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"Naaa, kommt ihr voran?", begrüßte uns ein gut gelaunter Thomas gegen Ende der Stunde mit Damon.

Ich mochte es, wenn Thomas so gut gelaunt war. Man merkte, wie er die gute Laune nicht nur aufsetzte um mich vielleicht aufzumuntern. Man merkte einfach, dass er wirklich von Natur aus immer gut gelaunt war. 

"Ja, oder Lara?", wendete sich nun Damon lächelnd an mich. Wie so oft, viel mir wieder auf, wie schön das Lächeln von Damon war. Denn immer wenn er lächelte, begannen seine Augen zu strahlen und auf seinen Wangen bildeten sich Grübchen.

"Also laufen kann ich noch nicht, aber ich glaube morgen hab ich eindeutig Muskelkater von dem ganzen Hüpfen", bestätigte ich Damon.

"Laufen kannst du ja auch noch gar nicht können. Da hab ich nämlich noch eine Frage an Thomas. Für die Prothese muss Lara nämlich noch zum Arzt, der die Wunde sich kurz anschaut und sein okay gibt. Deshalb weißt du, wann Niklas das nächste mal im Haus ist?", antwortete Damon und wendete sich dabei ab Thomas.

"Puhhhh also wenn du rennst, dann ist er sogar noch da. Er wollte sich nämlich vorhin Manu's Fuß anschauen"

"Okay wartet hier, ich suche ihn. Umso früher, umso besser", schrie uns Damon noch kurz hinterher, ehe er auch schon aus dem Raum verschwand.

"Na, freust du dich schon auf die Prothese?", fragte mich Thomas, um die Stille zu überbrücken

"Ich weiß nicht so recht, ich kann mir nicht vorstellen, wie das funktionieren soll und ob ich damit zurecht kommen werde, aber ich bin froh, wenn ich nicht mehr so viel in meinem Rollstuhl sitzen muss", antwortete ich ihm wahrheitsgemäß.

"Ach und übrigens. Wir haben vorhin im Team so ein bisschen geredet und Mats Hummels, wahrscheinlich kennst du ihn nicht würde gerne mit dir übermorgen das Spiel gegen Italien anschauen und dir dann auch ein bisschen Fußball erklären".

Was?! Er konnte mich doch nicht einfach so ganz alleine lassen?! Ich kenne diesen Mats nicht und dann stelle ich mich auch noch komplett blöde an, weil ich wirklich keinen blassen Schimmer von Fußball habe.

"Aber...", weiter kam ich nicht, denn Damon und ein weiterer Mann, der mich damals auch im Krankenhaus besucht hatte, betrat das Zimmer.

"Hey Lara, wir kennen uns ja eigentlich bereits. Ich bin Niklas", begrüßte er mich. 

Mir wurde das gerade schon ein bisschen zu viel, denn ich fühlte mich total unter Druck gesetzt. Dabei blickte ich Thomas hilfesuchend an, der aber Niklas mehr Beachtung schenkte, da dieser gerade zu reden begann: "Okay Lara, Damon hat mir erzählt, dass ein Arzt dein Bein nochmal kurz anschauen muss, bevor du die Prothese bekommst. Deshalb zuerst hast du Schmerzen?"

Niklas schaute mich neugierig durch seine runde Brille an, die ihm ein bisschen das Aussehen wie Harry Potter verleite. Er war schätzungsweise 30 Jahre alt.

"Naja also manchmal schon ein bisschen. Das fühlt sich irgendwie so ein bisschen an, wie wenn mein Bein noch da ist und das eingeschlafen wäre", erklärte ich Niklas.

"Okay, das ganze nennt man Phantomschmerzen, das ist nach einer Amputation völlig normal und vergeht auch irgendwann wieder. Darf ich mir denn dein Bein kurz anschauen?", fragte er mich nett.

Ich hatte ehrlich gesagt Angst. Ich hatte die Wunde bis jetzt einmal gesehen und ich war kurz davor einen Nerven-Zusammenbruch zu bekommen. Ich konnte es nicht aushalten mich selber so kaputt zu sehen. Ich wollte dies auch den anderern nicht zumuten. 

"Muss das wirklich sein?", fragte ich leise. Mir war es peinlich zu fragen.

"Ja Lara, aber keine Angst nur ganz kurz. Ich muss nur die Narbe anschauen, ob sich die Fäden beginnen aufzulösen".

"Willst du, dass wir solange draußen warten?", mischte sich nun Thomas ein.

Vielleicht war das die beste Lösung, so können wenigstens zwei Leute von meinem Anblick verschont bleiben.

Zögerlich nickte ich. "Hey das ist kein Problem Lara, wir warten einfach draußen", antwortete mir Thomas.

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"Und? Alles okay?", fragte Damon Niklas, nachdem Thomas un Damon wieder herein gekommen waren.

Die Untersuchung war wirklich nicht schlimm. Niklas hatte sich die Wunde nur kurz angeschaut und das war es dann auch schon. Er musste die Wunde nicht einmal berühren.

"Jap, die Wunde verheilt sehr gut. Die Prothese hat also grünes Licht", antwortete nun Niklas wieder.

Die Männer redeten noch ein bisschen miteinander, unter anderem, dass mich wahrscheinlich Thomas in drei Tagen zum Prothesenbauer begleiten würde und noch über viele weitere Dinge.

Schließlich fuhren Thomas und ich dann aber noch Hause.


Alle für Einen (DFB FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt