29.

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"Kommt aus euren Löchern! Wir legen an!", wurde über das Schiff geschrien. Louis streckte sich, endlich wieder fester Boden und der Geruch nach Erde.

Da warf Harry's Körper einen großen Schatten über ihn, und es fiel  ihm wieder ein. Er war keiner von ihnen, sondern Gefangener. Natürlich dürfte er nicht raus.

"Du bleibst sowieso nicht hier, selbst wenn wir dich wie Niall anbinden.", brummte Harry.

Er zog eine Knarre aus seinem Gürtel und piekte dem Kleineren in die Wange, dann neckte er sein Kinn.
"Wenn du auch nur versuchst davon zu laufen, sei dir sicher, wir werden dich früh genug finden. Und das wird für dich nicht sehr schön."

"Ist klar.", piepte Louis und schluckte. War dies das erste Mal, dass er Harry bewaffnet sah? Also drohend?
Warum stand ihm dieses böse Funkeln auch noch so gut?

Als Harry ihn dann wieder allein stehen ließ, bemerkte er, dass die Schusswaffe in seiner Hose sich auf's Neue melden wollte.

Ach verdammte Flunder.

-

"Warum darf jetzt eigentlich nur Payne dabei sein?", brummte Moby und nahm einen großen Schluck aus seinem Bierkrug. Die ganze Crew saß in einem Pub und tummelten sich um die Fenster zur Seeseite.

Sie schauten raus und begutachteten, wie Liam und Harry mit der Kiste herumschwankten, der wedelnden Flosse der Meerjungfrau entweichten und immer wieder versuchten, sie nun im Meer zu entsorgen. "Kannst ja mal versuchen, da rauszugehen. Vielleicht nimmt sie dich dann ja mit.", brummte Henry und wand sich ab.

Da! Es war passiert, Kopf voran war sie in das Wasser geplumpst.

Louis bemühte sich, zu sehen was sie tat, doch das erste Zeichen von ihr, das er wahrnahm, war, als sie 20 Meter weiter ihre Flosse noch einmal über der Wasseroberfläche zeigte.

"Krass. Ich hatte erwartet, dass die nochmal ordentlich was kaputt haut.", murmelte Jeff und klang dabei schon fast enttäuscht.

"Ja, vielleicht deine Fresse. Schlimmer kann's ja nicht mehr aussehen.", erwiderte Mordred schnippisch, seine Kappe schon wieder vor die Augen gezogen.
Jeff klappte den Mund auf und zu, fiel ihm doch erstmal nichts ein, was er erwidern könnte. Dann, nach gut vierzig Sekunden: "Sagt der, der ständig sein Gesicht hinter seiner bescheuerten Mütze verstecken muss. Hast du was zu verstecken, oder so? Eine fette Narbe?"

Er bekam überhaupt keine Antwort mehr.

"Ihr Tüdeltanten, besauft euch doch nicht jetzt schon! Hopp, geht raus und schaut euch mal um. Macht Besorgungen, Früchte um meinet Willen! Henry, geh dich mal rasieren! Wir sind nicht lang hier!", der Captain packte Louis mit diesen Worten am Arm und zog ihn aus der Masse.

"Und dir besorgen wir jetzt Kleidung. Saubere. Vielleicht auch ein Paar Schuhe, die etwas geeigneter sind.", er schaute etwas zweifelnd auf Louis Schuhwerk, aber keineswegs abfällig. Er wollte nicht fies sein.

-

Louis lernte eine Sache, als er so mit Harry vom einem zum anderen Schuhmacher zog.
Harry war ein sehr angeregter Käufer und könnte seinen Lebtag in Geschäften verbringen. Er wusste von seinem Großonkel, auch Louis, aber aus Frankreich, der sich ebenfalls sehr für Kleidung der Art, die Harry besonders lang ansah, interessierte. Sein Bruder, Philippe, sollte neulich für Aufregung gesorgt haben, als er am Hofe in einem Kleid erschien.

Da fiel Louis ein, dass die Mädchen mit denen sich seine Schwester so abgab, bereits gemunkelt haben, Philippe hätte etwas mit Männern und dies sei in Paris auch überall bekannt. Ganz hatte Louis das nicht geglaubt, weil er sich das erstmal nicht vorstellen konnte. Außerdem, soetwas wäre am Hofe doch sicherlich nicht zulässig.

the pirate prince | larryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt