27.

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In der Nacht wachte Louis auf, als er von allein stark zusammenzuckte. Das hatte sich gut angefühlt!
Er sah runter zu seinem noch etwas hartem Glied. Mach das nochmal!

Eben gerade war er noch unter Harry begraben gewesen und hatte sich in die Laken gekrallt. Der Ältere hatte sich wieder gegen ihn bewegt, aber dieses Mal hatten beide deutlich weniger an. Garnichts, um genau zu sein. Louis sah, wie verschwitzte Strähnen Harry in sein hübsches, angestrengtes Gesicht fielen und konnte über seine schöne, starke Brust fahren, die sich über ihm erstreckte. Dort, wo Harrys Rippen waren, an der Seite, da ertastete er die Muskelstränge, die unter der Last pulsierten. Sein Rücken, über den Louis kratzte, der war leicht vernarbt.

Auf seiner ganzen Haut waren Tattoos vorzufinden, an seinem Oberarm sein Schiff.

Das vielleicht Größte war ein Falter. Erst dachte Louis, es sei eine Motte. Aber direkt über seinem Bauch?

Ein Schmetterling.

Schmetterlinge im Bauch, kaum zu glauben, dass der Pirat eine so zärtlich poetische Ader hatte.

Wieso lag er nun wieder auf seiner eigenen Matte? Oder konnte es sein...

Himmelherrgott, er hatte doch nicht geträumt, oder etwa doch?
Sünde, er schämte sich.
Und niemand da, dem er hätte beichten können.

Doch war es so viel schlimmer, solche Gedanken zu haben, fragte er sich. Schließlich war es okay für ihn, es wirklich getan zu haben.

Auch wenn jenes genauso wenig erlaubt wäre.

Er wollte beten, dass Gott ihm seine Sünden verzeiht, aber ihm wurde klar, dass er noch Sünden vor sich hatte. Erst danach könnte er um Vergebung bitten.

Doch wen? Nur er konnte sich verzeihen. Gott hatte ihn im Stich gelassen. Durch den König, durch seinen Vater sprach doch Gott. So hieß es doch. Wie konnte er also in Ungnade gefallen sein, wo er doch immer hörig war?

Früher hätte er sich für diese Gedanken gestraft. Aber hier draußen, mitten auf dem Meer, in der Kälte der Nacht, hier hatte er sich verloren. Er würde sich nicht als anstandslos bezeichnen, oder als hoffnungslos. Aber vielleicht war das es, was einen erwachsen machte.

Eventuell wird man dann erwachsen, wenn das Kind in einem stirbt.

Louis wollte nie sterben.

Stumm saß er da, den Blick geradeaus. Keine Träne floss, aber er wusste, er hatte verloren. Es war Zeit gewesen, aber er wollte nie, dass es soweit kommt.

Er wollte zu seiner Schwester, er wollte sie in den Arm nehmen und erst loslassen, wenn der nächste Sommer beginnt und es warm wird.
Er hatte niemanden, hatte er?

Zayn befand sich bei Liam, Henry lag im tiefsten Saufkoma seines Lebens neben Louis unter Decken begraben und Niall - wo war eigentlich Niall? Sein Liegenachbar lag nicht mehr auf seiner Matte!

Louis nackte Füße berührten den kalten Holzboden und tapsten die Treppe hinauf. Er rieb sich die Augen, doch er sah, was er sah. Licht im Raum des Captain.

Niall war bei - Harry? In dem Moment trat Niall auch schon aus der Türe und sah durch das schwache Licht zum Prinzen. Seine Wangen glänzten feucht, er hatte geweint.

"Was ist denn los?", flüsterte Louis durch das Rauschen der Wellen hindurch.

"Heimweh.", lächelte Niall tapfer. Aber dann brach die Fassade auch schon und er fiel Louis in die Arme: "Ich habe aber doch garkein zu Hause, das ich vermissen könnte. Ich will an einen Ort, den es nicht gibt, Lou. Bin ich verrückt?", weinte er leise.

the pirate prince | larryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt