"Meinst du wirklich es ist so eine gute Idee, dass wir zusammen essen gehen?", fragte ich skeptisch während ich Matze dabei beobachtete, wie er seine Sachen zusammen kramte.
Er stoppte was er tat um mich anzusehen. Schnell ließ er sein Handy in der Hosentasche verschwinden und stellte sich dann vor mich.
"Erik, wir sind Mannschaftskollegen und die Leute wissen auch so, dass wir gut befreundet sind. Es wird also niemand etwas hineininterpretieren. Du müsstest dich schon auf meinen Schoß setzen und mir deine Zunge in den Hals schieben damit die Leute misstrauisch werden", entgegnete er und legte mir die Hände beruhigend auf die Schultern.
Ich seufzte einmal tief und sah zu Boden.
Er hatte ja recht mit dem was er sagte, schließlich kannten wir uns auch offiziell schon eine Weile und waren befreundet. Es fiel mir nur so schwer jetzt auf einmal diese beiden Welten aufeinander prallen zu lassen und nun beide Seiten vor jemanden leben zu können, ohne, dass dieser mich dafür verurteilte und ich meine Maske wechseln musste. Ich war einfach unsicher. Auch wenn ich Matze vertraute und auch wusste, dass ich es konnte.
"Ach, komm schon. Wenn du dich unwohl fühlst, können wir auch gleich wieder gehen", versuchte er mich nun um den Finger zu wickeln.
Erneut seufzte ich und sah ihn skeptisch an.
"Na gut. Aber wenn ich es sage fahren wir sofort wieder zu dir, verstanden?", gab ich schließlich klein bei und Matze grinste mich breit an.
"Klar! Dann komm! Ich kenn ein gutes Café, wo sie richtig leckere Sandwiches haben! Ich würde jetzt für ein Sandwich töten!", entgegnete Matze und zog mich an der Hand aus dem Raum.
"Warte Matze. Ich muss das Zuckerhäusschen erst noch abschließen und dann müssen wir noch entscheiden mit welchem Auto wir fahren", stoppte ich meinen Teamkollegen in seiner Euphorie.
Er blieb daraufhin auch wirklich stehen und sah mich an.
"Stimmt, okay, du hast recht."
"Danke", entgegnete ich mit einem Lächeln, "mein Wagen steht im Hinterhof. Wie wäre es wenn wir erstmal beide getrennt zu mir fahren? Dann kann ich mir was Bequemeres anziehen und dann können wir mit deinem Wagen zu dem tollen Café."
Matze nickte auf meinen Vorschlag hin.
"Klingt nach einem guten Plan. Dann seh ich dich also in zehn Minuten vor deinem Haus?"
"Genau", entgegnete ich und lächelte ihn an.
Daraufhin ließ er es sich nicht nehmen mir noch einmal seine Lippen aufzudrücken, ehe er in Richtung Eingangstür verschwand.
"Hey!", rief ich ihm noch zu und er drehte sich sofort wieder zu mir um.
Ich klimperte nur mit dem Schlüssel in meiner Hand, ehe ich ihn ihm zuwarf und er ihn gekonnt fing.
"Schließ ab und gib mir den Schlüssel bei mir einfach wieder!", rief ich noch und Matze nickte um dann wieder den Flur hinunter zu verschwinden.
Ich griff noch schnell nach meiner Trainingstasche und begab mich dann zum Hintereingang. Im Innenhof angekommen, warf ich meine Tasche schnell auf den Beifahrersitz meines Wagens und startete diesen um dann den kleinen Hof zu verlassen und zu meinem Haus zu fahren.
Als ich an einer roten Ampel stand und in den Rückspiegel blickte, konnte ich Matze direkt hinter mir sehen. Ein Grinsen zierte daraufhin mein Gesicht und er ließ es sich nicht nehmen einmal kräftig zu hupen, als ich nicht sofort wieder anfuhr nachdem die Ampel auf Grün gesprungen war. Ich hielt ihm daraufhin nur den Mittelfinger entgegen und fuhr weiter.
An meinem Haus angekommen, war ich schließlich der Erste, der die Tür erreicht hatte.
"Leuten den Mittelfinger zu zeigen ist aber nicht sehr nett", ertönte Matzes Stimme hinter mir als ich gerade die Haustür aufschloss.
"Halt die Klappe", war alles was ich entgegnete, ehe ich meine Schuhe von meinen Füßen striff.
"Autsch. Nicht nur ein mieser Autofahrer, sondern heute auch noch Mister Grumpy", neckte Matze mich weiter und ich knallte die Haustür hinter mir zu.
"Jap. Definitiv Mister Grumpy."
Ich verdrehte nur die Augen und verschwand dann mit meiner Tasche in meinem Zimmer. Dort schmiss ich sie auf mein Bett, holte die durchgeschwitzten Trainingsklamotten heraus und packte die Tasche neue. Matze und ich würden nach dem Frühstück wohl gemeinsam zum Training fahren. Oder zumindest würde er mich dorthin fahren müssen. Schließlich begann meine Reha etwas früher als das Mannschaftstraining.
Nachdem meine Tasche gepackt war, durchforstete ich meinen Kleiderschrank.
"Neben Mister Grumpy hast du anscheinend auch noch vor mich als Chauffeur auszunutzen", erklang wieder Matzes Stimme, der es sich auf meinem Bett bequem gemacht hatte.
"Es schadet dir auch nicht mal etwas früher mit dem Training anzufangen", entgegnete ich nur und streifte mein T-Shirt von meinem Körper um stattdessen ein Jeanshemd über meine Schultern zu schieben und es zu zuknöpfen.
"Sassy Mister Grumpy. Das gefällt mir irgendwie", entgegnete Matze nur, stand auf, trat auf mich zu und legte seine Hände an meine Hüfte.
Ich verdrehte nur meine Augen und konzentrierte mich weiter darauf mein Hemd zuzuknöpfen, doch Matze schien etwas anderes geplant zu haben. Er griff nach meinen Händen, legte sie sich um seinen Hals und küsste mich dann innig.
"Matze...", murmelte ich nur gegen seine Lippen und versuchte mich zu lösen, doch er ließ es nicht zu.
"Noch einen Moment", brummte er und drückte seine Lippen noch etwas mehr gegen meine.
Ich erwiderte kurz und drückte ihn dann von mir.
"Ich dachte du hast Hunger", sprach ich wieder auf unseren Plan an.
"Hab ich auch", grinste er nur dreckig.
"Dann lass mich mich jetzt fertig anziehen und wir können los", entgegnete ich und schubste ihn zurück aufs Bett.
Eilig wendete ich mich wieder meinem Kleiderschrank zu, striff die Trainingshose Sowie meine Reizwäsche von der Hüfte und schlüpfte in eine bequeme Boxershorts und eine dunkle Jeans mit Riefellung, ehe Matze etwas entgegen konnte.
"So. Und jetzt lass uns los. Ich hab nämlich auch langsam Hunger", äußerte ich als ich fertig war, schnappte mir meine Tasche wieder und zog Matze an der anderen Hand aus meinem Schlafzimmer hinunter die Schuhe anziehen und dann mit zu seinem Auto um endlich essen zu gehen.
Als wir uns gesetzt hatten und ich mir meinen Gurt angelegt hatte, begann auch mein Magen sich langsam zu melden und Matze sah mich nur belustigt an.
"Sag einfach nichts", brachte ich nur hervor und kurz darauf hatte er den Motor auch schon gestartet und wir waren auf dem Weg in Richtung Phoenixsee zu diesem vermeintlich gutem Café.
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A Secret To Keep
FanficEriks Leben war noch nie leicht. Monatlange, beinahe jahrelange Verletzungen plagten ihn im Verlauf seiner Profikarriere immer wieder. Es war nicht einfach für ihn und auch die Zukunft sollte nicht besser werden. Mit einem dunklen Geheimnis versuch...