>>
Ich weiß, es scheint unrealistisch keinen Traum zu haben wie alle anderen.
<<
,,Wenn du ihn treffen willst, musst du später kommen. So gegen ein Uhr nachts. Aber tu dir die ganze Arbeit nicht an, er redet seit Monaten kein Wort mehr."
Kias Blut gefror zu Eis, wie sollte sie etwas über Chiron erfahren wenn derjenige, den sie suchte um über ihn zu reden, gar nicht mehr sprach? Und warum sprach er nicht mehr?
Hatte der Barkeeper überreagiert? Vielleicht kannte der Kellner Min Yoongi nicht einmal, sondern tat nur so.Kia konnte sich nicht erlauben um ein Uhr nachts alleine durch die Stadt zu fahren, sie war zu jung und zu ängstlich dafür.
Doch sie konnte ihren Eltern nicht erzählen was los war, sie konnte ihnen nicht von Chirons Notizbuch erzählen. Das würde ihre Eltern wieder in ein tiefes Loch der Trauer zurück schicken. Es war noch zu früh, Chirons Tod wurde noch nicht genug verarbeitet.,,Er bestellt sich immer dasselbe. Zwei Shots Tequila, Bacardi Cola und einen Irish Bomb. Gerade noch so um nicht betrunken zu sein.", sprach der Barkeeper, zuckte mit den Schultern als würde er von etwas Alltäglichem erzähen.
,,Wie kannst du dir das merken?", fragte Kia ehrlich.
,,Das ist mein Job, Kleine. Außerdem kommt er jeden Tag, selbe Uhrzeit, selbe Bestellung."Selbe Uhrzeit. Er kam also jeden Tag in diese Bar obwohl die vielen Erinnerungen an Chiron ihn eigentlich auffressen würden. Kia musste ihn finden, koste es was es wolle. Doch sie brauchte Hilfe.
Sie legte einige Won auf den Tresen, stürmte dann sofort aus der Bar und holte Chirons Handy aus ihrer Tasche.
Dass sie es ständig in ihrer Tasche mit trug, war riskant.
Sie wählte die Nummer des Unbekannten, die Nummer dessen der Chirons Notizbuch ebenfalls gelesen hatte. Er hatte ihr Jimins Aufenthalt verraten, würde er ihr nun auch mit Yoongi helfen?Einige Minuten wartete sie, drückte das Handy gegen ihre Ohrmuschel. Doch Niemand ging ran, auch nicht nach dem dritten Mal. Vielleicht hatte er die Schnauze voll ihr zu helfen.
~Alkohol nimmt einem die Sinne, Drogen den Verstand. Wann werden sie nichts mehr davon machen?~
,,Pass auf, hab nicht aufgeräumt.", fluchte Yoongi, stolperte beinahe über sein eigenes Zeug. Sein Zimmer war immer unordentlich, das Genie beherrscht doch das Chaos.
Klamotten sammelten sich auf dem Boden, einige Zettel lagen auf dem holzernen Schreibtisch, übereinander gestapelt und bekritzelt.
Chiron versuchte sich einen Weg durch das Zeug zu machen, hob gar nicht erst die Füße auf um nichts zu zertreten.
Es war stockdunkel, Yoongi leuchtete mit seinem Handy den Weg.
Er hasste es nämlich sein Licht anzuschalten, da es am anderen Ende des Zimmers war und er, wenn er im Bett lag, bestimmt nicht nochmal aufstehen würde.
Deswegen verlief es jeden Tag gleich: er versuchte sich mit seiner Handy-Taschenlampe zu helfen, knallte dennoch jedes Mal gegen die gleiche Ecke seines Bettes.,,Ah, fuck."
Diese verdammte Ecke.
Chiron entwischte ein Kichern, kurz darauf wurde ihm von Yoongi der Mund zugehalten.
Yoongi lebte bei seinem Onkel, wenn dieser heraus finden würde dass einer seiner Kursteilnehmer bei ihm zuhause war, würde es nicht gut um Yoongi stehen.
Er sperrte seine Zimmertür immer zu, somit fiel es nie auf wenn er mal nicht zuhause war.
Sein Onkel sah nie nach ob er nach Hause gekommen war, er vertraute ihm und wusste er würde keinen Mist anstellen.
DU LIEST GERADE
One More Light | BTS √
Teen FictionEs ist nie nur eine Perspektive bestimmter Umstände und je nach Person, Gemütszustand, können die Ansichten abweichen. Was Kia bleibt, sind die Ansichten ihres Bruders Chiron in einem Notizbuch, jenes sie leider erst findet, als sie ihn gar nicht m...