die Lippen. Es kam nicht sehr professionell rüber wenn ich nur schnell arbeiten wollte um meinen Klienten los zu werden.

„Verstehen sie mich nicht falsch, mein Ziel war von Anfang an den Drahtzieher der Sache ausfindig zu machen um schlimmeren Sachen ein Ende zu machen. Das hat nichts mit ihrer Tochter zu tun."

Er nickte, doch trotzdem war mir sofort klar das er mir dies nicht abkaufte.

Madison

Gelangweilt lag ich im Bett und schaute nach draußen. Ein paar Regentropfen schlugen gegen das Fenster und flossen dann herunter.

Das piepen meines Handys ließ mich kurz aufschrecken, bevor ich mich dazu wand.

Lust heute etwas zu unternehmen? ;)

Don hatte mir geschrieben wie ich bemerkte.
Ein kleines Lächeln ging meine Lippen entlang und ließ meine Stimmung um einiges steigern.

Klar, jetzt gleich?

Kurz drauf kam eine Antwort.

Ja, ich stehe praktisch schon vor deinem Haus.

Schnell stand ich auf um die Treppen runter zu gehen, komischerweise war keiner anzutreffen. Aideen war nicht in seinem Zimmer aber er musste ja hier sein und Dads Auto stand auch draussen.

Etwas verwirrt hörte ich stimmen aus dem Keller. Wahrscheinlich war Dad in seinem Arbeitszimmer... aber wieso war Aideen auch da unten?

Zumindest hörte es sich so an, als ich die dunkle Stimme heraushörte.

Langsam ging ich die Treppen hinunter und lauschte dem Gespräch.

„Zwar besaßen wir Geld, aber das macht nicht jedes Kind glücklich und Maddi gehörte zu der Sorte Kind die keinen Wert auf Reichtum legte, was im Nachhinein eine tolle Charaktereigenschaften ist. Sie wollte lieber Freunde haben, mit den sie spielen konnte doch die meisten Kinder auf der Schule waren nicht besonders nett zu ihr. Sie waren eifersüchtig auf die Besitztümer. Maddi verschloss sich ab einem gewissen Zeitpunkt und ließ eine kühle Seite hervor kommen"

Hielt mein Vater gerade eine Ansprache an Aideen über mich oder wie sollte ich das interpretieren?

Mein Vater sprach eigentlich, seit Mutter nicht mehr da war, nie gut über mich. Ich wusste zwar nie was der Grund dafür war, aber ich fing an es einfach zu akzeptieren.

Manchmal war er verbittert wenn er die alten Bilder anschaute. Er hatte sie abgenommen obwohl ich es ihm geraten habe nicht zu tun, doch mein Vater blieb einfach stur. Wieso auch, konnte er nicht von unwichtigen Dingen los lassen?

Ohne wirklich dem Gespräch weiter zu folgen ging ich die Treppen hinauf. Ich zog meine Schuhe an bevor ich meine Jacke überzog.

Als ich von draußen die Tür schloss sah ich schon Don an seinem kleinen VW stehen.

"Was hast du noch gemacht? - Geduscht oder was?"

Ich lachte leicht auf und ging auf ihn zu.

"Dir auch nochmal hallo. Was wollen wir machen?"

"Weiß nicht, Lust ins Kino zu gehen?"

"Näh läuft nichts gutes... Wie wär es mit Park?"

"Am Tag ja, in der Nacht bekommst du mich nicht dahin." Don war schon immer ein kleiner Angsthase was sowas anging, wiederum ich liebte alles was unheimlich wirkte.

"Dann lass uns doch einfach essen gehen. Habe eh noch nichts gegessen..."

"Zu Odin?"

"Klar wo sonst." Lachte der gut aussehende Typ vor mir auf.

"Na dann, lass uns los." Gentleman like hielt er mir die Tür auf, ehe er herum joggte und das gleiche tat.

"Einmal Pesto mit Gorgonzola." Japste ich heraus, als ich mir das lachen wegen Don verkneifen musste. Der Kellner schaute mich kurz verwirrt an ehe er sich zu Don drehte und freundlich nach seiner Bestellung Fragte.

Als auch er sich seine Spagetti bestellt hatte, ging der Kellner weg und ließ uns zwei lachend zurück.

"Du bist unmöglich mein lieber!"

"Lass mich Doch." Schnappte Don leicht auf und kreuzte seine Arme.

Wären seine Aktionen manchmal nicht so auffällig würde ich ja weniger lachen, doch Don war einfach viel zu unfähig um nicht aufzufallen.

"So wie war dein Tag-"

Doch weiter kam ich gar nicht, da jemand fest an meiner Schulter griff.

Dear BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt