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"Guten Morgen Lara, du solltest so langsam aufstehen. Wir sollten nämlich heute morgen ein paar Klamotten einkaufen", wurde ich am nächsten Morgen von Thomas geweckt.

Der Witz war schlecht, ging es mir durch den Kopf, doch Thomas merkte es wahrscheinlich selber nicht, da aufstehen morgens schließlich eine ganz normale Redewendung war.

Heute Nacht hatte ich mehr oder weniger gut geschlafen, ich spürte nämlich oft mitten in der Nacht Schmerzen an meinem Bein. 

"Soll ich dir vielleicht helfen? Oder kommst du alleine aus dem Bett?", fragte mich Thomas fast schon schüchtern. Ich schüttelte den Kopf und bedankte mich für seine Hilfe. Nun schwang ich meine anderthalb Beine aus dem Bett und hievte mich in den Rollstuhl.

Als ich aus meinem Zimmer rollte, konnte ich bereits den gedeckten Frühstückstisch sehen. "Guten Morgen Lara, hast du gut geschlafen? Auch wenn es die erste Nacht in einem fremden Bett war?", fragte mich Lisa freundlich lächelnd.

Ich rollte mit meinem Rollstuhl an den Tisch und dann frühstückten wir gemeinsam. Während dem Frühstück erzählte mir Lisa diverse Dinge über ihr Leben wie zum Beispiel, dass sie sehr viel reitet und sogar einen eigenen Stall besitzt. Thomas hingegen ist das Reiten zu riskant wegen seiner Fußball Karriere. Trotzdem macht es ihm scheinbar sehr viel Spaß die Pferde zu versorgen.

Während dem Frühstück fand ich außerdem heraus, dass wie nicht wirklich shoppen gehen sondern nur im Internet einkaufen würden. Zu meinem Glück, weil mit Rollstuhl und dann noch prominentem Anhang wäre dies bestimmt alles andere als entspannt. 

Letztendlich war ich dann doch relativ erfolgreich. Ich kaufte zum Glück nur mit Lisa ein, denn mit Thomas Unterwäsche zu bestellen wäre eventuell etwas komisch gewesen. Wahrscheinlich hätte ich mich dabei total geschämt.

"Wahrscheinlich müssten die Klamotten dann in drei Tagen ankommen", informierte sie mich, während sie die Bestellung betätigte. 

Nun erschien auch Thomas wieder wie aufs Stichwort und schenkte sich ein Glas Wasser ein. Danach setzte er sich zu uns. "Wie sieht's aus? Wart ihr erfolgreich?", fragte er mich. Ich nickte schüchtern. "Sie hat guten Geschmack", lobte mich Lisa indirekt. "Na dann freut sich meine Bankkarte", erwiderte Thomas. 

Oh daran hatte ich gar nicht gedacht, dass ich auf Thomas seine Kosten gerade eingekauft hatte. "Ich kann die das Geld wieder geben, aber das geht halt gerade im Moment schlecht", sagte ich resigniert zu ihm. 

"Hey, das war ein Witz. Lara du musst dir da wirklich keine Gedanken darüber machen, wenn du Geld brauchst. Weil Lisa und ich verdienen wirklich außerordentlich viel, da schieße ich beim nächsten Spiel einfach ein Tor mehr und dann hab ich das Geld wieder", beruhigte mich Thomas.

"Und wenn du mal Geld brauchst, dann kannst du wirklich immer kommen. Da brauchst du dich auch nicht schämen", fügte Lisa hinzu.



Alle für Einen (DFB FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt