Weitere zehn Tage pausenlos auf See und Louis fragte sich nun doch, ob Bleiben die richtige Entscheidung gewesen war. Auf der einen Seite ja, ganz sicher, doch die Wellen und das Meer gingen ihm in diesem Moment gehörig auf den Keks.
Harry und auch die anderen Piraten schienen das allerdings ganz anders zu sehen, es wirkte fast, als würde für sie der Spaß gerade erst beginnen.Ganz so, als läge die Freiheit erst dort, wo man vergisst, wie das Land aussieht mit all seinen Verpflichtungen und Schwierigkeiten.
Vor allem Henry lebte sein glücklichstes Leben hier draußen, zumindest bis ihm der Rum leer ginge. Er saß, Mordred neben sich, an Deck neben der Reling, süffelte genüsslich an seinem gefüllten Schlauch und ließ die Zeit vergehen, während er nebenbei von seinen vergangenen Abenteuern mit Harry berichtete. "Und dann hab ich ihn erdolcht, das Monster! Harry hatte gar keine Chance mehr, seine Heldenattacken abzuliefern, das hab ich ganz allein geschafft. Da hat er von gelernt, der Kleene!"
Harry saß mit unbeeindruckter Miene auf eine kleine Stufe gehockt und hörte dem Seemannsgarn seit einer Weile zu. Nun verdrehte er endgültig die Augen. "Und dann noch das eine Mal, als du heldenhaft versuchtest, einen Fisch auf dein Ruderboot zu ziehen und er dich einfach mit in's Wasser gerissen hat."
"Was? Nein, so war das überhaupt nicht! Hömmal -", wendete er sich an Mordred, um ihr seine Variante der Geschichte, die sich von Harrys wohl sehr unterschied, zu erzählen.
Louis aber hörte nicht weiter zu. Er entschied sich, die Arbeiter und weniger Arbeiter sein zu lassen und zu schauen, was unter Deck so geschah.
Aha, Liam und Zayn turtelten also schon wieder. Wurde es ihnen nicht langweilig, den lieben, langen Tag aufeinander zu hocken? Also buchstäblich, Zayn war nirgends, außer auf Liams Schoß anzufinden. Aber Louis gönnte ihnen das Glück ja auch. Er wünschte sich nur das selbe auch für sich eines Tages. Vielleicht ja auch mit einem Mann oder Piraten. Vielleicht auch einem ganz bestimmten.Niall.
Also Niall unterbrach seine Gedankengänge, als er neben ihm aus einer Tür heraus stolperte und rot anlief. Ihm folgte Ashton, beide sahen Louis ertappt an. Dieser zwinkerte nur, was sollte es schon.
"Louis?", wurde er von Liam gerufen. Auch ihr Verhältnis hatte sich gelockert, der Pirat hatte seine Vorurteile spätestens dann abgelegt, als der Prinz sich entschloss, zu bleiben.
Louis ging also zu den Beiden und setzte sich, Zayn lächelte ihm enthusiastisch zu und er konnte schon riechen, dass etwas im Busch war.
"Zayn und ich haben uns natürlich schon ein paar Gedanken über die Hochzeit gemacht und er schlug vor, eine Idee, die ich auch sehr schön finde, dass Ihr vielleicht, wenn Ihr möchtet natürlich, unter Umständen, also wenn es kein Problem darstellt-", stammelte der Größere der Beiden herum und bekam einen Tritt.
Zayn war dran.
"Willst du unser Trauzeuge sein, Lou?Louis sprang wieder auf, die Hände in die Luft geworfen. "Ja!", rief er aus und ein warmes, kribbelndes Gefühl machte sich in seinem Magen breit. Das Gefühl, Freunde zu haben, mit denen man alles durchmachen konnte, ein Gefühl von Zugehörigkeit wie er es noch nie erlebt hatte.
Auch Zayn strahlte und Liams Lippen umspielte ein leichtes Lächeln. Doch diese Freude war schnell zerstört, als sie unruhige Schritte über sich an Deck wahrnahmen. Viele Schritte. Skeptisch blickten sie sich untereinander an und Liam zückte seine Waffe, bevor er den anderen voraus die Treppe nach oben stieg.
"Was ist hier los?", fragte er in die Runde, sodass die Sorge, sie seien von einem weiteren Schiff angegriffen worden, von Louis' Schultern fiel. Er hatte schon fast damit gerechnet, ein angefangenes Blutbad an Deck zu erhaschen, sobald sie nach draußen blickten, doch scheinbar waren es nur die eigenen Leute. Trotzdem, irgendetwas musste die Unruhe doch erklären?

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the pirate prince | larry
FanfictionDie, in der Harry der Captain eines Piratenschiffs ist, und den Thronerben Prinz Louis entführt. Oder: Harry ist ein wichtiger Teil in einer Gruppe von Feinden des Königs, versteckt aber die Gründe für seine persönliche Ablehnung gegen den Mann gut...