"Niall?", flüsterte Louis in die Dunkelheit.
"Ja?", bekam er als Antwort.
"Wieso bist du hier?"
Kurz empfing ihn Stille und er war versucht, sich zu entschuldigen. Er schien glasklar, dass es dem Blonden schwer fiel, darauf so einfach zu antworten."Ich - überall ist es besser, als bei mir zu Hause. Ich wusste nicht wohin, also nahm ich das nächste Schiff, das gefahren ist. Am Hafen, an dem wir gehalten haben, traf ich Harry. Von dem Moment an bin ich ihm gefolgt, bis auf dieses Schiff. Das ist nicht sehr lang her."
Louis sah wieder auf die Briefe in seiner Hand. Er konnte sie nicht mehr lesen, weil die Lichter bereits gelöscht wurden. Über ihnen hörte man manche der Männer gehen, sie kümmerten sich um den Fahrverlauf des Schiffs. Niall, ihn und ein paar weitere hatte man dabei nicht gebraucht, so konnten sie schlafen gehen.
Zayn war nicht unten bei ihnen, wo er sich genau aufhielt, war Louis unklar. Es war ihm unwohl, dort so zu liegen. Es herrschte Aufregung an Deck, aber niemand wollte ihnen hier unten verraten, was los war."Niall?"
"Mensch, Louis, kannst du nicht mal die Klappe halten? Ich will hier schlafen!" Es wurde wieder still zwischen ihnen.
"Oh Gott, wird man für sowas gehängt? Gottchen, tut mir leid, ich hab vergessen, dass du-""Entspann dich, erstmal wärst du sowieso dran, du bist Pirat und hast mich entführt, da ist ein bisschen rummeckern wohl nicht ausschlaggebend. Außerdem, tut mir leid, dass ich dich wach halte."
"Entschuldige dich lieber, das du mich aus'm Schlaf gerissen hast.", murrte Henry, der zwar nicht gezwungen wurde, unten zu bleiben, dem es aber einfach lieber gewesen war.
"Mh.", sagte Louis und drehte sich zu ihm.
"Weißt du, was da oben läuft?"
"Jo."
"Und?", fragte der Prinz ungeduldig."Sag ich nicht. Die Jungs schmeißen mich vom Schiff.", brummte der Alte und trotz der Dunkelheit war Louis klar, dass Henry gerade schwer ein Grinsen verbergen konnte.
Er verengte die Augen zu Schlitzen, möchte er es schließlich überhaupt nicht, wenn ihm etwas vorenthalten wurde.
"Schnack doch mal mit Moby, ob er dich hochlässt. Sag ihm, du weißt, wo der gute Rum vom Captain gelagert wird. Da springt er eigentlich immer drauf an."
Louis seufzte.
•
"Heilige Makrele! Hood, wo zum verfickten Dreizack bist du? Schwing dein Gesäß hier rüber, du - argh!", schrie Ashton von einer Seite des Decks, an ein dickes Seil gehängt, das drohte, ihn vom Boden zu reißen.
"Ich kann grad nicht, stell dir vor!", grölte Calum zurück. Er balancierte doch wirklich mit Pfeil und Bogen über die breite Reling. Auf was versuchte er da zu schießen?
"Dann Liam? Verdammt, ich brauch hier wen! Ich kanns nicht sichern, ihr Fischfressen!", er schien wild, doch man konnte an seinem Gesichtsausdruck sehen, dass er wirklich Probleme hatte, sich am Boden zu halten.
Louis stürmte so schnell er konnte zu ihm. Erst hielt er ihn an der Hüfte, um ihm etwas Halt zu geben und dann zog er mit ihm am faustdicken Tau, um es um die Festigung am Schiff zu wickeln und einen Knoten zu setzen. Ashton sah ihn danach, klatschnass vom Wasser, das auf das Deck gespritzt war, an. Sein Blick war ausdruckslos, doch wusste der Kleinere, was er dachte. Dass er nicht dort sein durfte.
Aber er wandte sich ab und ließ ihn stehen, wo er war. "Ein 'Danke' hätte es auch getan.", zickte Louis rum, doch es ging unter im lauten Rauschen des Meeres und den Rufen der Anderen.
"Maaann über Boooord!", rief jemand, bei dem Louis bezweifelte, ihn je gesehen zu haben.
Zwei Männer kamen augenblicklich angerannt und warfen ein Netz aus, um ihn einzufangen. Nur waren die Segel immer noch oben und der Wind trieb sie mit einer ziemlichen Geschwindigkeit voran."Vergesst das, den kriegen wir nicht wieder!", erklang Liams Stimme von irgendwo. Er hatte vermutlich recht, trotzdem sah Louis todesirritiert zu ihm. Wollten sie ihn jetzt einfach sterben lassen? Barbaren.
"Es ist Zayn!", bekam er zurück gerufen.
Liam, der an einem Mast hing, musste sichbar schlucken. Er sprang hinab, und eilte zu ihnen. "Macht mal Platz da, Schmiddy, anpacken!"
Weiter konnte Louis, obwohl er sich sehr um Zayn sorgte, leider nicht sehen, da er herum gerissen wurde.
Harry, mit nassen Locken, ohne Hut und wie gewohnt ohne Mantel starrte ihm in die Augen. Er schien dieses Mal wirklich wütend. Das Grün seiner Augen tobte, das Licht war schlecht und wenn ein Schatten auf ihn fiel, war es dunkel genug, um zu glauben es sei ein tiefes Schwarz.
"Was in Gottes Namen tust du hier? Du solltest unten sein! Tu einmal, was man dir sagt!", schrie er ihn an und stieß ihn zurück.
"Das mach ich doch! Wenn ich es für richtig halte.", Harry bewegte sich weiter und Louis folgte ihm. "Was ist denn hier los?", fragte er, aufgebracht, denn oft wurde er nicht angeschrien.
Harry rastete in seinen Bewegungen, sah hin zu Calum, der immer noch auf das Wasser zielte und dann zu Ashton, der mit einem Netz kämpfte.
"Mh, Wale. Und jetzt hopp, runter."
"Wale?"
"Mitten im Meer? Unfassbar. Jetzt runter, du stehst nur im Weg.", er schubste ihn Richtung Treppe.
Mit einem letzten Blick konnte er sehen, dass das Netz, mit dem Zayn zurück geholt werden sollte, tatsächlich die Oberfläche erreicht hatte. "Captain!", rief einer der Männer in Panik. Da stellte sich Harry in Louis Blickfeld und musste sich geschlagen geben. Er ging nach unten.
Als er an Moby vorbei kam, fragte dieser ihn: "Und? Wo ist denn nun der Rum?"
"In seiner Kammer, unter der Koje. Ist eine Kiste, du musst das Polster hochnehmen."
"Oh, danke.", er zwinkerte ihm zu und ließ ihn gehen.
Eigentlich war dort überhaupt nichts, zumindest nicht, dass er wüsste, aber Louis gefiel die Vorstellung, dass Moby dabei entdeckt wurde, wie er am Schlafplatz des Captains rumhantierte.
Als er sich zwischen Henry und Niall setzte, zog er sich das Hemd über den Kopf, sowie die Hose über die Füße. Er hängte sie über ein Fass an der Wand, damit sie trockneten.
Seine Sorge, dass das Schiff sank, hielt sich in Grenzen. Erst einmal hatte er Vertrauen in die Besatzung gesammelt, denn sie wussten offenkundig was sie taten. Sie brauchten ja nicht einmal alle Männer, um zu tun, was sie da gerade taten.
Und zweitens, warum sich aufregen? Wenn sie sanken, dann sanken sie halt. Ließ sich nichts machen.
Seine Heimat hätte er vielleicht sowieso nie wieder gesehen. Und abgesehen von den Wenigsten hatten diese Verbrecher es doch verdient?Da fiel ihm ein, was Niall gesagt hatte. Was wäre, wenn die Meisten nur hier waren, weil sie vorher schon nirgendwo einen Platz besaßen?
Und was, wenn das auch auf Harry zutraf?____
Ab morgen bin ich alt *tränchen wegwisch*
& für euch heißt das: 1 Woche und 1 Tag bis Weihnachten!
Frohen 3. Advent ❤
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the pirate prince | larry
FanfictionDie, in der Harry der Captain eines Piratenschiffs ist, und den Thronerben Prinz Louis entführt. Oder: Harry ist ein wichtiger Teil in einer Gruppe von Feinden des Königs, versteckt aber die Gründe für seine persönliche Ablehnung gegen den Mann gut...