Dear Bodyguard

TWENTYTHREE

.Ich würde langsam mal aufstehen, sonst verpassen wir unseren Flug." hörte ich eine Stimme sagen.

„Noch 5 Minuten." murrte ich und drehte mich noch einmal.

„5 Minuten sind leider zu viel. Also entweder stehst du jetzt auf oder ich mach es auf andere weisen."

„Jaja..." säuselte ich und kuschelte mich in mein Kissen hinein. Danach hörte ich nur noch Schritte die weg gingen.

Aideen kann ruhig gehen, gar kein Problem für mich.

Jedoch änderte sich dies nach 2 Minuten als ich plötzlich überall nass war und hochschreckte.

Der Idiot hatte tatsächlich einen Eimer voller Wasser, bzw. hatte er nun nur noch einen Eimer und das Wasser war auf mir verteilt.

„Ich habs dir ja gesagt." zuckte er mit den Schultern und zog den Koffer, der plötzlich neben ihm war, mit sich.

„Du hast exact 3 Minuten bevor ich dich mitschleifen also würde ich sagen du packst deine Sachen ganz schnell und ziehst dich an, wenn du es noch schaffst."

Mit weit aufgerissenen Augen sprang ich vom Sofa auf dem ich gestern eingeschlafen war und rannte zu meinem Bett.

„Scheisse scheisse scheisse." fluchte ich leise vor mir her und stopfte alles in einem mal zusammen. Zu meinem Glück hatte mich das Wasser nur an den Beinen erwischt sodass ich nur meine pyjamahose gegen eine normale Hose austauschen musste. Als ich dies erledigt hatte pfiff Aideen aus dem Flur.

„3 Minuten sind um!" hörte ich ihn, weshalb ich meine Sachen nahm und zu ihm ging.

„Wie lange willst du meinen Pullover eigentlich noch tragen?" Fragte er schmunzelnd und schaute hinunter auf meinen Oberkörper.

„Du hast mir ja keine Zeit gegeben mich umzuziehen, also Bild dir darauf nichts ein." Sprach ich etwas gereizt aus und verließ das Hotelzimmer.

„Unvorsichtig wie immer..." Nuschelte Aideen hinter mir was mich zum schmunzeln brachte.

Es war herrlich ihn aufzuregen.. Wie seine Halsader anschlug wenn er wütend wurde oder seine Augenbrauen die sich dann je nach Emotion bewegten.

„Wo gehts als nächstes hin?" Fragte ich nichts ahnend und erwartete irgendein abgelegenes Dorf wo man vielleicht Chancen auf 1 Balken Empfang hat, obwohl dies für mich irrelevant war da Aideen mein Handy konfisziert hatte.

Leise stöhnte ich über diesen Gedankengang auf, es ist schrecklich ohne mein geliebtes Handy...

„Ab ins Taxi." Sagte Aideen hinter mir und schob mich ein wenig zu dem Taxi das vor dem Hotel stand.

„Ja hetzte mich doch nicht."

Somit stieg ich in das kleine Auto und atmete die muffige Luft ein.

"Ein Duftbaum würde nicht schaden." Meckerte ich und blickte zu dem Mann nach vorne, diese drehte sich verwirrt um und musterte mich.

"Ach ja stimmt..." ab da leuchtete es mit ein das dieser Mann wohl ganz schlecht  bis gar nicht die englische Sprache beherrscht. Da sollte man sich fragen ob es nicht schwierig ist sich mir Touristen zu unterhalten.

Aideen setzte sich neben mich nach hinten und wollte gerade anfangen zu sprechen als ich ihn unterbrach.

"Er spricht kein Englisch, Versuchs erst gar nicht." Der angesprochene schaute erstmals zu mir bevor er langsam ausatmete.

"Super." Murmelte dieser.

Während also Aideen versuchte dem Taxifahrer zu erklären wo wir genau hinmussten - zum Flughafen - lehnte ich mich zurück in den modrigen Sitz.

Als es den Anschein machte das er verstanden hatte wo wir hinwollten, da er nicken tat und den Motor startete, schnallte ich mich an und schaute aus dem Fenster hinaus.

Die Sonne ging gerade auf und erst jetzt wurde mir klar das ich bis jetzt überhaupt nicht auf die Uhr geschaute hatte, jedoch war klar das es noch sehr früh sein musste wenn die Sonne erst jetzt aufging.

„Wie spät ist es überhaupt?" fragte ich Aideen jedoch ihn meinen Blick von dem Sonnenaufgang abzuwenden.

„5 Uhr."

„5 Uhr?!" Rief ich hysterisch wodurch der Taxifahrer vorne kurz zuckte.

„Dir gehts auch gut oder?" fragte ich ihn sarkastisch.

„Sei nicht so pingelig." meinte er nur und drehte seinen Kopf von mir weg.

„SeI nIcHt So PiNgElIg." äffte ich ihm nach und kreuzte meine Arme ineinander.
Aideen hörte ich bloß noch einmal aufseufzen bevor es still wurde.

„Alle Fahrgäste des Fluges 1357 nach Canberra werden nun zum Check In gebeten." ertönte die weibliche Stimme aus dem Lautsprecher.

„Canberra?" Fragte ich verwirrt. Lag das nicht irgendwo in einer Provinz?

„Ja Canberra, Australien."

Mit großen Augen starrte ich Aideen an.

„Australien?!" dieser nickte und nahm meinen und seinen Koffer jeweils in eine Hand.

Zu zweit checkten wir ein indem ich die Pässe der Dame hinhielt die uns gleich danach passieren ließ.

Im Flugzeug angekommen setzten wir uns auf die angegebenen Plätze. Glücklicherweise hatte ich den Fensterplatz erwischt, dadurch konnte ich später über die Erde schauen und dies war eines meiner Lieblings Aktivitäten..

Aideen setzte sich direkt neben mich, jedoch grummelte er nach wenigen Sekunden.

"Was hast du jetzt schon wieder?"

Er drehte seinen Kopf zu mir und musterte mich.

"Bist du blöd oder siehst du nicht das meine Beine total eingequetscht sind."

Genervt schnaubte ich aus.

"Werd doch nicht gleich ausfallend..."

"Bei dir hilft nichts anderes..."

Verwirrt schaute ich ihn an.

"Also nur weil ich dich gefragt habe was nun wieder los ist, was nebenbei eine völlig normale Frage ist, musst du mich beleidigen und meinen das bei mir nichts anders hilft?"

Fasste ich seine eben geäußerte Stellung zusammen.

"Ja so ungefähr."

"Ach halt die Klappe, wenn du nicht ständig an jeder Sache nörgeln würdest, mich nicht immer korrigieren würdest und endlich mal aufhören würdest dich so aufzuspielen, dann wäre ich wahrscheinlich auch netter."

Gerade wollte der werte idiot antworten, als eine alte Frau sich auf den letzten Platz neben Aideen setzte, da es eine 3erReihe war.

"Ach Herje, ein Streit im Paradies?" Fing die alte Dame an, weshalb ich und Aideen sie verdutzt anschauten.

"Entschuldigen sie, aber ich habe sie nicht verstanden." Sprach Aideen höflich. Wow mal eine ganz andere Seite von ihm...

"Sie dürfen nicht so mit ihrer Freundin umgehen und sie nicht so mit ihrem Freund."

"Oh miss da-" doch die alte Dame unterbrach mich.

"Ach Kindchen, liebe ist das schönste Gefühl auf der Welt, sie kann so lange halten aber auch so schnell vergehen." Die Dame seufzte auf und lehne sich zurück.

Das war es wohl mit dem Gespräch... abgesehen davon das Aideen und ich nicht zusammen waren und es mich sehr juckte es zu verbessern, interessierte es mich recht wenig was die alte Frau gesagt hatte. Liebe war nichts besonderes und auch nichts was lange hält.

Liebe ist unnötig.