the pirate prince | larry

17.

Einige Tage waren vergangen, seit Louis und Harry ihren Deal abgeschlossen hatten.
Louis lief nun also frei herum und lernte die Besatzung kennen, Harry sorgte dafür, dass er zu beschäftigt war, um sich darum zu kümmern, was in Harrys Briefen stand. So ganz war ihm die Geschichte nämlich nicht geheuer. Er wollte nicht, dass der Prinz über alles bescheid wusste, auch wenn er dann nichts daran ändern könnte.

"Wieso eigentlich Rising Storm? Also der Name?", fragte Louis und rührte weiter in dem riesigen Topf vor seiner Nase. Zayn schnippelte neben ihm Zwiebeln - die Letzten im Lager.

"Ach, eigentlich weiß das nur Cap so genau. Dem gehörte das Schiff von Anfang hat, der hat das nicht geklaut. Jedenfalls habe ich mir erzählen lassen, das am Tag der Taufe richtiges Schietwedder war. Also vermutlich daher."

Louis runzelte die Stirn. Irgendwie kamen ihm zunehmend mehr Dinge auf diesem Schiff seltsam vor.
Nach zwei Tagen fiel ihm auf seiner Matte zwischen den anderen Piraten nämlich auf, dass Harrys Schrift auf dem von Louis gestohlen Briefen nicht nur sehr ordentlich war, sondern auch noch sehr richtig und mit Fremdwörtern gespickt.

Da fiel ihm auf: Wo lernte ein Freibeuter denn das lesen und schreiben - und das so gut?

"Wo hat Styles denn das Schiff herbekommen, wenn nicht gestohlen?", fragte er weiter.

"Ach was weiß ich denn? Bin auch noch nicht so lange hier. Kam eigentlich von einem anderen Schiff. Vermutlich hat er's gekauft, wer weiß. Selbst gebaut jedenfalls nicht.", er grinste.

"Wenn du echt so viele Fragen hast, geh zu Henry oder Liam. Die kennen den Captain schon länger.", er überlegte. "Dass ich das jemals sagen würde.. Geh lieber zu Henry, Liam traue ich da nicht ganz zu, ehrlich zu sein. Er hasst dich.", er warf die Zwiebelstücke mit in den Topf.

"Mich hassen hier so einige. Und Freunde find ich dort draußen erst recht nicht.", brummte Louis. Und es stimmte. Außer mit Zayn konnte er sich hier mit niemandem unterhalten. Die eine Hälfte hasste ihn, ein Drittel ignorierte ihn nur zu gern und das verbliebene Sechstel bestand aus denen, die ein zu weiches Herz oder eine zu große Klappe hatten, um ihn auszugrenzen.

Niall hatte ihm die Matte neben sich angeboten, Henry spielte Abends manchmal Karten mit ihm und zwei, drei anderen. Lil' Ed hatte ihm bei der Arbeit draußen an Deck eine Entschuldigung geliefert, damit er sich ausruhen konnte, als er von den schweren Lasten fast zusammenbrach. Ashton lag auf Nialls anderer Seite und hatte ihm einmal in der Nacht eine Schale Wasser gereicht, als er nicht aufhörte, zu husten.

Es war Dienstag und sie würden am Hafen von Anebourne anlegen. Louis hatte keine Ahnung, wo das war, aber es war ihm ganz recht, wenn die stinkenden Massen sich einmal vom Schiff verabschiedeten.

An viele Dinge konnte man sich gewöhnen, doch es gab schlichtweg einige Sachen, die an seinen Nerven zogen. Das war einerseits der ständige Lärm und dann noch der penetrante Geruch nach Schweiß und Urin.

Am Abend wurde er mit Henry und einem weiteren jungen Mann namens Luke zurück gelassen. Luke befand sich oben und 'bewachte' das Schiff. Vielleicht wollte er auch nur nicht bei des Königs Sohn sitzen.

Henry lehnte müde in seinem Stuhl, das Kerzenlicht flackerte auf seiner Haut.

"Ich bin alt geworden.", brummte er dann, Louis schaute von der Tischpaltte auf. "Hm? Wie alt bist du denn?", antwortete er, mit seinen nicht einmal zwanzig Jahren. Er wusste nicht, ab wann man alt war, aber Henry schien ihm noch ganz fit.

"Ja zu alt, mein Jung. Vielleicht liegt's daran, dass ich meinen Lebtag zwischen so jungen Buben wie euch verbring. Aber meine Knochen tragen nicht mehr so gut wie damals, jeden Morgen höre ich sie knacken, als wolle der Tod als nächstes zuschlagen. Die Kälte des Windes kriecht mir ins Fleisch, wenn er mich vorher nur wach gerüttelt hat."

Aus dem Nichts heraus wandelte sein melodramatischer Blick zur Treppe sich zu einem breiten Grinsen.
"Ich kling wie mein Vater damals, dabei hab ich immer gemeint, er übertreibt, der Gute. Tja, Schicksal wendet sich, heh?"

Louis wusste nicht so recht, was er sagen sollte, er hatte Henry noch nie so - Ja, wie eigentlich? Weise, ernst? - erlebt.

"Sag mal, Henry, wie lange bist du schon auf diesem Schiff?"

"Oh, da fragste mich was. Lass mich mal kurz - wie alt bin ich? Achja! Ich kam hier her in dem Jahr, in dem du eine Schwester bekamst! Das war vielleicht ein Aufruhr, dass kann ich dir sagen. Da war ich so alt wie du. Harry war da noch ganz grün hinter den Ohren, kleiner als man sich das bei dem Schuft da vorstellen könnte. War aber immer sehr autoritär. Hatte wohl schon Zeit auf Schiffen verbracht, sind dann nur langsam durch die Gegend geeiert.

Gute Zeiten waren das. Jetzt bin ich alt.", Louis merkte sich jedes Wort. Harry hatte dieses Schiff also schon seit er ein kleiner Junge war? Und Henry kannte ihn seit dem?
Er war beeindruckt, auf eine seltsame Art und auch etwas bedrückt. "Harrys Eltern? Waren sie mit dabei?", Harry konnte da nur wenig älter als zehn Jahre alt gewesen sein, vor 15 Jahren.

"Der Junge hatte keine. Hat oft geweint, glaube ich. Also er hat oft geweint und ich glaube deshalb. So.", er nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Glas. "War aber sonst eine Frohnatur, sonst wär ich auch abgehauen. Hatte ein großes Herz für solche Tunichtgute, richtiger Schelm war das. Immer Blödsinn und Streiche im Kopf. Ich auch. Kannst dir vorstellen, wie wir das Meer unsicher gemacht haben. Heute ist er ernster, alles big Ed's Schuld, sag ich dir.", er stieß auf.

Die Leute hatten Recht, wenn sie sagten, Henry plapperte viel. In diesem Fall kam es Louis aber wirklich zu Gute, er wollte verstehen, was auf diesem Schiff alles passiert war. Er wollte wissen, wie man zu einem Piraten wurde. Er wollte wissen, was einen zum Verbrecher macht, weil ein klitzekleiner Teil in ihm sich eben doch für den Captain interessierte. Weil er nicht glauben wollte, dass er nicht mehr war als ein Mörder und Entführer, dem zu viele Menschen folgten.

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theorien, gedanken?

freut ihr euch schon auf die feiertage?
was habt ihr zum nikolaus bekommen?❤
(wenn ihr feiern solltet)