TWO

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Um Punkt 9:00 Uhr wachte ich ein wenig angeschlagen auf. Da hatte man mal Wochenende und konnte ausschlafen, tut es aber nicht..

Seufzend rieb ich meine halb geschlossenen Augen. Definitiv zu früh....

Ich stieg mit zwei Schritten aus dem Bett und streckte mich erstmals, wobei das ein oder andere Gelenk knackte. Manchmal fühlte ich mir wirklich wie eine alte Frau....

Im nächsten Moment ging ich aus meinem Zimmer in das Bad am Flurende.

Ich machte mir einen Dutt, putzte Zähne und spritzte mir kurz Wasser ins Gesicht.

Mit meiner kurzen Hose und meinem Top im Anmarsch ging ich die Treppen hinunter Richtung Küche.

Ich würde mir einfach Spiegelei und Bacon machen, ganz klassisch halt.

In der Küche bediente ich das Radio um ein wenig Stimmung an einem Samstag morgen zu bekommen, da ich immer noch die trübe Müdigkeit bemerkte und ungerne über dem Küchentisch nochmal eine Runde schlafen wollte und dadurch die Eier und den Speck anschmure lassen würde.

Da spreche ich aus Erfahrung....leider.

Die Eier schlug ich am Pfannenrand auf und ließ sie in die Pfanne mit der geschmolzenen Butter fließen. Den Speck ließ ich währenddessen in der anderen Pfanne brutzeln, wodurch ich langsam Heißhunger bekam.

„Riecht gut." ertönte plötzlich eine tiefe Stimme hinter mir, die mich aufschrecken ließ.

Mit meinem Pfannenwender in der Hand drehte ich mich rasch um und sah in grün schimmernde Augen.

„Damit wirst du leider keinem Angst machen."
Der faszinierende Mann vor mir zeigte auf meine Waffe, die leider doch nicht so effektiv war wie ich erhofft hatte.

„Wüsste nicht wie Sie das wissen können, haben sie schonmal jemanden versucht mit sowas zu erschlagen? Ich schon, hat geklappt."

Dabei fuchtelte ich vor mir in der Luft mit dem Teil. Natürlich hatte ich keinen erschlagen, aber woher sollte er das wissen.

„Bestimmt."

Der Mann vor mir lehnte sich langsam gegen den Rahmen der Tür und musterte mich, was ich ihm gleich tat.

Er war ein attraktiver Mann, Anfang 20 höchstens. Er hatte grün schimmernde Augen und leicht verwuschelte braune Haare, die ziemlich weich aussahen. Sein Kiefer stach deutlich heraus, ganz zu schweigen von seinen Armen die mit Muskeln vollgepumt waren was mich fast zum glotzen verleitete.

Ahnend versteckte er wahrscheinlich ein sixpack unter diesem leider nicht durchsichtigen schwarzen Hemd.

Ich stand auf keine allzu dollen Muskelpakete die wie Schränke aussahen, aber was mir hier geboten wird, war perfekt!

„Fertig mit starren oder soll ich mich nochmal anders hinstellen?"

Seine Miene war nicht wirklich verändert, so wie man es von den meisten kannte die dann selbstsicher grinsten. Im Gegenteil. Seine Lippen blieben einzig und alleine ein strich und sein Gesicht blieb genauso emotionslos, nicht mal seine Augen verrieten etwas.

Promt blickte ich in seine Augen. Was dachte er eigentlich?

„Klar am besten einmal ausziehen und dann möchte ich ne Strippshow sehen, hab ja nichts besseres an einem Samstag um 9:00 Uhr zu tun. Toll wäre es, wenn du es einfach hinter der Wand da loslegst und während du dabei bist dein Hemd auszuziehen mein Haus verlässt." sagte ich so freundlich und ernst wie es nur ging, wobei das freundlich wohl eher ein Versuch blieb.

„Immer so frech?"

„Immer so arrogant und selbstverliebt?"

„Steht das beste Beispiel nicht vor mir?"

„Wenn du einen Spiegel vor dich stellst, dann schon."

Unsere hitzigen Konter Argumente wurden von einer weitern Person die ihm Rahmen auftauchte unterbrochen.

„Dad, dieser Typ ist eingebrochen!" Fing ich hysterisch an.

Mein Vater schaute etwas verstört zu mir, ehe er dem Mann vor mir auf die Schulter klopfte.

Was war hier los?

„Das ist kein Einbrecher Maddi, das ist dein neuer Bodyguard Aideen Mondecalo."

„Genau Maddi."

Diesmal ließ er ein kleines grinsen über seine Lippen laufen.

Stimmt, gestern war ja was... Ich hatte es erst für einen albernen Traum gehalten doch nun schien es doch passiert zu sein....

Mit zusammen gekniffenen Augen blickte ich ihn an und hoffte innerlich, er würde in Luft zerteilt werden...

Wirklich niemand, bis auf meinem Vater hatte das Recht darauf.

„Ich brauche keinen Babysitter, ich bin alt genug."

Mein Vater verdrehte die  Augen und seufzte.

„Er ist dein Bodyguard und kein Babysitter, aus dem Alter sind wir ja wohl raus gekommen oder Maddi?"

Ein wenig stöhnend ließ ich die Schultern hängen.

„Aber doch nicht solch ein arrogantes-„

„Madison!" Unterbrach mich mein Vater bevor ich jegliche Beleidigung aussprechen konnte, zu schade eigentlich..

„Du wirst Mr Mondecalo bitte mit Respekt gegenüber treten, schließlich ist er zu deiner Sicherheit hier. Also benimm dich!"

„Aber-„

Ehe ich überhaupt noch was sagen konnte verließ mein Vater die Küche.

„Ach bevor ich es vergesse."

Hoffnungsvoll schaute ich auf, als mein Vater wiederkam.

„Du lässt die Eier und den Speck verbrennen."

Mit großen Augen drehte ich mich um und sah wie mittlerweile Rauch aus der Pfanne kam.

„Scheisse!"

Sofort drehte ich den Herd ab und nahm die Pfanne von der Platte.

„Kochen kannst du auch nicht, was kannst du überhaupt?"

Wütend drehte ich mich zu Adrian, oder wie auch immer er heißen mag, um.

„Hör mal zu Adrian-„

„Aideen bzw. Mr Mondecalo."

„Hör mal zu Aideen, du kennst mich nicht und kannst kein Stück über mich urteilen, ich weiß ja nicht wie viel du für diesen Job bekommst, aber kündige einfach, ich brauche keinen Bodyguard und schon gar nicht jemanden wie dich!"

Ein raues lachen kam hervor, jedoch konnte man nicht wirklich von Freude sprechen.

„Maddilein, ich arbeite für deinen Vater und verdienen recht gut, warum sollte ich also ablehnen?"

„Dann werde ich dich halt kündigen."

Er rümpfte die Nase.

„Das kann nur dein Vater und der wird nicht wirklich erfreut sein, wenn du denn besten Bodyguard einfach so versuchst zu feuern."

„Du und der beste? In welchem Land lebst du? Looserland?"

Er verdrehte die Augen und grummelte kurz.

„Nicht jeder kann im Behindertenland leben."

Ich schnaubte kurzerhand aus und drehte mich wieder um. Zur Hölle mit diesem idioten!

Zum Glück war der Speck nur leicht verbrannt und die Eier... naja ab und zu sollte man doch auf Eier verzichten..

Also saß ich mit einem eher weniger schmeckenden essen am Tisch und versuchte es runter zu schlucken.

Aideen war schon wieder verschwunden, gut so.

Um ehrlich zu sein würde ich ihn nicht bei seinem Nachnamen nennen, das weißt zu viel Respekt auf. Etwas was ich bei ihm auf keinen Fall hatte.

Seufzend ließ ich die Gabel auf dem Teller liegen. So begann also mein heiß ersehnter Samstag...

Dear BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt