FIFTYEIGHT

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„Guten Morgen allerseits." Aideen betrat die Küche mit einem lächeln im Gesicht während wir schon alle am Küchentisch saßen.

Schön das er lächeln konnte. Was ihn wohl so glücklich machte?

Zum Glück hatte sich Anthony neben mich gesetzt. Somit musste ich nicht direkt seine Nähe spüren.

„Was habt ihr heute alle so vor?" fragte Anthony interessiert in die Runde.

„Ich muss arbeiten." Sprach Elijah kurz angebunden bevor er weiter seinen Kaffe trank.

„Ich muss etwas erledigen." neugierig blickte ich Aideen an.

„Was denn?" so gut es ging versuchte ich meinen spöttischen Unterton zu unterdrücken.

Aideen schaute kurz irritiert.

„Nicht so wichtig."

„Ah." kam es nur kurz von mir. War ja klar. Sagen tut er mir ja auch nichts.

„Und du?" Anthony schaute mich neugierig an.

„Weiß nicht. Ich denke ich bleibe hier. Nachdem wir ja so ruckartig abgereist sind, kann ich ja nicht mehr zu Damon rüber gehen."

„Damon?" fragte Elijah.

„Nicht mehr? Warst du öfters bei ihm?" fragte Aideen.

Natürlich nicht du holbirne..

„Ja, Jamies Sohn. Ganz netter Kerl." ging ich auf Elijahs frage ein. Aideens beantwortete ich nicht.

„Mag du ihn?" mit hochgezogenen Augenbrauen schaute mich Elijah an.

„Er ist nett also ja schon. Man kann gut mit ihm reden."

„Und-„ Elijah machte eine kurze Pause.

„Lief da mehr?"

„Ja lief da mehr? Das würde mich jetzt auch mal brennend interessieren." hackte Aideen nach.

Schön. Er ist eifersüchtig. Gefällt mir.

„Ich sag da nichts zu."

„Madison." kam es von beiden gleichzeitig während Anthony nur spannend zuschaute.

Denkt Aideen ernsthaft darüber nach? Gott war er manchmal dämlich.

"Nein ihr holbirnen. Aideen das solltest Du eigentlich wissen. Sowas mach ich nicht."

"Wieso sollte Aideen das wissen?"

Weil wir zusammen sind und ich ihn nicht betrügen würde? - Hätte ich gerne gesagt.

"Weil Er gesehen hat, wie abweisend ich gegenüber Damon war. Er ist nett, mehr nicht."

Dabei schaute ich nochmal warnend zu Aideen.

"Gut wenn das geklärt wäre. Ich bleibe mit Mads hier."

"Mads?" Fragte ich verwundert.

"Ja dein Spitzname."

"He ich bin der einzige der ihr Spitznamen gibt!" Muckierte sich Aideen.

"Wieso?" Mit grossen Augen blickte ich zu Aideen. Musste er das wirklich erwähnen.

"Ich- äh- wir haben eine Wette gehabt. Sie hat verloren und der Gewinn war das ich ihr alle Spitznamen geben darf, die mir einfallen."

Elijah nickte.

"Ich muss jetzt auch los." Sagte Aideen und stand auf. Er schaute mich nicht nochmal an sondern verließ schnurstracks die Küche.

"Ich auch. Macht's euch bequem." Mein Bruder stand ebenfalls auf und verließ die Küche.

"So hübsche. Was machen wir jetzt?" Schulter zuckend stand ich auf.

"Ein Film vielleicht?" Anthony nickte.

"Gern."

Zusammen gesellten wir uns auf das Sofa im Wohnzimmer und starteten den Film. Mir ging es nicht darum einen Film zu gucken. Eher konnte ich so ungestört überlegen wie ich Anthony über Stella ausfragen könnte. Mir war mehr als bewusst, das er mir nichts sagen würde sobald er mitbekommt das ich völlig ahnungslos bin.

"Anthony?" Fragte ich langsam.

"Mh?" Er schaute zu mir rüber.

"Können wir ein wenig reden? Mir liegt da was auf dem Herzen."

Anthony pausierte den Film von welchem ich nicht mal den Namen kannte.

"Was ist los kleine Maddi."

"Aideen hat mir von einer Person erzählt."

Lüg besser.

"Um genau zu sein ein Mädchen aus seiner Vergangenheit. Stella."

"Madison das solltest Du nicht mit mir-"

Ich unterbrach ihn.

"Nein alles gut. Er hat mir alles über sie erzählt und ich komme damit auch klar."

Anthony nickte.

"Das freut mich. Ich hatte schon Angst er würde nie von ihr erzählen geschweige das du so gut auf das alles reagierst."

"Ja, Stella war schon eine hübsche.."

"Ja das war sie wirklich und ihr Charakter war einer aus Gold. Sie war wunderbar. Aideen hatte so Glück mit ihr."

"Ja das hatte er."

Mein Plan klappte anscheinend.

"Ich kann nur nicht verstehen wieso es enden musste. Das wäre alles doch nicht nötig gewesen."Sagte ich und brachte das Gespräch ins Rollen.

Hoffentlich sagte ich auch die richtigen Worte.

"Mich hat es auch ziemlich fertig gemacht. Aber Aideen... den hatte es wohl am härtesten getroffen nicht nur das er seine wahre Liebe verlor, auch sein ungeborenes Kind."

Für einen kurzen Moment spürte ich den Schmerz in meinem Herzen als Anthony Stella als Aideens wahre Liebe beschrieb. Was war ich? Eine dahergelaufene Liebe? Dann ging ich den Satz nochmals durch: ungeborenes Kind?
Aideen wäre Vater geworden?

"Es war hart als sie starb-"

Starb?

"Ich hätte auch nie gedacht das er dir so verfallen würde. Am Anfang als ihr zusammen kamt, war Aideen fest davon überzeugt das du nie an Stella rankommen würdest."

Ein Ziehen machte sich in meinem Herzen breit.

"Ich war ziemlich verblüfft darüber das er überhaupt jemanden wieder Daten würde. Stella war ja die eine. I- Madison du weinst?!"

Heiße Tränen liefen meiner Wange herunter.

„Es tut mir leid nur: so etwas zu hören, tut weh. Ich würde Stella nie das Wasser reichen, nie so toll sein, das sie einen Charakter aus Gold hat und wunderschön aussah, all das tut einfach weh."

„Oh Gott nein Madison. Du bist wunderbar. Aideen liebt dich. Stella.. Ja Stella war etwas besonderes aber es ist Vergangenheit und das was geschehen ist kann man nicht mehr ändern. Man schaut weiter nach vorne."

„Ach ich bin also der Ersatz für sie? Der billige Ersatz? Selbst Aideen sagt das!"

„Madison nein er-„

Ich unterbrach ihn.

„Sag ihm von diesem Gespräch nichts. Sonst kommen wir beide in große Probleme." Ich stand vom Sofa auf und ließ den ahnungslosen Anthony zurück. Er wusste ja gar nicht wie viel er mir gerade erzählt hatte was ich nicht wusste.

Meine Sicht war verschwommen während ich die Treppen hoch ging. Mir war schlecht, kalt und ich wollte einfach nur noch ins Bett.

Dear BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt