Hyein

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Ich möchte atmen, ich hasse diese Nacht.
Ich möchte aufwachen, ich hasse diesen Traum.

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,,Crystal Meth?", fragte Namjoon erschrocken und etwas zu laut denn dann begann er zu flüstern:,, Aber Chiron, das ist etwas zu krass."
,,Warum denn?"

Chiron war drauf und dran einen nächsten Schritt zu wagen und was Neues auszuprobiern.
Er hatte nichts zu verlieren, Namjoon aber schon.

,,Ich passe. Tut mir leid, Chiron.", sagte Namjoon dann nach einer Weile und Chiron stieß einen genervten Atemzug aus.
Dann legte er schlussendlich auf, musste er eben selbst seiner Neugier nachgehen.

Es war Freitag, was bedeutete dass irgrndeiner der beliebten Schüler eine Party schmiss.
Das war jeden Freitag so und man konnte die laute Musik schon von Weitem hören als Chiron durch die Straßen von Seoul ging.
In seinen Fingern hielt er eine gedrehte Crystal-Meth-Zigarette, eine der schlimmsten Arten diese Substanz zu sich zu nehmen.

Crystal kann gesnieft, geraucht, gespritzt und geschluckt werden. Besonders riskante Konsumformen sind das Rauchen (sogennantes "Ice") und Spritzen, da es hier sehr schnell zu akuten Vergiftungen durch Überdosierung kommen kann.

Die größte Gefahr einer Hirnschädigung durch Crystal Konsum besteht beim Rauchen der Substanz!

Aber Chiron war das egal, er wollte vergessen und vergeben und wenn er dazu etwas gefährliches brauchte musste es eben so sein.
Chiron näherte sich einer Party an der schon mindestens 10 Leute im Vorgarten standen, Bier aus roten Pappbechern tranken und zusammen quatschten.

Noch bevor Chiron ankommen konnte, legte er die Meth-Zigarette zwischen seine Lippen und zündete sie kurzerhand an.
Der erste Zug brachte Chiron zum Husten, lange hatte er nicht mal Nikotin geraucht und kam jetzt zu einer der gefährlichsten Drogen zurück.
Die Droge versprach ihm nichts zu fühlen und genau das wollte er.

Wieder nahm er hektisch einen Zug, aschte das Pulver dann auf das Gras am Boden.

Die häufigste Art in Thailand Methamphetamin zu sich zu nehmen waren zwar Pillen, jedoch wollte Chiron nicht die halbe Wirkung.
Er wollte die volle Dröhnung.
Als er die Droge fertig geraucht hatte, schmiss er den Stummel in einen Mülleimer, räusperte sich dann da sein Mund sich plötzlich staubtrocken anfühlte.

Sein Magen fing an zu grummeln, obwohl die Droge diesen noch nicht erreicht hatte und eine gewisse Wärme machte sich nach einigen Minuten in Chirons Körper breit.
Noch spürte er nichts und steuerte dann auf die Party zu.

Sofort wurde er von den Außenstehenden angestarrt als wäre er Satan höchstpersönlich, dabei trug er wie immer nur seine von oben bis unten schwarze Kleidung.
Seinen Pulli ließ er zwischen den vielen Jacken liegen, da es hier drin stickig und warm war und ihm durch das Rauchen auch noch einige Schweißperlen von der Stirn tropften.

,,Das ist Pak Chiron, was macht der denn hier?", hörte er einige flüstern, machte sich aber nichts draus.
Er wusste dass das Homo-Gerücht die Runde gemacht hatte und dementsprechend viele spotteten.

Chiron griff sich etwas schmerzerfüllt ans Herz, da dieses urplötzlich zu rasen begann.
Es fühlte sich an als stünde sein Herz in Flammen.

Mit einem Drink in der Hand schweifte sein Blick über die zahlreichen Jugendlichen, die entweder wild zur laut dröhnenden Musik tanzten, redeten oder rummachten.
Es war eine typische Party, diesselbe wie damals bei seinem Ecstasy Trip.

Die Lichter fingen an bunt zu flackern, der Geruch von Perfum, Schweiß und Alkohol war präsenter als sonst.

Chiron ließ sich auf das leere Sofa fallen, lehnte seinen Kopf auf das hintere Kissen und versuchte sich an die Symptome zu gewöhnen die sich langsam in seinem Körper bemerkbar machten.
Plötzlich spürte er ein leichtes Tippen auf seine Schulter, als er seine Augen öffnete entdeckte er ein kleineres, blondes Mädchen mit einem roten Becher in der Hand.

,,Ich dachte nicht, dich hier zu sehen!", sagte die Jüngere laut, da die Musik ihr Trommelfell wahrscheinlich schon beschädigt hatte.
Chiron wunderte sich gar nicht, dass das fremde Mädchen ihn kannte.
Sie war zwar sicherlich in der Unterstufe und mindestens zwei Jahre jünger als er, jedoch wurde er öfters erkannt.

,,Und ich kenne dich nicht.", sagte er, merkte gar nicht dass er durch den Konsum der Droge nicht klar sprechen konnte.

~Es fühlte sich an, als würde es keine Gedanken mehr in meinem Hirn geben, als wäre alles verschwunden.
Ich fühlte mich stark, als gäbe es keine Sorgen in meinem Leben und als würde ich niemals mehr Sorgen haben.~

,,Ich bin Hyein!", sagte sie freundlich ,,und du bist Chiron, nicht wahr?"
Er nickte, ehe sie ihm ihren Becher gefüllt mit einem süßen, alkoholischen Getränk anbot.
Er kippte die ganze übrig gebliebene Flüssigkeit mit einem Ruck in seinen Rachen, das Hyein nur mit großen Augen betrachtete.

,,Ich meinte eigentlich nur: trink einen Schluck, aber ich dachte nicht dass du so durstig bist.", lachte sie, Chiron zuckte grinsend mit den Schultern.

,,Ich hab dich öfters in der Schule gesehen, ich mag deinen Style und die Tattoos. Hat was Badboy-mäßiges.", erzählte sie frech, der Alkohol hatte ihr alle Hemmungen genommen.
Doch sie sprach die Wahrheit, oft hatte sie ihn aus der Ferne beobachtet, sich nie getraut ihn anzusprechen.

Chiron wunderte sich gar nicht darüber,dass das Mädchen mit den Grunge-Klamotten Gefallen an ihm fand.
Er nahm es nicht Mal richtig wahr, dass sie versuchte mit ihm zu flirten.

,,Hey, willst du hochgehen? Meiner Freundin gehört das Haus und sie sagte ich kann gern in ihr Zimmer gehen wenn's hier zu laut wird."

Hyeins lange Wimpern klimperten, ihr Gesicht strahlte und sie hoffte innerlich, dass er Ja sagte.
Wieder zuckte Chiron mit den Schultern, die Blondine lachte glücklich, zog ihn am Arm auf die Beine, drängelte sich durch die große Menschenmenge und stieg mit ihm die Treppen nach oben ins Zimmer ihrer Freundin.

Wo es ruhig war und man besser sprechen konnte.

One More Light | BTS √Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt