17.Kapitel

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PoV Eren

Die Autofahrt verlief ruhig. Wir redeten nicht viel, allerdings war das auch nicht nötig. Ich war ziemlich müde und Levi schien das zu merken, weswegen er das Radio aus ließ und einfach nur auf die Straße schaute.

"Heute arbeitest du wieder im Sina, oder?"
"Ja."

Eine simple Antwort, die mich zum genervten Stöhnen brachte. Warum konnte nicht irgendwer anders gehen?

"Wie ist es dort überhaupt so? Gestern konnten wir ja nicht reden."
"Tch, woran das wohl liegt. Heute kann ich dich übrigens abholen, da ich voraussichtlich nur eine OP habe."
"Ah...ok."

Ich grinste etwas, während mir Levi einen skeptischen Seitenblick zuwarf. Bis mir plötzlich einfiel, dass mich eigentlich auch heute Lina abholen wollte.

Zumindest hatte sie es vorgeschlagen. Dann musste ich ihr wohl absagen. Da war mir Levi um Welten wichtiger.

Als wir schließlich am Krankenhaus ankamen, wollte ich gerade aussteigen, setzte mich aber wieder zurück und drehte mich zu Levi, der mich abwartend ansah.

"Bis heute Abend."

Mit diesen Worten drückte ich ihm einen sanften Kuss auf, bevor ich quasi aus dem Auto sprang und zur Tür rannte. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Schnell lief ich zum Teamraum, während ich mir meinen Kittel überwarf, um dort meine Sachen abzustellen. Auf dem Weg hätte ich beinahe Jean und Marco umgerannt, woraufhin sich Jean erstmal beschweren musste.

"Dann geh doch gefälligst selbst an die Arbeit und steh nicht einfach so auf dem Flur rum!", rief ich ihm hinterher, während ich weiter rannte.

Mir fiel ein, dass ich mit ihm ja noch über das Date mit Marco reden wollte und wie es verlaufen war. War heute überhaupt Freitag? Zeitgefühl war nicht so meine Stärke, weswegen ich kurz auf mein Handy sah und feststellte, dass es wirklich Freitag war.

Perfekt.

Ich plante schonmal ein, dass ich das unbedingt heute machen wollte und ging zu Mikasa. Wir behandelten in letzter Zeit einen Patienten, der ein Herzinsuffizienz hatte, zusammen.

Hoffentlich war sie nicht zu lange alleine gewesen. Er war ein recht anstrengender Patient, wenn man es so sagen konnte. Er wollte nicht verstehen, dass er an seiner Lage selbst Schuld war und wollte deswegen sogar das Krankenhaus wechseln.

Wir konnten ihn schließlich doch noch überzeugen und mussten ihm nun leider sagen, dass er trotz allem wahrscheinlich sterben würde. Sein Herz war durch die Herzmuskelrerkrankung einfach zu schwach und ohne ein Spenderherz konnte er das nicht länger überleben.

Bei dem Patienten angekommen platzte ich quasi mitten in die Unterhaltung. Seine Frau saß auf dem Stuhl neber seinem Bett und hielt seine Hand, während Mikasa anscheinend gerade die Situation zu erklären schien.

"Schön, dass du auch mal da bist."
"Guten Morgen."

Die Schwarzhaarige fuhr mit ihrer Erklärung fort und war schon an dem Punkt angekommen, dass es fast ausgeschlossen war ihn zu retten.

Die ältere Dame fing an zu weinen und drückte die Hand ihres Ehemannes, der den Druck erwiderte und ihr beruhigende Worte zuflüsterte, die nicht für unsere Ohren bestimmt waren.

"Wie lange hat er noch?"

Mit glasigen Augen sah sie uns an, während ich zu Mikasa sah. Die jüngsten Ergebnisse waren mir noch nicht wo vertraut, weswegen ich auf sie setzte.

"Noch etwa zwei Wochen. Höchstens."

Die Hoffnung, die die Frau gehabt hatte schienen sich in Luft aufgelöst zu haben. Sie tat mir unglaublich Leid.

Vor ein paar Monaten hatte sie anscheinend auch schon ihren Sohn verloren und jetzt schied auch ihr Mann dahin.

Nach weiteren endlosen Minuten ließen wir die beiden allein und schlossen die Tür hinter uns. Erleichtert atmete ich auf und bekam einen bösen Blick von Mikasa.

"Was?"
"Wo warst du? Du bist sicher eine halbe Stunde zu spät."
"Hab verschlafen...Obwohl,  das stimmt nicht mal. Wir sind einfach zu spät losgefahren."
"Ach, also hat es Levi mal hinbekommen dich zu fahren. Erstaunlich."

Sie verdrehte die Augen und wandte sich von mir ab. Bevor ich irgendwas erwidern konnte lief sie schon weiter und verschwand kurz darauf in den menschenvollen Gängen.

Und warum genau war sie jetzt angepisst von mir? Ich war zu spät gekommen, aber das war sie auch schon, also war es doch kein Grund, mich so anzuschnautzen.

Frauen.

Obwohl..Meine Mutter war nie so anstrengend gewesen. Ok, sie war meine Mutter, das konnte ich nicht wirklich miteinander vergleichen, ohne das es komisch war.

Ich hörte auf mir Gedanken darüber zu machen und schüttelte den Kopf. War doch sowieso egal. Jetzt musste ich erstmal Jean suchen.

Heyho^^ Jaja, mein Lieblingsnebenpairing bekommt auch mal wieder etwas Aufmerksamkeit xD
Bis dann tschauiiiiii 🤗

Mehr als nur Kollegen  ~Eren x Levi~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt