"Stimmt es, dass du nicht sprichst?", fragte Zayn Louis und setzte sich vor ihn im Schneidersitz auf den Boden. Rein aus Interesse hatte er sich in die Kammer des Captains geschlichen, um etwas über den Neuen zu erfahren. Er wusste noch nicht so ganz, was er nun von ihm halten sollte. Einerseits war er der Sohn des Königs, andererseits konnte er da ja nichts für. Und Zayn war auch das Gegenteil seines eigenen Vaters geworden.
Louis zog eine Augenbraue in die Höhe, doch um seinen Mund zuckte es nicht einmal.
Vielleicht hatte Luke vorhin auch Recht gehabt, als er mit den Anderen tuschelte, dass der Prinz vermutlich nur ein aufgeblasener, eitler Junge war, der in seinem Leben noch keinen Tag gearbeitet hatte, dachte Zayn. Er mochte es nicht, dass er sich überwinden musste, um mit ihm zu reden - vermutlich gegen den Willen seines Captains - und Louis ihn nicht einmal begrüßte.
Aber so schnell gab er nicht auf. Und außerdem verstand er, wie furchtbar und unsicher der Prinz sich eigentlich gerade fühlen musste. Woher sollte er wissen, wie er sich richtig verhielt oder wem er trauen konnte. Und als Zayn so nachdachte, nein, er konnte ihm nicht trauen. Zayn war einer seiner Entführer und gehörte einer Gruppe an, welche Louis seit seinen frühesten Tagen als bösartig dargestellt wurde.
"Hör mal, ich würde an deiner Stelle auch nicht mit uns reden wollen. Aber weder du noch ich wissen, wie lange wir zusammen auf See sein werden. Und allein zu sein mit Aussicht auf ewig gleich aussehende Wellen ist viel unangenehmer, als sich auf dem Land zurückzuziehen.
Du musst uns ja nicht trauen, wir trauen dir auch nicht. Aber unter deinem Schweigen leidest du am Ende am meisten.", erklärte er dem Festgebundenen vor sich.
Louis seufzte und überspielte so, dass Zayn ihn wirklich zum Grübeln gebracht hatte.
"Wie lange willst du mich noch zuplappern?", fragte er in dem arrogantesten Tonfall, der je über seine Lippen gekommen war.
"Ist das das edle Benehmen, welches man am Hof lernt?", Zayn brummte. Hätte der Prinz nicht ein von Natur aus so ein sympathisches Gesicht, wäre er schon längst wieder abgehauen. Aber er wollte nun mal nicht glauben, dass der Thronfolger schon wieder ein Arschloch geworden war. Oder war es erblich?
In Louis ratterte es, er haderte wirklich mit sich. Eigentlich hatte er gelernt, höflich und gut zu sein. Aber er hatte auch gelernt, dass dies nicht für Piraten galt. Nun war dieser Mann vor ihm zwar ein Pirat, dazu schien er aber durchaus in der Lage zu sein logische Gedanken zu erfassen und zeigte auch keine besonders ausgeprägt schlechten Züge.
Wie sollte der Mann vor ihm, Zayn, aber nun die Idee haben, dass die Königsfamilie doch nicht so furchtbar war, wie er es bisher annahm, wenn Louis sich wie ein aufgeblasener Dudelsack verhielt? Eben: Überhaupt nicht.
"Mh, nicht ganz.", meinte er also leise. Damit brachte er Zayn zum Aufblicken, denn dieser hatte kurz den hölzernen Boden begutachtet.
"Ahh, wir reden doch?", grinste er.
"Ich weiß ja nicht wie es bei dir aussieht, aber ich mach das gelegentlich, ja.", murmelte der Prinz und lächelte fast ein bisschen. Selbst wenn jeder andere Pirat auf diesem Schiff ein fieser Betrüger war, Zayn kam ihm auf eine eigenartige Weise nett und ganz anständig vor.
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Irgendwie fällt es mir so ungewohnt leicht, diese Geschichte zu schreiben... Also freut euch, I guess xD
ach und guesst mal wer auch noch karten für anne marie nächstes jahr hat? genau, dieses happy child. :)
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the pirate prince | larry
FanficDie, in der Harry der Captain eines Piratenschiffs ist, und den Thronerben Prinz Louis entführt. Oder: Harry ist ein wichtiger Teil in einer Gruppe von Feinden des Königs, versteckt aber die Gründe für seine persönliche Ablehnung gegen den Mann gut...