THIRTY

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„Aideen!" Rief ich ihm hinterher als er ungeahnt schnell die Treppen hinauf ging.

"Aideen! Das ist keine Erklärung! Wieso hast du das heute alles gemacht?! Wieso hast du dich als meinen Freund ausgegeben?"

Als ich meine Worte ausgesprochen hatte wendete der junge Mann sich zu mir um.

"Was glaubst du denn? Warum habe ich das wohl gemacht?"

Ratlos nahm ich mir eine Strähne die in meinem Gesicht hang und spielte mit dieser.

"Keine Ahnung. Sag du es mir. Du bist urplötzlich nett, liebevoll und einfühlsam. Du hast mich angeschaut als wärst du ein anderer Mensch. Als wäre ich ein anderer Mensch in deinen Augen. Das.. das kam so unerwartet und irgendwie... hat's mich verwirrt. Deshalb wollte ich nur wissen ob-„

„Halt. Warte mal." unterbrach er mich und ging die paar Treppen zurück um auf meiner Augenhöhe zu stehen. Das hieß er ging noch eine hinunter, so dass er eine tiefer als ich stand. Nun sah ich wieder seine Augen, die mich heute Abend schonmal so in den Ban gezogen hatte. Jedoch schauten sie diesmal anders aus, sie sahen warm aber auch irgendwie gleichzeitig kalt aus...

„Denkst du ernsthaft ich habe dir indirekt meine Liebe gestanden oder wäre in irgendeiner kleinsten weise verliebt in dich?"

„Naja ich-„

Doch Aideen lachte. Er lachte einfach los.
Mein Herz zog sich zusammen als er einfach lachte, da es kein schönes, warmes und mitreißendes war... Nein, es war kalt, abstoßend und unberechenbar.

„Madison, denkst du nur weil du reich bist und jahrelang alles in den arsch bekommen hast, eine tolle Kindheit hattest und wahrscheinlich von jedem Quaterback flachgelegt wurden bist, denkst du da wirklich das ich auf so eine arrogante, hinterlistige und benutzte Person stehe?"

Als wären seine Wörter Messer, stachen sie durch meine Haut. Überall spürte ich diesen stechenden Schmerz. Dachte er wirklich so von mir?

„Aideen du-„

„Hör auf. Ich liege doch richtig. Nutz deine Reize aus um das zu bekommen was du so nötig hast."

Eine kleine Träne rollte meine Wange hinunter. Ich wollte nicht weinen, ich wollte nicht schwach vor ihm sein. Er sollte gar nicht sehen das ich überhaupt verletzlich war...

Für einen kurzen Moment wich alles von seinem Gesicht. Jede kleinste Ader die vor Wut sichtbar war, dieses stechen in seinen Augen, diese kalte Miene. All das war für Millisekunden verschwunden.
Doch es waren eben nur Millisekunden, den gleich danach kam diese kalte Miene zurück.

„Hör auf zu flennen. Du kommst bei mir nicht weit mit deiner Schauspiel Nummer. Als ob dir nicht selbst klar ist das du ein Monster bist."

Mein wimmern verstummte und ich fasste mich wieder. Ich war kein flennender Mensch, wie oft ich Serien gesehen habe in der das Mädchen immer weinte und sich nicht gegen den Mann aufbäumte. So durfte das nicht sein, nicht bei mir.

Meine Hand ballte sich zur Faust und ich blickte mit einem mal starrend und fest in Aideens Augen. Schien ihn ziemlich zu überraschen, da er kurz überrascht schaute.

„Hör mir mal zu. Du hast keine Ahnung wer ich war, wer ich bin. Du weißt nichts über mich und so wird das auch bleiben. Was denkst du eigentlich?! Einfach so über mich zu urteilen weil du der Meinung bist ich wäre ein verzogenes kleines Mädchen. Nur weil du denkst ich würde jeden an mich ran lassen, feiern gehen oder einfach nur Spaß haben. Es hat dich nicht zu interessieren. Weißt du, für einen kurzen Moment dachte ich das du ein guter Mensch wärst, jemand der mich mal nicht für meine äußere Fassade verurteilt, der mich vielleicht versteht wieso ich so bin wie ich bin. Einfach jemand der mir zuhört! Ich bin nicht perfekt, bin nicht besonders, bin nicht hübsch und bin nicht das Mädchen was du haben wollen würdest. Das ist völlig in Ordnung und ich akzeptiere es, aber du weißt nicht wie meine Kindheit ausgesehen hat, du weißt nicht wie es mir ging, einfach weil du nicht der Mensch warst, der bei mir war. Niemand war da. Ich sehe ein das ich Fehler gemacht habe und Grenzen überschritten habe. Das sehe ich ein und sowas kann schonmal passieren, jedoch sollte man daraus lernen. Dennoch hast du kein Recht so über mich zu urteilen, den du hast genauso deine Fehler, Aideen Mondecalo!"

Nun war es ruhig. Komplette Stille herrschte im ganzen Haus. Vielleicht wollte er noch was sagen, vielleicht auch nicht. Zumindest hatte er nichts in den nächsten 10 Sekunden gesagt, weshalb ich beschloss einfach zu gehen. Ohne weiteres wendete ich mich ab und stampfte die Treppen hinauf. Dieser Abend schien ja gut anzufangen, endete aber im kompletten Disaster. Eigentlich dachte ich wirklich Aideen und ich wären an einem Punkt angekommen in dem wir friedlich miteinander leben könnte, sodass vielleicht sogar eine gute Freundschaft oder wenigstens Bekanntschaft entstehen könnte. Doch das kam nun gar nicht mehr für mich infrage. Ich hatte wirklich Hoffnung, aber selbst die hatte er mir einfach so raus gerissen.

Im Zimmer angekommen nahm ich mir ein paar Klamotten aus dem Schrank und zog mich schnell aus um in die bequemen Sachen zu schlüpfen. Es war herrlich eine weite Jogginghose und ein T-shirt zu tragen. Nun musste ich nur noch ins Bad doch als ich leise die Tür zum Flur öffnete, hörte ich wie Aideen gerade unten zu duschen schien. Super...

Seufzend ging ich auf den Flur und schloss die Tür hinter mir. Ich wollte doch einfach nur schlafen...

Ein kleiner Strahl blendete mich der durch den Spalt von der Tür gegenüber strahlte. Meine Neugier war geweckt und ich began auf die Tür zuzugehen. Als ich das kleine Büro betrat schien der Mond in das Zimmer hinein. Es war schön, wirklich schön. Eine Couch stand auch hier drin. Kurz grinste ich ehe ich mich auf die Couch schmiss. Doch der gewünschte weiche Effekt blieb aus. Den die eine Seite war für die Verhältnisse einer Couch ziemlich hart. Kurz hielt ich meinen Rücken, da das ziemlich auf die Wirbelsäule gegangene war.

Etwas verwirrt stand ich auf und schaute mir das Sofa genau an, dazu nahm ich mir meine Handy-Kamera und leuchtete entlang des Sofas. Etwas blinkte kurz auf weshalb ich langsam hinter dem einen Bein des Sofas griff und einen Knopf spürte..

Dear BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt