31.

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"Ich find das echt langweilig, Lou. So gut sieht er nicht aus, ich weiß nicht, was du da als Bedrohung wahrnimmst. Eine Woche und Harry hat genug gesehen. Vielleicht ist er in einer Woche auch schon wieder weg", brummte Zayn und schaute runter auf seine länglichen Finger.

Zusammen lagen sie hinter einem Haufen Stoff und Seilen, die noch nach unten getragen werden sollten. Dies diente ihnen als Versteck, um Finnick besser sehen zu können.

"Du weißt nicht, was in einer Woche alles passieren kann! Am Hofe läuft das ganz genauso, bei meinem Cousin in Frankreich bist du an einem Tag noch des Königs Liebling, seine Mätresse, dann innerhalb eines Wimpernschlages bist du ein niemand. Ich will kein niemand sein! Und der Typ muss verschwinden, sonst finde ich keinen Frieden", Louis kam sich selbst kein Stück hysterisch vor, nein. Aber Harry war seine einzige Beschäftigung an diesem blöden Paddelboot. Und auch der einzige, der ihn je freilassen könnte.

"Frieden finden? Du wurdest entführt. Setz deine Prioritäten mal besser!", brabbelte der Schwarzhaarige empört. In seinem Kopf tanzte aber auch nur Liam umher. Die letzten Tage waren gut für die beiden. Zuvor war es ausschließlich körperlich gewesen, doch nun spürte er, dass es mehr war.

"Du bist doof", stellte Louis klar.

"Scheiße. Captain!", hörten die beiden jemanden über sich fluchen und schreien.

"Huh?", fragte Harry, der aus seiner Kammer geeilt kam und am Mast hoch, zu Luke schaute. Er deutete in eine Richtung, sein Finger schien ganz zittrig. "Was is' da?", fragte der Kapitän, die Stirn kräuselnd.

"Engländer. Aber nur ein Schiff. Hier", er warf ihm das Fernrohr zu.

Louis wurde hellhörig. Die meisten von ihnen waren Engländer, also?
Bedeutete das.. Harrys Rufe bestätigten seine Vermutungen.

"Henry, an's Steuer! Wach auf du Wachsbirne, die segeln unter der Flagge des Königs!", er scheuchte den alten Mann auf. "Ich bin doch kein Steuermann?"

"Nein, aber du bist besser als er! Und jetzt beeilt euch, der Wind ist gut, hisst das letzte Segel, wir müssen hier weg!
Mit etwas Glück haben sie uns noch nicht gesehen.", er hetzte über das Deck, eine Karte in seiner Hand.

"Aber Captain, wenn das nur eines ist, haben wir doch eine gute Chance! Die reisen sicher nicht ohne ein paar schöne Schätze", warf Ashton stark verwundert ein, Harry hinterher gehend.

"Es mag euch allen entfallen sein", Harry sah über seine recht entspannte Besatzung hinweg, direkt zu Louis.

"Aber wir haben den Kronprinzen an Bord. Und entweder, sie wissen es schon und folgen uns mit der Absicht, ihn wieder zu bekommen, oder sie erfahren es, weil er seinen Mund nicht halten wird und wir müssen gleich ihr ganzes Schiff versenken. Das ist nicht das Ziel, wir wollen ja nicht mehr als ein paar Münzen und Stoffe.

Also, wenn ihr jetzt freundlicherweise euren stinkenden Arsch bewegen würdet und euren Job machen, landet bis heute Abend auch keiner im Wasser", er lächelte ironisch, aber die Aggression, die sich in ihm aufgebaut hatte, ließ jeden auf dem Schiff verstummen.

Die Crew ließ fallen, was sie bis eben gemacht hatte und tat, wie befohlen.

Und Louis wusste nicht, was er fühlte.

War das Schiff, das er so langsam auch sehen konnte, tatsächlich seine Rettung?
Sollte er nicht wie ein Irrer winken und verzweifelt versuchen, sie auf ihn aufmerksam zu machen?

Aber -

er blieb, wo er war.

Sie würden ihn sowieso nicht erkennen, redete er sich ein.

the pirate prince | larryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt