"Es tut uns leid Erik, aber wir müssen leider zu diesen Maßnahmen greifen."
Diese Worte waren damals mein Ende gewesen. Verdattert und ungläubig hatte ich auf dem Stuhl gesessen und die Verantwortlichen des BVB angeschaut.
"Aber das geht doch nicht!", hatte ich empört gerufen. Sie konnten mir doch nicht einfach so mein Gehalt kürzen!
"Es tut uns leid Erik, aber es muss sein. Wir können es uns nicht leisten einem Spieler Millionenbeträge auszuzahlen, wenn er nur über Monate ausfällt. Borussia Dortmund ist der einzige Verein, der bundesweit in den Aktien vertreten ist. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Kurve nicht absackt und dafür brauchen wir Geld. Wir wollen in der nächsten Transferperiode Spieler holen, die den Verein für die Zukunft wappnen und dafür brauchen wir so viel Geld wie möglich", hatte mir Michael Zorc verständlich gemacht.
Es war unglaublich gewesen. Ich war heute in das Büro der Leitung zittert worden mit dem Gedanken, dass wir über meine Rehabesuche reden würden, doch jetzt hatten mir Aki und Susi beinahe die Hälfte meines Gehalts gestrichen! Das konnte doch nicht gehen! Ich hatte Dinge zu bezahlen! Schulden zu begleichen! Ich brauchte das Geld!
Ich hatte noch nicht mal ansatzweise das Haus bezahlt, dass ich mir törichterweise, noch gefangen im Rausch des WM Gewinns, am wohl teuerste Strand der Welt gekauft hatte. Auch mein neues Haus in Dortmund war noch nicht abfinanziert und meine neuen Autos bezahlten sich auch nicht von alleine. Und dann war da noch dieses dumme Schweigegeld gewesen...
Ja, ich hatte Schweigegeld zahlen müssen. Musste es immer noch.
Ich war damals so verdammt dumm gewesen und hatte mich doch tatsächlich in eine Schwulenbar getraut. Das ich auf Männer stand, war schon damals kein Geheimnis für mich, aber der Kerl, der sich an diesem Abend an mich rangemacht hatte, wusste genau wer ich war und das dieses Geheimnis nicht an die Öffentlichkeit kommen durfte.
Vom Alkohol und diesem einzigartigen Deo benebelt, hatte ich mich diesem Kerl damals voll hingeben. Und er hatte es eiskalt ausgenutzt. Hatte unvorteilhafte Bilder von mir gemacht. Ich, stöhnend unter ihm mit einer eindeutigen Männerhand auf meiner Brust. Ein Bild, wie wir uns gerade die Zungen in den Hals schoben... Es war der Horror! Nur als ich ihm angeboten hatte Schweigegeld zu zahlen, hatte er sich zufrieden gegeben und so musste ich jetzt jeden Monat fünftausend Euro auf sein Konto überweisen.
"Aber ich brauche das Geld!", hatte ich verzweifelt vor meinen Bossen gejammert. Ich konnte wirklich meine Privatinsolvenz anmelden, wenn der BVB mir mein Gehalt kürzen würde.
"Erik, es geht nicht. Die Sache rentiert sich nicht. Du bist jetzt schon wieder monatelang raus. Wir können uns das nicht leisten. Wir sind nicht der FC Bayern München, der seine Spieler für's nichts tun bezahlen kann", hatte Aki mir noch einmal verdeutlicht und ich hatte geseufzt.
Mein scheiß Körper war also der Grund gewesen, weshalb ich wahrscheinlich bald in einem noch größeren Berg voll Schulden sitzen würde. Das war doch alles scheiße gewesen! Ich hasste meinen Körper dafür, dass er immer so schnell nachgab! Eigentlich hätte ich ihn auch gleich irgendwo verhökern können. Mir hatte er ja sowieso nichts als Unglück gebracht.
"Ich hoffe du verstehst, dass uns die Entscheidung nicht leicht gefallen ist Erik, aber es gibt keine andere Lösung. Wir wünschen dir trotzdem viel Erfolg für deine Reha", hatte Michael Zorc noch hinterher geschoben doch so wirklich waren die Worte nicht mehr bei mir angekommen.
Nur ein Gedanke zählte in diesem Moment: Ich musste einen Weg finden an Geld zu kommen. An möglichst viel Geld und das möglichst schnell. Sonst hätte ich mir jetzt schon mein eigenes Grab schaufeln können.
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A Secret To Keep
FanfictionEriks Leben war noch nie leicht. Monatlange, beinahe jahrelange Verletzungen plagten ihn im Verlauf seiner Profikarriere immer wieder. Es war nicht einfach für ihn und auch die Zukunft sollte nicht besser werden. Mit einem dunklen Geheimnis versuch...