"Ich kann also gut von mir Werbung machen hmm?", grinste Matze mich frech an als wir nach dem Training wieder in seinem Wagen saßen.
Zur Antwort verdrehte ich nur die Augen.
"Halt die Klappe und fahr los."
"Nee nee. Erst will ich es nochmal von dir persönlich hören", forderte er nun und drehte sich auf seinem Sitz zu mir um.
"Matze...", brummte ich nur genervt und sah stur aus der Frontscheibe des Autos hinaus.
"Na komm schon Schnecke", triezte er mich weiter und begann mich durchzukitzeln.
"Matze!", rief ich nun lachend und versuchte ihn abzuwehren.
"Sag es Schnecke", entgegnete er nur und ließ dann von mir ab, um mir die Möglichkeit zu geben zu antworten.
"Okay, okay. Du bist sexy, zufrieden?! Und jetzt fahr mich zum Zuckerhäusschen", antwortete ich ihm und zog mich abwehrend zurück.
"Zum Zuckerhäusschen? Warum denn zum Zuckerhäusschen? Willst du mir da nochmal zeigen wie sexy du mich findest?", erwiderte Matze darauf nur wieder breit grinsend.
"Nein du Leuchte. Ich muss arbeiten", war meine simple Erklärung.
Mit diesen Worten entwich ihm das Grinsen auf dem Gesicht ganz schnell wieder.
"Wie?", fragte er nur irritiert.
"Was, wie? Ich arbeite im Zuckerhäusschen wie du weißt Matze. Ich hab Kunden, die bedient werden wollen und somit Geld zu verdienen. Was dachtest du denn? Das ich jetzt rund um die Uhr bei dir bleib wie ein Schoßhündchen und meinen Zweitjob aufgebe?"
"Naja...", begann er zu drucksen.
"Vergiss es Matze. Ich mach die Sache jetzt schon seit einem guten Jahr und werd das jetzt nicht wegen dir hinschmeißen. Außerdem brauch ich das Geld", erklärte ich.
"Aber-", setzte er wieder an, aber ich unterbrach ihn sogleich wieder: "Nichts 'aber'. Ende der Diskussion und jetzt fahr los."
Matze schwieg daraufhin wirklich und fuhr los. Ich wusste, dass ihm das überhaupt nicht passte, schließlich hatte er es schon vorher einmal erwähnt. Wie könnte ich dieses absurde Angebot bei ihm einzuziehen von jenem Tag auch vergessen? Er hatte es zwar nur gut gemeint, aber es war total absurd gewesen.
"Soll ich dich später auch abholen?", fragte er monoton als wir am Zuckerhäusschen angekommen waren.
"Ich komm auch alleine Heim", entgegnete ich und schnallte mich ab.
"Hmm... Vielleicht komm ich auch später selbst nochmal für eine Stunde", informierte er mich nur während ich ausstieg.
"Tu was du nicht lassen kannst", war meine simple Antwort und ich griff noch nach meiner Trainingstasche, ehe ich die Autotür schloss und durch den Hintereingang ins Zuckerhäusschen eintrat.
Den Geräuschen auf dem Flur zu urteilen war bereits schon etwas los und so verschwand ich schnell in meinem Zimmer.
Ich öffnete meine Kommode, schmiss meine Trainingstasche hinein und fischte meine nötigen Utensilien hervor. Als ich schließlich alles hatte, verschwand ich im Badezimmer und machte mich fertig.
Anstelle meiner Maske entschied ich mich heute für blauen Lidschatten und färbte so neben meinen Augen auch meine Wangen blau. Meine Lippen wurden im Gegensatz dazu schwarz und meine Kontaktlinsen waren heute rot. Auch meine Haare sprühte ich heute statt rosa in einem grellen Grünton und flechtete sie mir in mehrere kleine Zöpfe um meine Tarnung noch mehr zu waren. Die Tapestreifen verteilte ich sowohl oberhalb als auch unterhalb der Brust, an meiner V-Line und ausnahmsweise auch an meinem Six-Pack, das ich so mit den Klebestreifen umrandete.
Nachdem alles schließlich saß, meldete ich mich noch schnell bei Mama Boo zum Dienst und schon wenige Minuten später klopfte es an der Tür.
Noch einmal überprüfte ich meine Maske im Spiegel. Ich war wieder vollkommen als Dean getarnt.
Mit einem Nicken wandte ich mich so vom Spiegel ab und öffnete die Tür. Als ich dann jedoch registrierte, wer dort vor mir mit einem breiten Lächeln und Überbiss stand, traf es mich wie ein schlechtes Dejavu.
"Hey. Ich bin Julian. Julian Weigl, aber Jule reicht. Ich hoffe wir können das hier für uns behalten."
Mit einem apathischen Nicken trat ich zur Seite und ließ ihn eintreten.
Das konnte doch wirklich nicht wahr sein! Irgendwie schien ich meine Teamkollegen ja inzwischen beinahe magisch anzuziehen. Wieso traf es denn auch immer ausgerechnet mich und wieso kamen sie scheinbar alle ins Zuckerhäusschen? Gab es nicht noch andere Bordelle in denen sich meine Mannschaftskollegen vergnügen konnten? Und noch viel wichtiger, andere Männer, die sie bespaßen konnten außer ihren eigenen Teamkollegen?
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A Secret To Keep
FanfikceEriks Leben war noch nie leicht. Monatlange, beinahe jahrelange Verletzungen plagten ihn im Verlauf seiner Profikarriere immer wieder. Es war nicht einfach für ihn und auch die Zukunft sollte nicht besser werden. Mit einem dunklen Geheimnis versuch...