„Es ist einfach schön dich wieder einmal zu sehen, sowas kommt ja nicht oft vor wenn man in Moskau lebt.." seufzte Juliet und schaute mich aufmunternd an.
„Wieso seid ihr überhaupt hier her gezogen?" diese Frage beschäftigte mich wohl schon einige Jahre. Wieso mussten die tollsten Familienmitglieder über 1000km entfernt sein?
„George liebt Moskau und auch ich fand die russische Kultur schon immer interessant."
„Wie ist es denn hier?"
„Auf jeden Fall schöner als unser damaliges zuhause."
„Euer damaliges zuhause war ja auch bei dad, alles was bei Dad ist, ist schlecht."
„Ach Aideen, mein Bruder kann schon ein idiot sein, aber er hat ja nicht nur schlechte Sachen getan. Schau dich doch an, das war wenigstens mal eine gute Entscheidung."
Lachend schüttelte ich den Kopf.
"Da hast du wohl recht..."
"Willst du zufällig etwas essen? Wir haben genug hier und erst eben habe ich einen Braten in den Ofen geschoben."
"Braten? Seit wann kannst du kochen?" Fragte ich lachend, da Juliet nun wirklich keine Köchin war, wirklich nicht.
Sie war sogar noch schlechter darin als Mom und Mom war schon ein Fall für sich. Einmal hat sie Supper verkohlt. Ich meine es ernst. Wie kann man supper verkohlen?! Das ist doch nur Wasser!
Lachend verließ ich den kleinen Laden und ließ die kalte Luft meinen Körper umschließen. Es war definitiv zu kalt für meine Verhältnisse.
Ich mochte die Wärme um einige Male mehr, es war deutlich angenehmer und viel einfacher zu handhaben. Je weniger Stoff desto besser.
Es war schön meine Familie wieder zu sehen. Juliet und George waren wohl die liebenswürdigsten, aber das war auch nicht schwierig.
Und nun da ich einen kleinen Cousin bekommen würde, würde es vielleicht doch noch ein funktchen Hoffnung in unserer Familie geben, ein kleines Licht das die tiefen Schatten der Familie ausblendet und vielleicht vergessen lässt.
Auch ich hoffe später ein kleines Kind neben mir zu haben was das Lächeln der Sonne hat und somit meine Tage jeden Morgen schöner macht.
Um Himmels Willen, ich war ja schlimmer als George bei seinem geschwärme gegenüber seinem neuen Kind.
Es war unfassbar ihn nun so zu sehen. Er und Juliet hatten sich mit 18/19 kennengelernt und lieben gelernt. So erklärte es mir Juliet zumindest immer, am Ende kam aber heraus das die beiden sich auf einer Party in New Jersy kennengelernt haben und ein wenig zu weit ins Glas gegriffen hatten. Das eine führte zum anderen und die beiden hatten etwas miteinander. Danach Sprach das Schicksal wohl Bände denn die beiden trafen sich wohl ziemlich oft zufällig, sodass sie keine andere Wahl hatten als sich zu mögen.
Da war wohl die Erzählung von Juliet schöner dargestellt. Letztendlich hatten sich beide gefunden auch wenn es ein wenig unwirklich rüber kam.
Ich schlenderte die letzten Meter zur Straße, die ich sogleich überqueren wollte als etwas an meiner Jacke zuppelte. Verwirrt drehte ich mich um und blickte in die grünen Augen eines kleines Mädchens.
„Добрый день!" sprach das kleine Mädchen.
Leicht runzelnd ließ ich sie weiter reden.
„Хочешь что-нибудь купить?"
Dabei hielt sie eine kleine Schachtel voller kleiner Schmuckstücke mir gegenüber. Sie waren offensichtlich selbst gemacht, aber wunderschön.
Wahrscheinlich wollte sie das ich was kaufe, weshalb ich mir die Dinge genauer anschaute.
Ich nahm mir eine kleine Halskette und ein kleines Armband heraus bevor ich es ihr hinhielt. Langsam nickte sie, bevor ich meinen Geldbeutel raus nahm und ihr ein wenig Geld hinhielt. Mit großen Augen bestaunte sie dies.
Leicht lächelnd gab ich es ihr und nahm die zwei Sachen hinaus.
„Большое спасибо. До свидания."
Freudig lachte sie und sprang freudig den Weg entlang. Vielleicht sollte man sich fragen warum sie alleine herum lief.
Jedoch wurde dies schnell geklärt als sie freudig einer jungen Dame etwas erzählte.
Nachdem ich die beiden Sachen in meine Tasche gepackt hatte überquerte ich die Straße. Vor dem Café seufzte ich noch einmal bevor ich dieses betrat. Ich wollte ungern die nervige Stimme einer besagten Person Vernehmen und schon gar nicht wollte ich sie sehen. Jedoch wars ja wohl oder übel mein Job...
Ich schaute mich im Café um doch konnte die im ersten Moment nicht entdecken weswegen ich weiter durch das Café schlenderte. Sie hatte es wohl zu ernst mit dem „unauffällig" genommen.
„Entschuldigen sie?" Sprach ich eine vorbeilaufende Kellnerin an die mich dann ein wenig verdutzt anschaute.
„Ja?"
„Haben sie zufällig ein braunhaariges Mädchen hier irgendwo sitzen sehen? Sie kam auch nicht von hier sondern war Engländerin."
Die junge Dame überlegte kurz bevor sie anscheinend einen gewaltigen aufblitz hatte.
„Sie müssen der Junge gewesen sein auf den Sie gewartet hat. Ich sollte Ihnen das geben falls Sie noch auftauchen würden."
Sie hielt einen weißen Zettel in der Hand und gab ihn mir. Langsam bemerkte ich die Unruhe in mir und faltete den Zettel auseinander.
Dear Bodyguard, solltest du jetzt feststellen, das ich weg bin, dann rechne damit das ich vielleicht schon 777km entfernt von dir in einem alten Bus fahre, vielleicht sitze ich aber auch beim nächsten Café um die Ecke oder bin ausgewandert. Such mich nicht und find mich nicht!
Allerliebste Grüße
MadisonLangsam laß ich ein Wort nach dem anderen und versuchte mir selbst klar zu machen was gerade geschehen war, was ich da gerade laß und was dies für folgen hatte.
„Das hat sie nicht gemacht."
Sprach ich zu mir selbst und biss meine Zähne zusammen.
„Stimmt etwas nicht?" Fragte die Dame vor mir die ich gerade eben noch ausgeblendet hatte.
„Nein- ich- nein alles gut, ich - ich muss nur los." sagte ich schnell und verließ das kleine Café in dem eigentlich Madison sitzen sollte und stumm auf mich waren sollte.
„Wenn ich dich in die Finger bekommen dann-„ Sprach ich wütend aus.
Sie hatte wirklich nur eine Aufgabe und selbst die war zu schwer für sie wie es scheint!
Grummelnd lief ich die Straßen entlang um diesen hoffnungslosen Fall zu finden.
„Madison?!" Schrie ich ein wenig während immer mal wieder verwirrte Blicke mich tragen.
War ja kein Wunder wenn ein englisch sprechender einen Mädchen Namen hysterisch ruft. Ich würde auch nicht gerade erfreut schauen....
„Madison!"
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Dear Bodyguard
Romance»Dear Bodyguard, solltest du jetzt feststellen, das ich weg bin, dann rechne damit das ich vielleicht schon 777km entfernt von dir in einem alten Bus fahre, vielleicht sitze ich aber auch beim nächsten Café um die Ecke oder bin ausgewandert. Such mi...