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"Hi Lara, komm rein", begrüßte mich Manu.

Ich war übers Wochenende nun tatsächlich bei Manu. Ich werde dabei eine Nacht übernachten.

"Wir gehen dann gleich weiter. Unser Flieger geht bald", verabschiedete Thomas. Lisa war gleich im Auto sitzen geblieben, weil die beiden wirklich spät dran waren. Aber ich kann sagen, dass ich dabei unschuldig war. Lisa musste noch ihr Handy suchen.

"Lara, was willst du denn Abendessen?", fragte mich Nina. Die Frau von Manu. Sie war wirklich total süß und nett. Das witzige ist, dass Manu wirklich mehr als zwei Köpfe größer wie sie ist.

"Puhh, das ist mir ganz egal. Ich kann dir gerne helfen kochen", bot ich ihr an.

"Wenn du willst gerne, wie wäre es mit Spaghetti?", fragte sie mich.

"Klar, gerne"

"Lara, warte mal kurz. Thomas hat mir noch etwas gegeben", stoppte mich Manu.

Ich wusste wirklich nicht, was Manu von Thomas bekommen hätte können. Doch als Manu mit einem Geigenkasten kam, war es mir klar.

"Ne du verarschst mich", sagte ich fassungslos.

"Nein ich habe zwar keine Ahnung von Musik, aber es ist die, die du wolltest", berichtete er stolz grinsend.

"Wie also warum?", fragte ich immer noch fassungslos.

"Das ist dein Geburtstagsgeschenk, schon vergessen?"

"Ja schon, aber die ist doch viel zu teuer"

"Wir sind Fußballer. Außerdem soll es etwas besonderes sein. Und ich bin mir sicher, dass sich die Investition gelohnt hat"

"Ihr seid unglaublich", ich fiel dabei Manu um den Hals, dabei merkte ich, wie langsam Tränen über meine Wagen liefen. Manu schien das ganze zu bemerken und fuhr mir tröstend über den Rücken.

"Shhh, nicht weinen", flüsterte er dabei.

"Danke, danke, danke", damit löste ich mich wieder von Manu und wischte mir die Tränen aus den Augen.

"Darf ich sie aufmachen?"

"Ja klar, sie gehört dir", lächelte Manu. Nina stand nur daneben und lächelte mich aufmunternd an.

Langsam öffnete ich den Koffer und ich muss sagen, das mich schon alleine der Koffer umhaute. Der Koffer war nämlich innen dunkelblau mit Samt. Langsam hob ich die Decke und schloss dann meine Finger um das Griffbrett.

"Darf ich auch was spielen?", fragte ich schüchtern.

"Ja klar, natürlich", sagte Nina nun.

Ich nahm nun also auch den Bogen weg und da bemerkte ich noch ein kleines Fach unter den Bögen. Das werde ich nachher aufmachen.

Langsam begann ich die ersten Töne zu spielen. Und es war einfach genau wie früher. Ich spürte noch genau die gleiche Wärme wie früher, wenn ich die Geige oder das Cello in der Hand hatte. 

Als die letzten paar Töne der Cadenz verklungen waren, öffnete ich wieder meine Augen und Manu und Nina hielten sich im Arm und waren sichtlich stolz auf mich.

"Wow. Du bist ja wirklich richtig gut", lobte mich Nina.

"Kannst du noch einmal spielen? Ich glaube die anderen würden dich auch gerne spielen hören. Dann könnte ich denen ein Video schicken. Also nur wenn es für dich okay ist", kommentierte nun Manu.

"Okay von mir aus. Egal, was ich spiele?", fragte ich zurück.

"Ich kenne mich nicht aus, also von dem her spiel das, was du willst"

Ich wusste sofort, was ich spielte. Meinem Vater war es schon immer wichtig gewesen, dass ich vernünftig improvisieren konnte. Deshalb tat ich nun auch dies. Ohne auf Manu zu warte begann ich. Zuerst langsam mit einigen Doppelgriffen, doch dann wurde ich allmählich immer schneller und auch höher. Vibrato durfte ich bei dem ganzen natürlich auch nicht vergessen.

Alle für Einen (DFB FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt