Kapitel 65

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Als ich mich von Matzes Lippen löste, stützte ich mich, nach Atem suchend, am Beckenrand ab.
Der Orgasmus hatte mich noch immer nicht ganz verlassen und so legte ich meinen Kopf auf meine über den Rand gefalteten Arme und genoß die letzten überwältigenden Züge.
Nachdem ich letztendlich wieder eine normale Atmung hatte, griff ich mit der rechten Hand hinter mich und entfernte Matze aus mir, um mich dann zu ihm umzudrehen.
"Bist du eben auch-", ich unterbrach ihn daraufhin nur mit einem Nicken.
Er lächelte schließlich zufrieden und so konnte ich nicht anders als meine Arme wieder um ihn zu schlingen und ihn erneut zu küssen. Ich wollte am liebsten keine Sekunde mehr von ihm getrennt sein. Er gab mir das Gefühl, dass ich ganz ich sein und mich fallen lassen konnte. Ich schätzte es einfach so unheimlich ihn um mich zu haben und wollte am liebsten keinen anderen als ihn mehr in meine Nähe lassen.
Nach einer Weile nahm ich wahr, wie Matze seine Arme auch wieder besitzergreifend um mich schlang und uns weiter rückwärts tiefer ins Becken und die Blasen zog. Ich ließ mich einfach mitziehen und schmiegte mich nur noch mehr an ihn, während seine Zunge schon vorsichtig gegen meine Lippen stieß.
Eine ganze Weile lagen wir so eng umschlungen im Whirlpool und küssten uns, bis uns die Türklingel auseinanderfahren ließ. Mit einem Ploppen löste sich Matze von mir und sah mich verwirrt an.
"Wer kann denn das sein?"
Ich zuckte nur mit den Schultern.
Matze drückte mir daraufhin nur einen Kuss auf die Stirn und löste sich dann von mir um aus dem Pool zu steigen, ein Handtuch zu suchen und nach dem uneingeladenem Gast zu sehen, der nun schon ein zweites Mal klingelte.
"Mach am besten den Pool aus und zieh dich wieder an!", rief Matze mir noch zu, während er mit nur einem Handtuch um die Hüfte nach oben verschwand.
Ich kam seiner Aufforderung nach, stieg aus dem Pool, trocknete mich ab, zog mich wieder an und schaltete den Pool schlussendlich aus. Von oben nahm ich währenddessen nur zwei Männerstimmen wahr, von denen eine definitiv Matze gehörte. Ich konnte nicht genau hören was sie sagten, doch nach einer Weile ertönte ein lauter Aufruf und daraufhin eine knallende Tür. Panisch rannte ich sofort nach oben und blieb schließlich wie erstarrt im Flur stehen.
Matze lag dort auf dem Boden und hielt sich seine Nase, die blutete.
"Matze!", rief ich nur und eilte sofort zu ihm.
Er schien mich erst jetzt zu bemerken und seine Augen weiteten sich sofort panisch bei meinem Anblick. Ich konnte die Angst und Sorge in ihnen deutlich erkennen.
"Matze, was ist passiert? Wer war das?", fragte ich etwas panisch und kniete mich sofort zu meinem Freund hinunter. Mein Herz raste bereits.
"Erik! Du musst dich verstecken!", wies er mich nur an, ließ von seiner blutenden Nase ab, stolperte auf seine Füße und schob mich sofort schwungvoll hinter sich. Die Panik begann langsam nur noch stärker in mir zu werden und ich konnte meinen Herzschlag inzwischen schon deutlich hören.
"Was ist passiert?!", fragte ich verängstigt leise in Matzes Ohr und krallte mich halb an ihm fest.
"Einer aus dem Zuckerhäusschen", antwortete Matze nur, "Big Bob ist hier!"
Und mit diesen Worten fiel ich in eine eiskalte Starre. Ich nahm nichts mehr von meiner Umwelt wahr und auch mein Griff um Matze löste sich reflexartig.
Wie konnte er mich hier gefunden haben? Wie zur Hölle war es ihm möglich zu wissen, wo genau ich mich befand?
"Erik, Baby", versuchte Matze nun auf mich einzureden.
Er hatte bemerkt, dass ich erstarrt war und versuchte jetzt mich durch leichte Schläge an die Wange wieder zur Besinnung zu bringen.
"Hey, Baby, schau mich an! Wir schaffen das! Er weiß nicht wo genau du bist. Ich hab da auf dem Schrank eine Kappe und eine Sonnenbrille liegen. Tahn dich und verschwinde von hier. Ich krieg ihn schon hier raus!"
"Nein!", unterbrach ich Matze sofort, "Nein, ich lass dich nicht mit ihm allein in diesem Haus! Matze, er kennt keine Schmerzgrenzen! Er nimmt sich was er will und verschwindet wieder!"
"Und deshalb werde ich dich ihm auch nicht aushändigen!", argumentierte Matze weiter.
"Ich lass dich aber nicht hier zurück!", rief auch ich.
Matze wollte gerade etwas erwidern, als eine Tür im oberen Geschoss zu knallte und Schritte den Flur und schließlich die Treppe hinab zu hören waren. Panisch versteckte ich mich hinter Matze und kniff die Augen zusammen.
Big Bob war unberechenbar und jetzt gerade, außerhalb des Zuckerhäusschens, war die Gefahr noch einmal viel größer, dass er seinen Willen durchsetzte und auch bekam. Mein Herz raste wie ein Ferrari auf der Rennstrecke, während ich einfach nur betete, dass Matze und ich das hier überleben würden.

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