Kapitel 47

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Erschöpft und nach seinem Atem ringend, lag Julian mit geschlossenen Augen unter mir, während ich noch überfordert über ihm stütze und auf ihn hinab sah.
Ich hatte eben erfahren, dass ich nicht der Einzige schwule Fußballer war. Das ich sogar nicht der Einzige in unserer Mannschaft war! Und das dieser Mitleidende sogar eine Beziehung führte!
Jetzt, wo ich so genauer darüber nachdachte, war es eigentlich offensichtlich. Julian und Joshua kannten sich bereits aus der Junioren Nationalmannschaft und waren auch schon dort gut befreundet gewesen. Spätestens seitdem Jule die A-Nationalmannschaft dieses Jahr verletzungsbedingt verlassen musste und somit nicht mit zur EM fahren konnte, woraufhin einige theatralische Abschiedsbilder von den beiden entstanden waren, hätte mir klar sein müssen, dass die beiden mehr verband als bloße Freundschaft.
Ich schüttelte meine Gedanken schließlich wieder von mir, da ich noch immer über Jule stützte und ihn anstarrte. Zum Glück bemerkte er davon jedoch nichts, da er immer noch die Augen geschlossen hatte.
Vorsichtig entzog ich mich ihm also, ließ mich neben ihn auf die Matratze fallen und entfernte das unbenutzte Kondom.
"Okay...", hechelte er noch immer leicht und sah nun zur Decke, "so war das eigentlich nicht geplant, tut mir Leid. Ich wollte nicht, dass du jetzt wahrscheinlich genau weißt wer mein Freund ist, also muss das unter uns bleiben."
Ich nickte nur stumm. Ich hatte nicht vor herumzuposaunen, dass Julian mit Joshua Kimmich zusammen war. Vor allem, weil es keinerlei Erklärung gab woher ich es wissen sollte. Außerdem kam es nicht wirklich gut an zu erzählen, dass Julian sich in einem Freudenhaus sexuell befriedigte, weil sein Freund in München lebte. Ich war mir jetzt schon sicher, dass mich ein Geständnis dieser Art meinen Kopf kosten würde.
"Weißt du... Ich hab Josu seit Mai nicht mehr gesehen. Deswegen hat sich bei mir auch ganz schön was angestaut und ich kam so schnell. Das lag aber mehr an der Überwältigung. Wenn ich ehrlich bin, wäre ich auch noch bereit für eine zweite Runde und schließlich hab ich ja für eine Stunde bezahlt", druckste Julian und fuhr Kreise auf seinem eigenen Bauch.
"Was immer du willst Süßer", hauchte ich nur in meiner aufgesetzt, verführerischen Stimme.
Daraufhin hatte ich Julians Aufmerksamkeit und er sah zu mir.
"Ach, fuck it! Ich zahl einen Riesen hierfür! Diesmal geb ich allerdings den Ton an", sagte er schließlich und setzte sich wieder auf, um direkt nach meinem noch immer halb steifen Schwanz zu greifen, während ich ein neues Kondom aus der Nachttischschublade zog.
"Ich mache was immer du willst", hauchte ich nur verführerisch und untergeben, riss die Kondompackung mit meinem Mund auf und reichte Julian das Kondom. Dieser verharrte kurz mit seiner Bewegung an meinem Schwanz, um mir das Gummi überzustülpen.
Ich sah währenddessen geduldig zu ihm auf. Es war seine Zeit und sein Geld und so ließ ich ihn machen. Inzwischen war ich wieder voll in meiner Rolle und auch wieder gut erregt. Ich verteilte etwas Gleitgel auf Julians Fingern und er verteilte es auf dem Gummi des Kondoms, ehe er sich über mich kniete und sich anschließend auf meinem Schwanz niederließ.
Langsam begann er sich schließlich zu bewegen und mich so zu reiten. Seine Augen hatte er dabei geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt, während seine Hände sich auf meinem Oberkörper abstützten.
Nach und nach zog er das Tempo an und ich hörte auch wie sein Atem flacher wurde.
"Oh Gott, fühlt sich das gut an!", stöhnte er und lehnte sich noch etwas mehr nach hinten, woraufhin sich der Winkel etwas veränderte und er atemlos aufstöhnte.
Ich hielt währenddessen seine Hüfte und kam seinen Bewegungen entgegen. Seine Reaktion gerade konnte nur bedeuten, dass der richtige Punkt getroffen worden war.
Wie vermutet beschleunigte sich seine Bewegung daraufhin und er stöhnte bei jedem Hieb.
"Oh Gott, Josu!"
Ich blieb unter ihm weiter stumm und versuchte mich auf den Akt zu konzentrieren, denn auch ich spürte nach und nach einen immer größer werdenden Druck.
"Bitte Josu, nimm mich", forderte Julian bettelnd und sofort begann ich sein steifes Glied zu pumpen.
Nach kurzer Zeit ertönte schließlich ein erneut gestöhntes "Joshua" und ich spürte, wie Julian sich in meiner Hand entlud. Keine Minute später lag er wieder neben mir und starrte an die Decke.
"Das tat richtig gut und war so nötig. Danke. Ich komm auf jeden Fall wieder, wenn ich Joshua wieder vermisse", entgegnete er und ehe ich etwas erwidern konnte, saß er mit dem Rücken zu mir und war bereits dabei sich wieder anzuziehen.
Ich nutzte diese unbeobachtete Minute, legte mich seitlich und zog die Seidendecke über meine Hüfte, sodass nicht erkennbar war, dass ich noch immer nicht meine Erlösung gefunden hatte.
"Wenn der Zeitpunkt kommt, werde ich auf dich warten", versicherte ich meinem Teamkollegen und stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab, dessen Ellenbogen ich in die Matratze, beziehungsweise das Kissen drückte.
Jule entgegnete mir daraufhin nur mit einem Lächeln, legte mir noch einen Hunderter auf das Kopfkissen, zog seine Kappe tief ins Gesicht und verschwand dann aus dem Raum.
Erleichtert die Situation gemeistert zu haben, griff ich nach dem Geldschein und ließ mich in die Kissen fallen.
Hundert Euro. Ich hatte mir zwar schon etwas mehr von ihm versprochen, aber hundert Euro Trinkgeld waren schon in Ordnung. Schließlich hatte er ja scheinbar einen Riesen für mich gezahlt.
Ich legte den Schein beiseite, drehte mich wieder auf den Rücken und sah an die Decke.
Mir war durchaus bewusst, dass ich noch immer mit einem Zelt unter der Bettdecke zu kämpfen hatte und dieses Problem gleich beheben musste. Ehe ich dies jedoch tat, knipste ich noch ein Foto von dem Zelt und meiner teils freigelegten Hüfte und schickte es an Matze weiter.
"Immer wieder das selbe Problem wenn sie weg sind 😩", schrieb ich darunter und prompt folgte eine Antwort:
"Soweit ich weiß hattest du das Problem bei mir nie 😉 soll ich nicht doch vorbeikommen?"
"Ich komm schon alleine klar, danke. Aber wenn du mich später abholst bekommst du im Gegenzug vielleicht einen Quickie im Auto 😉", schlug ich ihm einen Kompromiss vor, da ich gerade wirklich keine Lust hatte mir die richtigen Busverbindung für später raus zu suchen, um nachhause zu kommen.
"Na das klingt doch vielversprechend! Aber an Stelle des Quickies hätte ich gerne eine lange, ausgiebige Runde mit dir im Whirlpool in meinem Keller. Und wer weiß... Vielleicht anschließend eine zweite bei Kerzenschein im Bett", antwortete Matze und ich musste grinsen.
Das Angebot klang schon wirklich sehr verlockend, auch wenn es darauf hinauszielte, dass ich über Nacht bei ihm blieb.
"Okay, Deal", willigte ich schließlich ein und legte das Handy anschließend zur Seite.
Ich sah wieder zur Decke, bis ich die Augen schloss und mir schon einmal den Abend mit Matze im Whirlpool ausmalte. Langsam ließ ich meine Hand wieder zu meinem immer noch erregten Glied wandern und schon nach wenigen Minuten warf ich neben dem unbenutzten Kondom auch ein benutztes in den Mülleimer.

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