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Sicht Manu

Man konnte förmlich spüren, wie die ganze Mannschaft kurz die Luft anhielt. Jeder warf verwirrte Blicke zu Joshua oder zu Lara, die sich gerade mithilfe ihrer Krücken aufrichtete und die Kabine verließ.

Man hätte womöglich eine kleine Stubenfliege summen hören, da im Moment alles in der Kabine still war.

Der erste der seine Worte wieder fand war Marco: "Na Super hast du das gemacht, das hätte es wirklich nicht gebraucht Jo".

"Jo, überleg dir schon einmal eine gute Entschuldigung, ich gehe sie jetzt nämlich suchen", mit diesen Wörter stand ich genauso wie Lara vor einigen Sekunden auf und verließ die Kabine.

Was hatte sich Jo dabei nur gedacht?!

Ich lief mit schnellen Schritten den Gang entlang. Eigentlich konnte ich Lara nicht auf dem Gang entdecken. Aber weit gekommen konnte sie auch nicht sein mit ihren Krücken. Demnach probierte ich es an der nächsten Tür. Es war die Tür zu der dritten Umkleide, denn dieses Stadion besitzt vier Umkleiden und wir hatten die vierte. Die Italiener hingegen die erste.

Langsam öffnete ich die Türe und tatsächlich konnte ich Lara sehen. Sie saß in der hinteren Ecke der Umkleide auf dem Boden und war mit dem Rücken an die Wand gelehnt. Ich konnte direkt hören, wie Lara weinte. Ich konnte sie sehr laut Schluchzen hören.

Ich war mir nicht sicher, ob mich Lara bemerkt hatte, denn sie hatte ihren Kopf in ihre Hände gelegt. Vorsichtig näherte ich mich ihr. 

Ich legte ganz behutsam eine Hand auf Lara ihre Schulter, doch sie hatte mich wie bereits vermutete nicht wahr genommen. Denn sie erschrak und wich mit ihrem ganzen Körper zurück und spannte sich an. Augenblicklich probierte sie ihre Tränen aus de Gesicht zu wischen und ihr Schluchzen zu stoppen. 

"Hey, keine Angst. Ich bin es nur", probierte ich sie zu beruhigen.

"Hör mal, Joshua hat das nicht so gemeint", probierte ich sie zu trösten.

"Ach ja, warum hat er es dann so gesagt?", fragte sie mich enttäuscht zurück.

"Manchmal gibt es einfach Situationen, in denen der Kopf langsamer ist als der Mund", probierte ich es nochmal sie zu trösten. Dabei kniete ich mich vor sie hin und probierte mit ihr Blickkontakt aufzubauen, doch sie schaute mir nicht in die Augen.

"Ach ja? Es kam bei mir aber schon ziemlich bedacht rüber", maulte sie mich an.

"Hey, ich kenne Joshua jetzt schon eine ganze Weile und ich weiß, dass er nett ist und du weißt glaube ich auch, dass er nett ist. Ich kann mir auch nicht erklären, warum er das gesagt hat, aber ich bin mir zu einhundert Prozent ischer, dass er dich nicht verletzen wollte", redete ich immer noch auf sie ein.

"Du kapierst wirklich gar nichts, oder? Er wollte mich nicht verletzen, das ich nicht lache. Ich alle habt mir bereits fast mein ganzes Leben genommen. Ihr könnt mich nicht mehr verletzen. Ich habe wegen euch hirnlosen Trottel alles verloren, was ich habe. Wirklich alles. Du hast doch keine Ahnung, was ich hier durchmachen muss", schrie sie mich verzweifelt an. Dabei wendete sie nun wirklich ihren Blick und schaute mir in die Augen. 

Ich konnte in ihren Augen wirklich purer Hass erkennen. Ihr begannen nun noch mehr Tränen über die Wangen zu laufen. Doch ich wusste absolut nicht wie ich reagieren sollte.

Alle für Einen (DFB FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt