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I felt so much, that I started to feel nothing.
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Kia hasste es Bus zu fahren, schon immer hegte sie einen Groll dagegen und konnte sich nur schlecht überwinden.
Ihre zarten, zitternden Finger tippten die Adresse der Bar.
Sie war bereit, mehr über Chiron zu erfahren.Ob Yoongi mit ihr reden würde wusste sie nicht, schließlich kannte sie ihn nur von Chirons Erzählungen.
Doch wenn Chiron ihn so an sich ran ließ, hatte es doch bestimmt einen Grund?
Vielleicht konnte Yoongi ihr helfen endlich Klarheit zu finden, vielleicht wusste er mehr.
Mehr als die, die sie davor befragte.
Wenn sie schon nicht an Menschen heran kam, die mehr wussten, musste sie sich eben weiter umhören.Die Bar schien von außen nicht wirklich attraktiv, eher glich sie einer Bruchbude die einen Neuanstrich gebrauchen könnte. Doch Kia hatte nicht vor darin zu leben, sie wollte rein, nachsehen ob Yoongi da war und wieder verschwinden.
Sie hoffte so sehr dass er dort war, dass er auf einen dieser abgeranzten, alten Stühle saß und einen Irish Bomb trank.
Dass er mit ihr sprach.~Es war stickig heiß, dennoch störte es mich nicht. Die Musik dröhnte in meinen Ohren, doch ich war laute Musik gewöhnt. Ich höre immer noch den Tinitus, doch Yoongi sagte man gewöhnt sich dran.~
Der erste Song war beinahe zu Ende, immer noch stand Chiron wie angewurzelt da, bewegte sich nicht. Er fühlte sich wie in Trance, die Platzangst machte es nicht besser.
Es war schwierig sich zu lockern, wenn sich schwitzende Körper an dir rieben und dich das Bier von vorhin doch etwas schwindlig fühlen ließ.
Doch wenn Yoongi ihm einen Blick zu warf, ließ Chiron sich nichts anmerken.
Er lächelte ihm zu, war froh dass Yoongi Spaß hatte.
Dieser hüpfte nämlich mit den zwei- Meter-Typen um die Wette, hätte mehrmals fast einen Ellebogen ins Gesicht bekommen doch wich gekonnt aus.
Als die Stimmung sich beruhigt hatte, ein ruhiger Song ansetzte und der Sänger irgendwelche Worte ins Mikrophron brabbelte, spürte Chiron den leichten Arm Yoongis um seine Schulter.
Als er ihn ansah, war der Blick des Grünhaarigen fest auf die Bühne gerichtet, leise sprach er die Worte des ruhigen Songs mit und ließ Chiron erschaudern.Der Song sprach über vergangene Tage, vergangene Nächte die man nicht zurück bekommen würde so sehr man es wollte.
Er sprach über Freundschaft, so stark und unzertrennlich. Chiron war froh, dass er diesen Moment mit einem fast Fremden teilte und mindestens tausend anderen Jugendlichen die noch fremder waren.Langsam taute der sonst eigentlich seine Meinung brüllende Chiron auf, fing an mit zu hüpfen und zu headbangen, wie es die Typen neben ihm mit ihren längeren, zotteligen Haaren taten.
Und je mehr er sich integriert fühlte, je mehr er sich unsichtbar fühlte desto glücklicher wurde er.
Er blühte regelrecht auf. Für Yoongi hatte er nie wie der leblose Junge mit dem kalten Herz gewirkt, doch wenn die ganze Menschheit Chiron nun sehen können würde, würde sie denken dass er niemals den Vorurteilen der Anderen entsprechen könnte. Er schien plötzlich frei von Gedanken, frei von der Last die er täglich auf seinen Schultern trug.,,In my miiiind!" grölten die beiden um die Wette, so laut und schief sie konnten als wären sie der Meinung völlig alleine auf dieser verkorksten Welt zu sein.
Yoongi hielt den Jungen mir den pechschwarzen Haaren immer noch im Arm, obwohl Chiron einige Zentimeter größer als der Ältere war. Doch er hatte momentan, und nach all dem Bier, keine Lust den jungen Schüler los zu lassen oder auch nur aus den Augen zu verlieren.
Die beiden schienen wie zwei Seelen, die sich ewig gesucht hatten doch nie gefunden.
Dabei war ihr Kennenlernen doch so absurd.Unaufhaltsam torkelten die zwei Jungs durch den dunklen Park, es war wohlbemerkt mitten in der Nacht und das Konzert war vor einer halben Stunde zu Ende gegangen.
Das warme, wohlige Gefühl in Chirons Magen war noch nicht verschwunden, sein davor noch etwas verschwitzes Gesicht strahlte in völlig neuem Glanz.
Lange hatte man den jungen Koreaner nicht mehr seine Zähne zeigen sehen.Der helle Sichelmond erstreckte sich über ihnen, strahlte in all seiner Pracht und warf somit ein angenehmes Licht auf die Erde. Auf diese winzige Erde, die in ihren Köpfen nun noch kleiner wirkte als zuvor.
,,Lass uns was total beklopptes machen.", kam aus dem heiteren Chiron, schon gespannt auf die Antwort des Älteren.
Doch er erntete nur ein freches Grinsen von Yoongis Seite, der ihn dann kurz in den Arm zwickte und ihn endlich, nach einer ganzen Weile los ließ.Sofort überkam Chiron die Kälte, die doch eigentlich in der Luft herrschte. Doch da er ständig an Yoongis warmen Körper gepresst war, außerdem noch gefüllt von Wärme durch das Toben in der Menge, hatte er den Wind gar nicht gespürt.
Nun aber fröstelte es ihn und er zog sich seine dünne Jacke doch bis zum Kinn hin zu. Zwar waren die Tage so warm, doch in den Nächte herrschten gefühlte Minusgrade.
,,Der Abend war zu gut, um ihn durch irgendwas zu versauen.", war Yoongis Antwort, Chiron blickte etwas betrübt auf seine Füße, die einen Schritt nach den anderen machten. Er war beinahe überrascht wie fit sein Körper noch war.
Normalerweise fühlte er sich nur durch Extasy oder Crystal Meth wie ein aktiver, sportlicher Jugendlicher.
Doch nun brauchte er nur die Anwesenheit eines eigentlich doch fast fremden Jungens, der gerade dabei war auf die kleine Brücke zu zu laufen.
Wie ein Hauch glitten seine schmalen, knochigen Finger über das eiskalte Eisengeländer und Chiron musste einige Meter laufen um ihn ein zu holen.,,Lass uns ins Paraland gehen."
,,Würd ich nicht wissen wovon du sprichst, würde ich denken du lädst mich zu einem Vergnügungspark ein.", sprach Chiron die Worte aus, die ihm seit dem ersten Besuch in dieser Bar auf der Zunge lagen.
,,Ist es doch nicht fast dasselbe?". fragte Yoongi, warf einen kurzen Blick über die Schulter um sich zu erkundigen dass Chiron ihm folgte.
Chiron war schon tausende Male über diese unbedeutende Brücke gegangen, an die meisten Male konnte er sich gar nicht mehr erinnern da er immer völlig neben sich stand als er nachts diese steinerne Überquerung entlang ging.,,Fast.", lachte Chiron.
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One More Light | BTS √
Teen FictionEs ist nie nur eine Perspektive bestimmter Umstände und je nach Person, Gemütszustand, können die Ansichten abweichen. Was Kia bleibt, sind die Ansichten ihres Bruders Chiron in einem Notizbuch, jenes sie leider erst findet, als sie ihn gar nicht m...