FOUR

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Aideen

Normalerweise machte mir mein Job recht viel Spaß und ich verstand mich oft auch sehr gut mit meinen Klienten, aber Madison war wohl wirklich die größte Ausnahme die es gab.

Als Mr Lonera meinte sie sei ab und zu ein wenig anstrengend, hätte ich nicht gedacht, das er damit eigentlich arrogant, zickig, dumm und selbstverliebt meinte.

Um ehrlich zu sein wollte ich genauso wenig ihr Bodyguard sein, jedoch verdiente ich, im Gegensatz zu vorher, das Doppelte, was für mich natürlich umso besser war.

Madison war einfach eine verwöhnte Göre mit einer viel zu großen Schnauze. Kein Wunder das man sie umbringen will. Mal ganz ehrlich, wer wollte so jemanden bitte in seiner Nähe haben?

Zugegebenermaßen war ich am Anfang nicht gerade nett zu ihr, aber ich wusste auf was ich mich einlasse und ein verlogenes Mundwerk war mir dann eindeutig zu frech.

Die Bodyguard-Sache hatte vor 5 Jahren angefangen, als ich mit 18 dazu ausgebildet wurde. Ich war immer der sportlichste aus unserer Schule ohne zu übertreiben.

Irgendwann wurde mein damaliger Bodyguard Trainer auf mich Aufmerksam und machte mir ein unausschlagbares Angebot. Ab da war die Schulzeit verständlicherweise für mich vorbei.

Ich begann Kampftechniken aller Art zu lernen, zu verstehen worauf es beim Beschützen ankommt.

Nach dem mein damaliger Trainer nicht mehr da war beschloss ich für mich selbst zu Trainieren, mich weiter zu fördern.

Nach und nach bekam ich Aufmerksamkeit von höheren Leuten und wurde für diese eingestellt.

Das war ein maximaler Zeitaufwand von 3-4 Monaten. Meist handelte es sich um ein paar Drohungen oder die Leute hatten einfach nur Angst bekommen. Ganz egal was es war, immer wollten sie mich.

Es klang arrogant, aber war nunmal die Wahrheit.

Genauso wie es bei meinen anderen Klienten war wird dieser Job auch nur ein paar Monate dauern und dann bin ich wieder frei, also würde ich wohl oder übel auch diese paar Monate überstehen.

An sich machte es mir eine Menge Spaß Madison zu triezen und ihr zu zeigen, dass ich nicht auf die Knie trete um der Prinzessen Platz zu machen. Etwas was sie anscheinend lernen musste.

Ich gebe ihr höchstens 1 Monat bis sie einen Nerven Zusammenbruch erleidet und mich anfleht. Klang vielleicht echt hart aber selbst Madison musste dies lernen...

Mr Lonera hatte mir das Gästezimmer zur Verfügung gestellt in welches ich mich heute morgen schon zurück gezogen hatte. Es war eine Etage höher und schloss fast an Madison's Zimmer an. Wahrscheinlich wusste sie nicht mal das ich in diesem Haus schlafen würde, da sie noch einen halbwegs normalen Eindruck heute morgen gemacht hatte.

Ihr Vater hatte mich gestern notgedrungen angerufen und mir von den Geschehnissen erzählt. Am nächsten Morgen stand ich dann direkt vor der Tür.

Ich musste wirklich anmerken das das Gästezimmer bequem war, es hatte ein großes Bett, hatte einen Riesen Schrank, eine Komode, einen Schreibtisch, besaß einen Fernseher und war schlicht gehalten und . Alles was ich brauchte.

Ein wenig dösend verbrachte ich den Nachmittag im Bett, bevor ich nach Madison schauen wollte. Schließlich war sie die letzten 2 std sehr ruhig gewesen.

Ich verließ mein Zimmer und schritt auf ihres zu. Das ganze Haus war mucksmäuschenstill, nicht mal von draußen hörte man etwas.

Misstrauisch öffnete ich langsam die Tür des Zimmers und blickte in einen dunklen Raum. Die Gardinen waren zugezogen, lediglich ein kleiner Lichtstrahl kam durch die Gardinen hervor.

Ein kleines schnarchen ertönte aus der Bett Richtung und ließ mich hinüberschauen.

Mit dem einen Kissen unterm Kopf und dem anderen kuschelnd, lag sie unter ihrer Decke und schnarchte leicht.

Schmunzelnd ging ich an den Rand ihres Bettes und begutachtete sie. Jap, sie schlief tief und fest.

Ich drehte mich einmal im Kreis und begutachtete ihr Zimmer. Es war weiß gehalten, mit ein paar Rosa stellen.

Auf der Komode standen ein paar Bilder auf die ich langsam zu ging. Ich hatte bemerkt, dass im ganzen Haus nur wenige bis gar keine Bilder hangen und wenn, dann nur Landschaftsbilder. Etwas komisch meiner Meinung nach, jedoch hatte jede Familie andere Vorlieben.

Als aller erstes war ein kleiner Bilderrahmen zu sehen. Das Bild zeigte Madison und einen Jungen. Ihr Freund?

Wenn es so wäre dann täte er mir leid, schließlich war sie ja nicht ansatzweise auszuhalten.

Daneben stand ein Bild mit ihren Vater, ihr und einer jungen Frau. Ihr Mutter vielleicht?

Ein wenig skeptisch blickte ich zum letzten Bild, dort war eine komplett andere Frau gezeigt. Sie lächelte in die Kamera mit ihrem Strohhut und der viel zu großen Sonnenbrille. Wer war das?

Ein grummeln kam aus dem Bett, weshalb ich mich umdrehe. Madison drehte sich bloß im Bett herum und sabberte in ihr Kissen. Schnarchen und Sabbern? Definitiv ein No Go.

Eine weitere Tür war direkt links neben mir, weswegen ich die langsam öffnete. Wer hätte es erwartet?- Ein begehbarer Kleiderschrank!

„Wag es ja nicht durch meine Klamotten zu stöbern du Perversling!" leicht zuckend drehte ich mich um und sah in zwei zusammengekniffene Augen und eine sauere Mine.

„Inspektion.." sagte ich gelassen und lehnte mich gehen den Rahmen.

„Erzähl ich das meinem Vater dann-„

„Was dann? Dein Vater glaubt mir so oder so, also mach dir nicht ins Hemd. Ich wollte schon nicht deine Unterwäsche durchsuchen."

Madison schnaubte aus und kreuzte ihre Arme ineinander.

„Raus!"

Ich verdrehte die Augen und ging langsam auf die Tür zu.

„Wie heißt das Zauberwort?"

„Halt die fresse und geh!"

„Falsch, aber weil ich heute noch gute Laune habe, mach ich es dir leicht und gehe freiwillig aus diesem Raum. Im übrigen solltest du mal lüften, es müffelt ein wenig nach Schweiß."

Peinlich berührt schaute sie kurz auf den Boden ehe sie mit ihren Finger auf die Tür zeigte.

„Aideen los."

„Jaja Maddi."

Seufzend verließ ich den Raum und hörte hinter mir die Zimmertür zuknallen.

Dear BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt