A Secret To Keep

Kapitel 7

Das Stadion war schon gut gefühlt als ich beschloss die Lounge zu verlassen und mich auf meinen Platz zu begeben.
Der Schmerz in meinem Hintern hatte inzwischen nachgelassen, doch ein leichtes Ziehen war noch immer zu spüren, wenn ich saß. Deshalb hatte ich mir ein Sitzkissen mitgebracht, das ich mir unterlegte, bevor ich mich auf meinen Sitz niederließ. Ein kurzes Ziehen ging auch hierbei wieder für eine Sekunde durch meinen Unterleib und ich musste ein schmerzverzerrtes Gesicht unterdrücken, aber kurz darauf hatte es sich auch wieder gelegt.
Mein Blick glitt derweil wieder auf's Spielfeld, wo sich die Jungs nun warm machten. Gespannt beobachtete ich wie Matze seine kurzen Sprints hinlegte. Er würde von Anfang an spielen. Das hatte ich gerade eben noch gesehen, als ich die Nachricht für die Mannschaftsaufstellung auf's Handy bekommen hatte.
Ich freute mich für ihn. Ehrlich. Er machte jetzt schon seit einer Weile eine sehr gute Figur. Ich musste zugeben, ich war etwas neidisch, dass er dort unten auf diesem wunderschönen Rasen spielen durfte, während ich hier oben auf meinem Sitz festsaß. Ich vermisste den Ball am Fuß unheimlich.
Nach zehn weiteren Minuten begann schließlich das Spiel und es war eine starke Partie von uns. Wir waren das klar bessere Team und deswegen fiel das eins zu null in der 45. Minute durch Auba auch verdient für uns.
Meine gesamte Aufmerksamkeit galt allerdings Matze über den Verlauf des Spiels hin. Er machte eine prima Partie und haute auch den ein oder anderen Ball wieder für uns raus.
Ich freute mich als er bei Abpfiff schließlich das ganze Spiel durchgespielt hatte und wir letztendlich Dank Lukasz und Rapha sogar noch mit drei zu eins gewonnen hatten.
Nachdem die Jungs langsam wieder in die Kabinen trotteten, machte auch ich mich wieder auf den Weg in die VIP Lounge, um anschließend ebenfalls zu den Kabinen zu gehen und den Jungs zu gratulieren.
Als ich den Raum mit den gröllenden Jungs betrat, war die Stimmung ausgelassen. Auba krächzte gemeinsam mit Ousmane irgendwelche französischen Rap-Lieder durch den ganzen Raum, während Rapha ausgelassen mit Papa und Shinji tanzte. Schmelle und Gonzo kamen derweil mit jeweils einem Handtuch um die Hüfte lachend aus den Duschräumen, während andere wie Mario, Emre und auch Matze ihrem Handy nachgingen.
"Hey, Glückwunsch zum Sieg", sagte ich schließlich grinsend und ließ mich neben Matze nieder, um diesem kurz zu gratulieren. Dabei konnte ich einen kurzen Blick auf sein Handydisplay erhaschen. Er schrieb einer nicht eingespeicherten Nummer und ehe er das Handy gesperrte und aus meinem Blickfeld gezogen hatte, konnte ich noch das Wort 'Dean' lesen. Er hatte doch nicht etwa vor mich heute Abend noch einmal im Zuckerhäusschen zu besuchen?
"Danke man", entgegnete er schließlich und lächelte mich auch an. Daraufhin schwang ich einfach den Arm um seine Schulter und rüttelte etwas an ihm.
"Gutes Spiel von dir heute", komplimentierte ich ihm und er grinste.
"Danke. Ich hoffe das Nächste wird auch so gut", antwortete er mit den Gedanken schon längst wieder beim nächsten Spiel.
In diesem Moment blinkte sein Handydisplay wieder auf und eine Antwort von der unbekannten Nummer von eben erschien:
"Sorry Zuckerstück. Dean hat heute frei."
Um nicht zu auffällig zu sein, löste ich mich von Matze und begann stattdessen ein Gespräch mit jemand anderem zu führen, während Matze wieder in sein Handy vertieft war.
"Piszczu! Was ne geile Hütte heute von dir!", rief ich zu dem Polen rüber und unterhielt mich kurz mit ihm, als er sich auf die Bank neben mich gesetzt hatte.
Nach einer guten Minute spürte ich jedoch mein Handy vibrieren und zog es hervor, während Piszczu begann sich wieder anzuziehen.
"Zuckerstück, dein sexy Kollege ist scharf auf dich. Er will einen Riesen zahlen, wenn du heute doch für ihn deinen Job antrittst", lass ich die Nachricht von Mama Boo. Schnell tippte ich ihr eine Antwort:
"Ich hab mitbekommen, wie er dir geschrieben hat. Die Jungs haben gewonnen, deswegen wird er wohl in der Laune sein. Ich mach mich gleich auf den Weg. Sag ihm, in einer Stunde bin ich für ihn da."
Prompt folgte darauf ein Daumen hoch Emoji und ich packte das Handy wieder weg.
"Alles klar Jungs. Ich mach mich dann mal wieder", gab ich bekannt und verschwand daraufhin aus der Umkleide.
Schnell machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto und fuhr in Richtung Zuckerhäusschen. In einer Stunde musste ich fertig für Matze sein. Es war zwar mein freier Tag, aber ich verstand es und für Matze würde ich gerne meinen Urlaubstag opfern. Aber auch wirklich nur für Matze.