SIXTY

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„Madison!" Ich klopfte mehrmals an ihrer Tür.

„Mach bitte auf!" immer noch nichts.

„Mich wundert es das sie überhaupt mit dir geschlafen hat." warf Anthony ein.

„Nicht hilfreich."

Auch nach weiterem klopfen, geschah nichts.

„Das reicht mir. Ich trete die drecks Tür ein."

Gesagt getan.

Als ich im Zimmer war blickte ich mich um. Keine Spur.

„Alter Leute, was ist hier los?" wirft Elijah ein und kommt völlig verschlafen und in boxershorts aus seinem Zimmer.

„Ich war-„ er blickte zu Madison's eingetretener Tür.

„Was zum- Aideen?!"

„Nicht jetzt Elijah. Madison ist nicht in ihrem Zimmer. Wir müssen sie finden."

Verwirrt musterte er uns.

„Was ist passiert?"

„Nichts." sagten Anthony und ich synchron. Scheisse war das auffällig.

„Jungs." ermahnte uns Elijah.

„Ok, gut. Madison hat was mitbekommen was sie nicht mitbekommen sollte. Jetzt ist sie weg und ich möchte mit ihr reden um das alles aufzuklären."

Elijah atmete aus.

„Gut dann lass uns sie suchen."

Gerade als wir alle die Treppen förmlich runterrannten, kam Madison in den Flur.

„Madison!" riefen wir alle gleichzeitig sodass sie hoch schaute. Ihr Blick war monoton. Man konnte nichts daraus lesen.

„Was gibts?" ihre Stimme wirkte desinteressiert.

„Wo warst du?" fing Elijah an sie zu fragen.

„Draußen. Luft schnappen." sie ging in die Küche und setzte sich Wasser auf während wir ihr wie Hunde hinterher dackelten.

„Kann man da nicht Bescheid geben?"

„Ich bin volljährig."

„Na und?" sprach nun ich.

„Wir haben was zu besprechen. Anthony hat mir von eurem Gespräch von gestern erzählt."

Elijah schaute verwirrt doch dies ignorierte ich.
Ich war einzig und alleine auf Madison's Reaktion fixiert.

„Cool."

Etwas sprachlos schaute ich sie an während sie mir den Rücken zukehrte um sich den Tee fertig zu machen.

„Cool? Du weißt schon das du eindeutige zu weit gegangen bist."

„Natürlich." antwortete sie als würde ich wirklich recht haben.

„Ich glaube wir haben wirklich viel zu besprechen."

„Das haben wir, aber heute nicht. Vielleicht morgen." sprach sie weiter als wäre es nichts besonderes.

Ich blinzelte mehrmals.

„Vielleicht morgen?" fragte ich ungläubig.

„Oder nächsten Freitag."

„Okay genug."  sagte ich energisch und griff nach ihrer Hand ehe ich sie mit hoch in mein Zimmer zog.

„Ah dein Zimmer. Hier sind so einige Dinge passiert." sagte sie schon fast hypnotisiert.

„Ja, hier drinnen haben wir zufällig miteinander geschlafen und hier drinnen dachte ich auch das ich dir vertrauen kann."

„Kannst du doch." sie blickte mit einem leeren Gesichtsausdruck auf das Bett.

„Ach wirklich?" meine Stimme hebte sich. Ich wusste ich wurde wütend aber das war mir in dem Augenblick ziemlich egal.

„Was glaubst du wer du bist das du in meiner Vergangenheit rumschnüffeln darfst?"

„Weil ich deine Freundin bin."

„Ach wirklich? Bist du das?"

Sie zuckte mit den Schultern. War ihr das etwa egal?

„Meine Freundin würde mir vertrauen."

„Mein Freund würde mir vertrauen!" sagte sie lauter.

„Er würde sich mir anvertrauen und mir nicht immer die kalte Schulter zeigen!"

„Wer gab dir das Recht zu entscheiden?!"

„Niemand aber wenn es keiner tut, dann muss ich eben entscheiden!"

„Einen scheiss musstest du!"

Wir schreiten uns an.

„Ich wusste gar nicht das mein Freund Vater geworden wäre oder das er immer noch Bilder mit seiner Ex auf seinem handy hat oder das sie gestorben ist!"

Ich fing an zu lachen.

„Ich hätte es dir erzählt. Wenn das alles vorbei gewesen wäre. Wenn wir gemeinsam ohne Angst hätten leben können. Dann hätte ich dir alles erzählt. Alles was ich erlebt habe. Aber jetzt-„

„- jetzt ist da nichts mehr was ich als Zukunft sehen könnte den du hast mein Vertrauen missbraucht."

Ihr kullerten Tränen herunter.

„Sagst du mir gerade ernsthaft das du nicht mehr mit mir zusammen sein willst?"

„Nicht nur das. Ich werde mich von diesem Job abziehen lassen. Anthony kann das hier übernehmen."

„Ich will aber dich."

Ich lachte spöttisch auf.

„Das hättest du dir überlegen sollen bevor du mich hintergangen hast und Wunden aufgerissen hast die kurz vor dem verheilen waren. Das hättest du dir überlegen sollen bevor du unsere Beziehung zerstört hast."

„Ich bin nicht die einzige die Schuld daran hat!" schreit sie wieder.

„Du bist doch der, der alles über mich wusste aber ich kaum was über dich und das findest du okay? Das du mich auswendig kennst durch Zettel und Unterlagen. Ich darf aber nichts von dir wissen? Ich kenne deine Familie nicht- du meine schon. Ich kenne deine Freunde nicht- du kanntest meine. Du kennst meinen ganzen Werdegang- ich deinen vielleicht zu 25%. Du kennst mich- ich kenne dich gar nicht. Merkst du was? Was glaubst du warum ich angefangen habe der Stella Sache nachzugehen? Weil ich nicht mehr angelogen werden wollte. Weil ich den echten Aideen kennenlernen wollte."

„Du hast schon viel von mir gesehen, mehr als andere."

„Bullshit!"

„Glaub es oder glaub es nicht. Ist mir unwichtig. Wichtig ist mir das ich dich nicht mehr sehen muss. Das mit uns hört hier auf. Leb dein Leben und ich leb mein Leben. Du heiratest n Typen, ich heirate n Frau. Wir gründen Familien und leben unser Leben ohne uns jemals gekannt zu haben."

„Du bist nicht mehr relevant für mich. Ich liebe dich nicht mehr Madison. Vielleicht habe ich das auch nie."

Lüge.

Mehr Tränen kamen aus ihren Augen.

„Geh jetzt."

Wütend ging sie zur Tür.

„Du bist das letzte Aideen."

Und bevor sie die Tür aufmachte, drehte sie sich nochmal zu mir.

"Ach übrigens-"

„-ich bin schwanger-"

„-es ist Damon's Kind."

Dear BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt