ONE

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„Und sie sind sich sicher, das sie genau das jetzt tun wollen?" Ich tippte auf mein Kinn und schaute den größeren Maskierten Mann vor mir in die Augen. Sie erschienen mir recht dunkel für blau, jedoch waren sie nicht wirklich braun oder grün, irgendetwas dazwischen.

„Natürlich bin ich sicher! Ich habe 5 lange Jahre darauf gewartet es soweit kommen zu lassen. Denkst du da mach ich einen Rückzieher?" ein Knurren kam aus seiner Kehle und er biss seine Zähne zusammen.

Zugegebenermaßen fühlte ich mich gerade nicht so locker wie es vielleicht aussehen mag.
Im Gegenteil, mein Herz pochte wie verrückt. Meine Knie zitterten leicht und meine Gedanken kreisten um eine aussichtslose Lage.

„Zugegebenermaßen haben sie es ja jetzt geschafft, aber wieso mussten sie so lange warten?"

„Denkst du es ist eben mal so leicht an dich ran zu kommen? Dein Vater arbeitet zur Zeit fast nur zuhause und auf jede kleine Reise hat er dich mitgenommen, ich bin doch nicht lebensmüde und entführe dich, wenn er da ist!"

Missmutig nickte ich und verzog mein Gesicht ein wenig.

„Mein Vater ist doch sowieso nie wirklich anwesend, da hätten sie mich auch genauso gut vor seine Augen schnappen können. Dieser Mann sitzt Tag und Nacht an seinem Laptop und wenn man mit ihm redet gibt er völlig unpassende Antworten."

Der Mann vor mir schnaufte und schien mit sich selbst zu diskutieren als ich leise Laute von ihm hörte.

Ich versuchte mein bestes um Zeit zu schinden, jedoch war dies einfacher gesagt als getan.

Mein Vater hat schon längst gemerkt, das ich weg war. Das merkte ich daran, dass mein Armband surrte. Es war ein elektrisches Notfall Armband , drücke ich es absichtlich wird mein Standort direkt an den Sicherheitsdienstes meines Vaters geschickt.

Sobald es ununterbrochen surrt sind sie auf dem Weg. Ziemlich praktisch meiner Meinung nach.

„Was hat er Ihnen überhaupt angetan?"

„Dieser Mistkerl hat meinen Kunden abgezapft! Ich bin völlig in die Ruinen gegangen und habe mein gesamtes Vermögen verloren!"

Mir war bewusst das mein Vater in einem eher heiklen Unternehmen arbeitete und dort ein hohes Tier war, doch nur wegen einem Kunden stand ich nun direkt am Rande eines 10 Stöckigen Hochhauses und bangte um mein Leben? Ein wenig übertrieben meiner Meinung nach...

„Das tut mir ja leid für sie und alles, aber warum muss ich dann sterben?"

Der Mann vor mir verdrehte die Augen.

„Dummes Ding, du bist sein ein und alles. Wenn er erstmal weiß wer für deinen Tod verantwortlich ist, wird er mich hassen und bereuen mir alles genommen zu haben."

Ich stöhnte auf und strich meine Haare aus dem Gesicht, die durch den Wind immer wieder meine Sicht versperrten und insgeheim wollte ich ungerne selbst für meinen Tod schuld sein.

„Könnt ihr euch nicht bei einer Tasse Kaffe einigen? So schwer ist das doch nicht!"

Er schmunzelte und schüttelte den Kopf.

„Du denkst viel zu einfach. Er soll es viel schlimmer zurück bekommen und dafür bist du nun mal da.

Meine Lippen waren mittlerweile völlig trocken, so dass ich Angst hatte sie könnten reißen. Deshalb befeuchtete ich meine Lippen mit meiner Zunge.

"Nervös?"

"Nein, wissen Sie. Eigentlich finde ich das total entspannend, ich meine wer will nicht am Rande eines 10 stöckigen Hochhauses stehen und von jemanden bedroht werden nur weil dieser den Kinderkram mit dem eigenen Vater nicht klären kann. Das will doch jeder mal erleben, nicht?"

Dear BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt