SIXTYFIVE

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Ich war mir unsicher ob Aideen wirklich zurück kommen würde. Nach den ganzen Dingen die passiert sind kann ich ihn nicht mehr einschätzen.

Ich war nie auf Stella sauer. Wie soll ich auch auf eine tote sauer sein? Sie hat mir persönlich nie was getan aber diese ganze Situation geschah nur wegen ihr. Selbst jetzt dreht es sich um sie und wenn Aideen hier her kommen würde, dann würde es meine Vermutung nur noch mehr bestätigen. Was wenn er sie immer noch liebt? Nie über sie weg kommen kann und deshalb alles beendet hat. Wenn er mich lieben würde, würde er doch nicht so schnell aufgeben, oder?

So wie ich es noch mitbekommen habe, hat Anthony Aideen angerufen. Anscheinend ist er auch das erste mal ran gegangen. Was ein Zufall.

Ob er nun kommen würde oder auch nicht würde ich ja mitbekommen.

Zwar habe ich gesagt das ich davon nichts wissen will, insgeheim aber bin ich neugierig. Ich will wissen warum das Mädchen namens Rylie plötzlich hier auftaucht und sagt es würde um Stella gehen. Ist sie von den Toten erwacht oder was? - Ja ich war gemein in der Hinsicht, aber hören tat es sowieso keiner und meine Wut musste ich irgendwie verarbeiten!

„Glaubst du das er kommen wird?" fragte ich zu Elijah gewannt. Dieser tippte auf seinem Handy rum bevor er hoch schaute.

„Keine Ahnung. Ich kann Aideen schon lange nicht mehr einschätzen."

„Ich auch nicht." seufzte ich und ließ den Kopf hängen. Eins war klar: würde er durch diese Tür kommen, nur wegen Stella, wäre es vorbei für mich. Klingt hart aber dauernd die Nummer 2 zu sein ist nicht schön. Er würde mir beweisen das er für Stella hier her kommt. Für mich jedoch nicht. Schert es ihn überhaupt wie es mir geht.

„Aideen!" rief Anthony glücklich.

Ich hielt scharf die Luft an. Ich wollte mich nicht umdrehen.

„Hör auf, du erdrückst mich." hörte ich seine Stimme rau sagen. Seine wunderbare, tiefe,raue und nervenaufreibende Stimme.

Ich drehte mich blitzschnell um. Dort stand er, im Flur. Er schaut wie immer aus. Machte ihn die Trennung nicht fertig? Störte sie ihn überhaupt?!

„Aideen. Lang ist es her." hörte ich Rylie sagen.

„Rylie. Was machst du hier?" er klang nicht glücklich aber auch nicht abgeneigt.

„Stella, es ist wichtig." Aideen blickte sich einmal um bevor er plötzlich in meine Augen sah. Angst davor zu sehen wie er reagieren würde wenn er mich sehen würde, versteckte ich mich wieder hinter der Couch. Er hatte mich zwar gesehen, ich aber deine Mine nicht. Besser so.

„Lass uns hoch."

Alle drei gingen die Treppen hoch in Aideens Zimmer.

„Fuck mein T-shirt liegt da noch drin."
Da ich dort geschlafen hatte, hatte ich mich ab und zu dort auch ungezogen und genau mein Schlaf Shirt musste dort irgendwo liegen, wahrscheinlich sogar auf den bett.

„Na und? Dann weiß er halt das du dort geschlafen hast."

Augenverdrehend stand ich auf.

„Typisch Jungs." ich wollte gerade das Wohnzimmer verlassen als Elijah meinen Namen nochmals sagte.

„Wo willst du hin?"

Ich zuckte mit den Schultern.

„Ich denke ich gehe in mein Zimmer."

Elijah nickte und widmete sich seinem Handy wieder.

Leise schlich ich die Treppen hoch bevor ich an Aideens Tür ankam. Naja es war ja quasi mein Zimmer. Ich hatte es sozusagen beansprucht.

Leise lauschte ich an der Tür.

„Erzähl, was gibt es wichtiges?"

„Stella... Sie. Oh Gott Jungs wie soll man sowas sagen?!"

„Rylie beruhig dich und Versuch es strukturiert zu sagen."

Man hörte ein lautes Atmen.

„Ok, also Stella... Wie ihr wisst ist sie vor ein paar Jahren umgekommen."

„Ja ich war dabei." antwortete Aideen genervt.

„Ja genau. Deshalb hat mich der Anruf vor 1 Woche komplett umgehauen."

„Was meinst du?" fragte Anthony daraufhin.

„I-Ich konnte es selbst nicht glauben. Ich- ich hab mir ihr gesprochen Jungs! Stella ist nicht tod. Sie lebt!"

Mein Herz fing an stark zu klopfen. Verarsch mich bitte.

„Unmöglich. Sie ist vor meinen Augen gestorben."

„Wenn ihr mir nicht glaubt: sie hat mir gesagt sie wird hier her kommen. Um euch wieder zuzusehen."

„Rylie du weisst damit macht man keine Scherze."

„Bei Gott Aideen! Ich flehe dich an. Glaub mir. Sie lebt. Ihr könnt wieder zusammen kommen. Wieder glücklich werden. So wie früher."

Überfordert mit der Situation ging ich einige Schritte zurück. Stella sollte leben? Wollte mich das Universum komplett verarschen?!

Ich schüttelte den Kopf und ging die Treppen runter. Egal was sie dort noch besprechen würden. Es wäre mir egal. Im Flur zog ich meine Schuhe an und meinen Mantel ehe ich das Haus verließ bedacht darauf das Elijah mich nicht hören würde.

Ich brauchte einfach Pause.

Dear BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt