Es waren nun zwei Wochen vergangen und so langsam kapierte ich was eigentlich abging.
Es waren nicht irgendwelche Personen, die meine Eltern und mein rechtes Bein auf dem Gewissen hatten. Es war die Deutsche Nationalmannschaft vom Fußball. Leider spielte dies bei mir keine Rolle, denn ich hatte wirklich keinen blassen Schimmer vom Fußball und konnte somit die Männer auch nicht kennen.
Ich lag die ganze Zeit in meinem Bett. Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken und vor allem zum Trauern. Denn meine Eltern waren mein ein und alles.
Die Zeit verging und allmählich begann ich sogar mit den Leuten zu reden. Der allererste Arzt, der mir die Diagnose berichtete, hatte ich bis jetzt erst insgesamt zweimal gesehen. War mir aber auch ganz Recht so, denn ich mochte ihn nicht besonders arg. Es fühlt sich so an als hätte er kein Verständnis für meine Situation.
Außerdem sah ich genauso wenig die Fußballer. Nachdem ich die Männer nach meiner Diagnose lautstark als Mörder bezeichnete und wegschickte sah ich sie nicht mehr. Allerdings hat mir Rosie, meine Krankenschwester gestern angekündigt, dass sie heute wieder kommen würden. Da sie mit mir ein vernünftiges Gespräch führen wollten.
Was ich auch noch erwähnen muss sind meine schlechten Gesundheitszustände. Wie soll ich sagen. Ich habe in meinem rechten Bein jegliche Kraft verloren um zu laufen. Mit dem linken Bein brauche ich aber glaube ich gar nicht anfangen. Mike, mein ganz persönlicher Assistenzarzt mit dem ich bis jetzt am meisten Rede und der mir jeden Tag den Verband wechselt hat mir berichtet, dass ich spätestens übermorgen mit der Physiotherapie beginne.
Dieses mal waren es keine vier Männer die mein Zimmer betraten sondern gleich sechs. Es war nur der dickere von den beiden älteren Männern dabei. Dieser stellte sich als Reinhard vor. Der eine junge Mann vom letzten Mal stellte sich als Manuel vor. Ich kannte ihn sogar aus der Coca-Cola Werbung. Der dritte Mann stellte sich als Damon vor. Ihn schätzte ich auf so circa 25. Der vierte der sich vorstellte war ein Mann namens Niklas. Schätzungsweise 40 war er. Der fünfte der sich vorstellte war Thomas. Ihn kannte ich sogar auch aus der Chips Werbung. Der letzte stellte sich als Matthias vor.Ihn schätzte ich auf so circa 35 Jahre.
Reinhard begann zu reden: "Lara, zuerst nochmal im Namen von der ganzen Mannschaft unser Beileid. Wir wissen alle, dass es kein leichter Weg für dich wird und ich will dir auch nichts schön reden, aber wir müssen uns langsam Gedanken machen, wie es weiter geht. Demnächst wirst du nämlich entlassen und du hast noch keine Unterkunft, bei der du bleiben kannst und alleine wohnen darfst du auch nicht".
Das einzige was ich zustande brachte war ein Nicken. denn Reinhard hatte vollkommen Recht. Ich hatte keine Ahnung, wie es mit mir weitergehen sollte.
Zum Glück sprach Manuel weiter: "Wir haben uns bereits eine Lösung einfallen lassen. Wir wollen dich damit aber nicht überstürzen weil es ist für dich vermutlich alles ein bisschen viel auf einmal", er setzte kurz ab, redete dann aber wieder weiter: "Die Ärzte haben uns erzählt, dass du schon in weniger wie einer Woche entlassen werden könntest. Die einzigen Kenntnisse, die dir physisch fehlen, ist das Rollstuhl fahren. Deshalb hat sich Thomas zusammen mit seiner Frau bereiterklärt, sich um dich zu kümmern. Du könntest also bei ihm wohnen. Damit ist es aber noch nicht getan, denn du brauchst natürlich eigentlich nach der Entlassung aber immer noch Krankengymnastik. Dafür wäre Damon dann zuständig", als Manuel also merkte, dass er relativ viel redete brach er ab und schaute mich erwartungsvoll an.
Ich wusste immer noch nicht, was sich sagen sollte.
Matthias unterbrach die Stille: "Also kurzgefasst, wir würden dich unterstützen".
Ich nickte. Doch konnte ich das Angebot annehmen? Konnte ich den Menschen vertrauen, die meinen Eltern das Leben nahmen?
"Und warum?", fragte ich plötzlich.
"Hör mal Lara, wir wissen, dass wir nie deine Familie ersetzen können und das wollen wir auf keinen Fall. Aber wir möchten dir einfach nur helfen aus dieser Situation das beste zu machen. Und ganz ehrlich besser kann es nicht werden. Du hast einer der besten Physiotherapeuten und gleichzeitig noch Trainer Deutschlands um dich wieder auf die Beine zu bekommen. Du hast ein Dach unterm Kopf bei einer der nettesten Familie die ich kenne. Also was willst du noch mehr?", fragte mich Matthias.
Ich ließ mir seine Wörter durch den Kopf gehen und eigentlich hatte eh wahrscheinlich schon Recht bei seinen Worten.
Letztendlich nickte ich kurz.
Thomas, Manuel und Reinhard atmeten erleichtert aus.
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Alle für Einen (DFB FF)
Fanfiction"Hör mal Lara, wir wissen, dass wir nie deine Familie ersetzen können und das wollen wir auf keinen Fall. Aber wir möchten dir einfach nur helfen aus dieser Situation das beste zu machen. Und ganz ehrlich besser kann es nicht werden. Du hast einer d...