26.

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Louis schämte sich ein wenig, mit seiner dreckigen Hose zurück unter's Deck zu gehen. Aus irgendwelchen Gründen wusste dort außerdem schon jeder, was sie getan haben.

Zayn piekte ihm breit grinsend in die Seite. "Wie wars?"

"Geht so", murrte der Kleinere und setzte sich neben den Schwarzhaarigen.

"Oho, er kann noch sitzen!", grölte Jeff von hinten belustigt.
Zayn legte schützend den Arm um den Prinzen. "Halt das Schundmaul geschlossen, Jeffery, wir wissen alle, dass auch du für den Captain auf alle Vier sinken und dich durchrammeln lassen würdest", rief ein angetrunkener Henry, der zu den Beiden wankte. "Pass mir bloß auf, dass du das nicht zur falschen Zeit im Monat machst. Mein Vater, der pflegte zu sagen, vögel niemals mit dem Feind! Weißte auch wieso?", er lächelte, Lou schüttelte den Kopf, "Sie könnten zu Eltern deines Kindes werden."

"Wir sind Männer, wir werden schon nicht schwanger", sagte Liam und umarmte Zayn von hinten, als er ankam. Der Schwarzhaarige schloss zufrieden seine Augen.

Aber Louis fühlte sich tatsächlich gewarnt. Nicht vor einer Schwangerschaft, sondern vor Harry.

Denn er war der Feind. Und Louis war drauf und dran das zu vergessen.

"Was für Sagen gibt es eigentlich so über die Gewässer?", fragte Louis in die Runde.

"Dass Frauen an Wasser Unglück bringen", brummte eine Stimme von einem Piraten aus der Ecke. Louis dachte bisher, er hätte geschlafen, doch der Junge schob die Mütze nach hinten, die er zum 'Schlafen' in's Gesicht gezogen hatte. Mit durchaus wachen Augen funkelte er Louis zu.

"Aber das stimmt ja auch!", sagte Jeff und spuckte.

"Nur weil dich zu Hause keine will, musst du nicht so gehässig sein, Jeff", er spuckte den Namen aus.

"Mordred", entgegnete Jeff den Namen des Jungens auf die selbe Art.

Mordred war Louis neu. Ebenfalls recht jung scheinbar, aber nicht gerade mit einem harmlosen Mundwerk ausgestattet.

"So oder so, ich nehm auch gerne, was wahr ist", fügte er hinzu. Harry meinte ja, dass Sagen wahr sein konnten.

"Früchte halten sich nicht lang."
"Kiel holen ist unangenehm."
"Man stirbt nicht so schnell wie man denkt, wenn man über die Planke geht."
"Das Meerungeheuer Ursula gibt's garnet."

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"Meinst du nicht eher, die Legende ist, dass es sie gibt, Perle?", fragte Liam Zayn, der den letzten Beitrag geliefert hatte.

"Ne, Schatz. Dass es sie gibt, weiß jeder, die Sage ist ja, dass es sie angeblich nicht gibt."

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"Also dann wären noch die schwarzen Nebel", meinte Mordred leise.

"Hm? Noch nie gehört", sagte Niall, dessen Anwesenheit Louis fast vergessen hatte.

"Die schwarzen Nebel, min Jung. Wenn die kommen, gibt's kein zurück mehr. Seht ihr die, stimmt das Lied des Todes an, denn riecht man sie, sinkt man.
Manche sagen, wenn man lange genug lebt, kann man die Sonne untergehen sehen, dann die vier Reiter, aber in ihren Händen Flaggen. Flaggen der bereits gesunkenen Schiffe", flüsterte Henry bedrückt.

Die ganze Stimmung war erkaltet, es schien sogar dunkler geworden zu sein.

"Man sieht, wenn das eigene Schiff sinkt, seine tote Crew und ihre Familien auf dem Wasser gehen. Sie kommen, um einen vor das Gericht zu stellen.

Der Captain glaubt daran. Ich könnte damit weder leben, noch sterben", fügte Liam hinzu und räusperte sich.

Louis schauderte es, aber er stand noch immer nicht vor einer Lösung.

the pirate prince | larryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt