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„Und dann haben wir Wincent getroffen, das war meeega cool", berichtete ich Niklas.

Niklas hatte darauf bestanden, dass er sich noch einmal aus medizinscher Sicht meinen Fuß anschaut und nicht nur aus der therapeutischen. Also lief ich in dem Hotelgang auf und ab, während Niklas meinen Gang begutachtete und mich immer wieder dazu aufforderte zu springen, schleichen oder andere Dinge zu machen. Zum Glück hatten wir gerade unsere Ruhe, da die Fußballspieler im Hotelkeller waren und trainierten.

„Okay, wie wäre es, wenn ich mir noch kurz die Narbe anschaue? Nur um auf Nummer sicher zu gehen?", fragte er noch einmal.

Ich stimmte ihm kurzerhand zu. Ich mochte meine Narbe und auch meinen Stumpf nicht gerne selber sehen, aber das wusste Niklas auch und er fragte mich deshalb extra vorsichtiger.

Letzten Endes fand er alles okay. Er hatte mich gebeten mit Damon ein wenig mehr an meiner Muskulatur zu arbeiten, aber er würde mit ihm anscheinend noch selbst reden.

Ich musste heute schon oft an Damon denken, obwohl es gerade einmal kurz vor dem Mittagessen war. Ich wollte den Tag gestern unbedingt wiederholen. Es muss nicht unbedingt Wincent Weiss dabei sein, aber einfach Abends da sitzen und miteinander reden, lachen und auch schweigen hatte wirklich Spaß gemacht. Wenn ich so darüber nachdachte, wusste ich eigentlich kaum etwas über Damon.

Während ich nun nichts mehr zu tun hatte, beschloss ich noch kurz beim Training der anderen zuzuschauen, da dort sowieso alle waren. Bereits von außen wusste ich, dass die Jungs trainierten, denn sie machten immer einen Höllenlärm. Vor allem wenn sie gegeneinander spielten.

„Lara, du kommst gerade rechtzeitig zum Finale. Thomas spielt gerade gegen Jule", erklärte mir Joshua als ich den Raum betrat. In der Mitte des Raumes war ein Tennisnetz gespannt, über das Jule und Thomas gerade den Ball hin und her spielten.

„Wie viel steht es denn?", fragte ich zurück. Das ist der Matchpoint, das heißt der der jetzt gewinnt hat gewonnen.

Nachdem Joshua auch schon ausgesprochen hatte verfehlte Jule nur ein ganz kleines bisschen den Ball, fälschte ihn somit ab und verlor somit das Spiel. Thomas hingegen stieß noch einen kleinen Siegesschrei aus und die anderen klatschten.

„Manu, wie machst du das eigentlich?", fragte ich nun Manuel, weil eigentlich war sein Job ja die Bälle mit der Hand zu halten und nicht mit den Füßen zu spielen.

„Haha, frag lieber nicht. Er ist immer der erste der heraus fliegt und als Trost bekommt er von Damon die Hände massiert", mischte sich nun Jerome ein.

„Naja manchmal bin ich auch nur der zweitletzte", rechtfertigte sich Manu.

„Ich habe meinen Namen gehört, was ist?", mischte sich nun auch Damon in das Gespräch ein.

Ich musste mich richtig stark zusammen reißen, dass ich ihm nicht um den Hals fiel, dennoch hatte ich ein breites Grinsen auf dem Gesicht wie man es bei mir wahrscheinlich selten sieht. Aber Damon ging es anscheinend nicht anders.

„Lara, wenn wir schon dabei sind, ich muss mit dir noch kurz den Trainingsplan durchgehen. Ich habe ihn drüben im Zimmer, möchtest du kurz mitkommen? Die anderen gehen jetzt duschen und wir können danach ja einfach zum Mittagessen", schlug er vor. Mir war natürlich klar, dass er alles andere wollte als mit mir den Plan zu besprechen. Da hatte ich schon von Anfang an kein Mitspracherecht. 

Alle für Einen (DFB FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt