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I might hate myself now.
I swear you said I'd be somebody else
And I'm the way you forgot that I'm still here.<<
,,I-ich wollte mich bedanken.''
Yoongi hustete, als hätte er sich an irgendwas verschluckt. Kia lächelte schwach, die Seite die sie so eben gelesen hatte war aufwirbelnd. Sie war bedrückend und Kias Gedanken kreisten sich um Min Yoongi.
,,Warum.. bedanken?'', fragte er unsicher, atmete schwer.
Kia seufzte am anderen Ende der Leitung während sie sich Chirons Handy ans Ohr hielt.
Sie nahm sich vor, Yoongi das nächste Mal mit ihrem eigenen Handy anzurufen, es fühlte sich immer noch falsch an es zu benützen, obwohl es doch Chiron gehört hatte.Außerdem hatte sie sich schon länger über den kaputten Bildschirm beschwert und das leicht kaputte Mikro, durch das sich Yoongis Stimme leicht Roboter-mäßig anhörte.
,,Dass du ihm so ein guter Freund warst.'', sprach sie, erwartete dass Yoongi sich über so eine Aussage freuen würde, stattdessen sagte er:,,Ich war ihm nicht immer ein guter Freund.''
,,Doch.. klar, der kleine Vorfall als du ihm eine Rede gehalten hattest.. Ich meine, es war ja die Wahrheit.''
Yoongi sagte nichts, sein Atem wurde immer zittriger. Dieser Junge hörte sich nicht gesund an.
,,Aber du hast ihm so geholfen, du hast ihm mit seiner Drogensucht geholfen und ich denke wirklich, dass du ihm Kraft und Halt gegeben hast.'',,Ich habe Angst.'', gab er ernst zu, Kia runzelte fragend die Stirn. Wovor sollte Yoongi Angst haben?
Kia dachte bloß, diese Worte würden wegen seiner Depression aus seinem Mund kommen.
,,Wovor hast du Angst?''
Yoongis schweres Atmen bereitete Kia Sorgen, am liebsten wäre sie zu ihm gefahren, wäre es nicht schon Abend.
,,Dass du an einer gewissen Stelle ankommst.'' er holte tief Luft ,,Und du es nicht verkraften kannst.''Kias Herz pochte, so stark dass es fast schon schmerzte. Es pochte vor Aufregung. Sie wusste, je näher sie Chirons Selbstmord kommen würde, desto mehr müsste sie der Realität ins Auge blicken. Sie wusste, dass es schwer werden würde doch nun, als Yoongi das auch noch bestätigte fragte sie sich ob sie sich das wirklich antun sollte.
Es war egoistisch von ihr, doch nachvollziehbar.Sie würde Gründe erfahren, die sie ihr ganzes Leben lang verfolgen würden.
Doch sein Tod wäre aufgeklärt, für sie jedenfalls.
Sie würde endlich Gewissheit haben, erkennen warum er es auf dieser Welt nicht mehr ausgehalten hatte. Doch sie musste da nicht alleine durch, jetzt da sie Yoongi kannte. Sie hatte das Gefühl er würde ihr helfen, so wie er Chiron geholfen hatte. Was sie nicht wusste war jedoch, dass Yoongi nicht im Stande war ihr zu helfen.,,W-wenn du willst würde ich g-gerne bei dir sein, wenn du die Seite liest.''
Es war eigenartig zu wissen, das Yoongi Chirons Notizbuch kannte und gelesen hatte. Es musste eigenartig sein, so viel von sich zu lesen.
,,Von welcher Seite sprichst du?"
,,Versprich mir mich anzurufen wenn du bei den Seiten über den Abschlussball angekommen bist. Ich will nicht, dass du alleine bist wenn du sie liest."
Kias Atem blieb weg, ihr Hals schnürte sich zu. Yoongis Worte machten ihr Angst doch gleichzeitig war sie froh, dass er ihr beistehen würde.
Was würde sie so Schlimmes erwarten?
Sie hätte einfach einige Seiten überspringen können doch das wäre nicht fair Chiron gegenüber und ihr selbst.
Sie las dieses Notizbuch, damit sie alles verstehen konnte. Und dazu musste sie alles lesen.~In the brightest hour of my darkest day, I realized what is wrong with me~
Nun, da Chiron schon länger bei Yoongi übernachtet hatte konnten die beiden es vor seinem Onkel nicht mehr geheim halten.
Yoongi versprach, er würde es tun um Chiron zu helfen.
Es war auch wirklich so, es half dem Schwarzhaarigen ungemein.Was sich jedoch langsam aufbrodelte war die Neugier von Yoongis Onkel, die ihn dazu brachte die Jungs mehr zu beobachten als ihm selbst lieb war.
Chiron war kein offenes Buch, er kannte ihn nicht so wie er seinen Neffen kannte und er würde nie in seinen Kopf schauen können, wenn Chiron es nicht zuließ.
Darum bat er Yoongi Chiron zu überreden ein Gespräch mit ihm zu führen.
Er beteuerte immer wieder wie wichtig es für Chiron sein würde, endlich Klarheit zu bekommen.
Und zwar durch ein Gespräch mit einem erfahrenen Psychologen.
Dabei hatte Yoongis Onkel doch nur den Drang dazu, zu helfen und zu wissen was mit dem eigenartigen Jungen los war.Manchmal tendierte er dazu wie ein Kontrollfreak zu handeln, hatte mehrmals in Yoongis Zimmer gesehen um zu wissen ob er noch genug Ablenkungsmittel hatte. Öfters hatte er Yoongis Handgelenke und Oberschenkel begutachtet um zu sehen, ob er sich selbst noch verletzte.
Doch die Verpackungen des Süßkrams häuften sich in dem kleinen Mülleimer. Die Gummibänder, die er manchmal zur Ablenkung gegen sein Handgelenk schnippste brachen irgendwann in zwei Stücke und wurden immer weniger.
Und nun war Chiron da und stellte Yoongis Welt auf den Kopf.,,Ein Tag alte Pizza!", sang Yoongi, als er sein Zimmer wieder betrat und die Tür mit seinem Fuß zukickte während er einen Teller mit Pizza balancierte.
Er stellte es neben Chiron am Schreibtisch ab, der vertieft in sein Notizbuch starrte.
Yoongi hatte all seinen Krempel beiseite geschoben, da Chiron einen Platz brauchte um seinen Tätigkeiten nachzugehen.
Chiron war müde, die Augenringe waren deutlich zu sehen.
In der Nacht plagten ihn seit dem Vorfall mit dem Crystal Meth fürchterliche Albträume, Yoongi hatte mittlerweile einen Reflex entwickelt bei dem er Chiron bei einem Zitteranfall einfach gegen sich drückte und wartete bis es aufhörte.
Und es hörte meist auf, ohne dass Chiron wach wurde.,,Immer am Arbeiten.", brummte Yoongi, wuschelte dem Jüngeren durch die pechschwarze Mähne und ließ sich auf sein Bett zurück fallen.
,,Dein Vorrat geht aus.", fauchte Chiron abwesend, wandte seinen Blick nicht vom Notizbuch ab, in dem er ab und zu etwas kritzelte oder Papierstücke, die hier rumlagen, einklebte.
,,Huh?" Yoongi stützte sich auf seinen Ellebogen ab um Chirons Rücken zu betrachten, der sich ziemlich krümmte.
Somit drückte er ihm mit seinem Fuß sanft gegen den Rücken, das den jungen Schüler dazu zwang aufrecht zu sitzen.
,,Die Gummibänder sind fast alle und das Feuerzeug hat kein Gas mehr.", murmelte Chiron, seufzte kläglich.
Dann öffnete er mit einem Ruck die Schublade unter dem Schreibtisch und entblößte Yoongis Vorrat.
,,Schon okay.", zuckte der Ältere mit den Schultern und kitzelte Chiron mit seinen Zehen am Rücken.
,,Momentan ist es nicht so schlimm."
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One More Light | BTS √
Teen FictionEs ist nie nur eine Perspektive bestimmter Umstände und je nach Person, Gemütszustand, können die Ansichten abweichen. Was Kia bleibt, sind die Ansichten ihres Bruders Chiron in einem Notizbuch, jenes sie leider erst findet, als sie ihn gar nicht m...