the pirate prince | larry

30.

Harry und Louis waren dann zum Schiff zurückgekehrt. Die anderen waren schon tüchtig am Vorräte raufschleppen, als Harry an der Schulter angetippt wurde. Irritiert drehte er sich um und blickte in ein Gesicht, das keinesfalls mehr als sieben Zentimeter von seinem eigenen entfernt war.

Ein hübsches Gesicht war es aber, mit kurzen, blonden Locken, die es umrahmten.

"Oh, hallo.", krächzte Harry und trat einen Schritt zurück. Mächtiger Fehler, denn der junge Mann war auch am restlichen Körper kein schlechter Anblick. Harrys Mund wurde ganz staubig.

"Ich wollte darum bitten, ein wenig mit zu segeln. Mir ist egal wohin ich komme, aber hier kann ich leider nicht bleiben.", sagte er etwas schüchtern und seine Stimme prickelte in Harrys Ohr wie ein saurer Apfel am Morgen.

Er hätte sofort ja gesagt, aber ein bisschen Vernunft hatte er bei der ganzen Schönheit doch noch im Petto.
"Wieso sollten wir dich mitnehmen?"

"Ich kann zahlen! Und selbstverständlich arbeite ich mit. Ich will Euch keine Last sein."

Na bitte, Harry hatte einen guten Grund ihn mitzunehmen. "Name?"

"Finnick."

"Angeheuert. Begib dich auf's Schiff und lass dir von Payne eine Aufgabe geben.", er zwinkerte und drehte sich um, um seiner eigentlichen Beschäftigung nachzugehen. Dem Notieren der geladenen Kisten.

"Ich dachte, vielleicht könntet ihr euch kurz Zeit nehmen?", er tauchte wieder in Harrys Blickfeld auf und lächelte charmant.
Harry nickte und rief über den Platz: "Louis, komm her und trag ein, was die Jungs rauf tragen!"

"Gut, wir können.", er lächelte und führte den blonden Schönling auf das Schiff, um ihn herum zu führen.

Louis übernahm grummelnd die Aufgabe. Hatte der blöde Harry ihn doch wirklich angeschnauzt. Und wer war der absolut abstoßende Mann bei ihm? Widerlich, diese hässliche Visage. Und diese verflucht perfekt geformten Pobacken.

Der musste sich aber auch eine besonders enge Hose angezogen haben.

Nein, er mochte den Neuen nicht.
Und er mochte es nicht, dass Harry ihm so viel Aufmerksamkeit schenkte. Er selbst hatte nie eine Führung bekommen.

Das alles sah und wusste er so, weil er schon von Anfang an mitgehört hatte, schließlich war er vor der Ankunft des Neuen in's Anschmachten vertieft, welches dem Captain galt.
Zugegeben, seitdem sie so unzüchtige Dinge getan hatten, fand er ihn zunehmend attraktiver. Aber es sei Louis doch vergönnt, bei dem, was er durchmachen musste!

Wer also war diese Schnoddernase und warum wollte er sich von Harry rumführen lassen?
Also klar, vermutlich, weil er Harry so gutaussehend fand, wie Louis es tat. Aber womit hatte er es verdient?

Als alle Kisten hochgetragen waren, setzte die Dämmerung bereits ein.
Es wurde zunehmend kühler und der junge Prinz strich sich über die Arme, um die leichte Gänsehaut verschwinden zu lassen. Kleine Wellen tanzten auf dem Wasser, als Fische immer wieder nahe der Oberfläche schwammen.

"Das ist die Letzte, Lou!", durchbrach Zayn die Idylle, der neben Liam herging.
Natürlich war auch Liam es, der die Kiste trug, Zayn selbst hatte - wie er erklärte - garnicht die Kraft dafür.
Liam hatte da nur brummen können und die Kiste weiter getragen.

Es fehlte nurnoch, dass Zayn sich zusätzlich an seinen Arm schmiss, oder an seinen Rücken hängte. Liam hatte nämlich durchaus bemerkt, dass Zayn keinen Meter von seiner Seite wich, oder seinen Blick von ihm abwand. Liam musste daraus schließen, dass Zayn entweder Spaß daran hatte, wenn er schuftete, oder bei ihrem letzten Mal zusammen nicht genug bekommen hatte und jetzt eine weitere Runde erwartete.