Alle für Einen (DFB FF)

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"Lara ich muss kurz mit dir reden", hielt mich Joshua auf dem Weg zum Bus auf.

Manu und ich gingen nachdem ich meine Haare noch kurz mit den Fingern durchgekämmt hatte und noch kurz mein Gesicht mit kalten Wasser wusch direkt zurück in die Kabine. 

Irgendwie fühlte ich mich besser. Auch wenn jetzt die ganze Mannschaft wusste, dass ich weinen musste merkte ich gleichzeitig wie gut es tat einfach mal meinen Gefühlen freien lauf zu lassen. Ich fühlte mich irgendwie stärker.

Zurück in der Kabine aß ich dann noch kurz gemeinsam mit Manu ein Stück Pizza, dass die Jungs netterweise übriggelassen hatten.

In der Kabine herrschte zum Glück keine unangenehme Stimmung, da die ganzen Spieler ihr Zeug zusammen räumen mussten und sortieren mussten.

"Achso ja klar"

"Lass uns kurz stehen bleiben", hielt mich Joshua an. 

Ich blieb also auf den Krücken stehen und schaute ihn genau an.

"Ich weiß was ich gesagt habe war wirklich alles andere als nett. Mein Mund war einfach viel schneller als mein Erbsenhirn, deshalb ist mir das einfach so raus gerutscht. Ich wollte dich damit wirklich auf keinen Fall verletzen. Es tut mir Leid Lara", entschuldigte er sich bei mir.

Ich merkte, dass es ihm wirklich Leid tat. Er hielt Blickkontakt mit mir und es hörte sich auch auf keinen Fall so an als hätte ihm irgend jemand befohlen sich zu entschuldigen.

"Ja es ist schon okay, eigentlich hast du sogar schon Recht mit deinen Aussage. Es ist schon verrückt. Aber ja ich kenne das Problem nur zu gut, dass der Kopf etwas langsamer ist und der Mund schneller. Ich verzeihe dir natürlich", antwortete ich ihm lächelnd.

Ehe ich mir noch Gedanken machen konnte, spürte ich auch schon eine Umarmung um mich herum. 

"Danke Lara, du bist ein Schatz", sagte er glücklich und voller Enthusiasmus.

"Haha, kein Problem ich weiß dass ich cool bin. Jetzt lass uns aber in den Bus gehen. Ich glaube wir sind die Letzten"

In dem Bus saß ich dieses Mal zum Glück bei diesem blonden Julian, Jerome und Thomas. Zum Glück saß ich bei denen, denn ich weiß nicht, ob mir es vielleicht doch zu viel geworden wäre noch einmal neue Leute kennen zu lernen. 

Was mich an dem ganzen ziemlich überraschte war, dass man für so ein Spiel wirklich lange unterwegs sein musste. Es war inzwischen schon kurz vor 23 Uhr. Leider war ich deshalb auch sehr müde. Doch was mich plötzlich wieder aus meinem Tief holte war mein Handy, das in meine Hosentasche vibrierte.

Ich hatte inzwischen die Mannschafts Gruppe stumm geschalten, denn ich hätte heute bestimmte 200mal mein Handy raus holen müssen, hätte es wirklich jedes mal vibriert.

"Naaaaaa, wie war das Spiel?", bekam ich eine Nachricht von Damon.

Ich weiß auch nicht, aber irgendwie faszinierte er mich. Er war wirklich immer fürsorglich und wusste immer genau was zu tun war. Doch genau dieser Grund, dass er so perfekt ist und wirklich immer alles durchorganisiert hatte und ich so gut wie nichts über ihn wusste, machte ihn wiederum interessant. 

"Sehr gut. Ich mein das Ergebnis sagt ja schon alles", antwortete ich ihm.

Bereits wenige Sekunden später kam die Antwort: "Und wie lief es mit den Krücken? Hast du Schmerzen?".

Da wären wir wieder bei der Fürsorglichkeit.

"Alles top. Mir tut nichts weh. Kann ich mein Rollstuhl dagegen eintauschen?"

"Hahaha das freut mich. Eintauschen nicht. Zur Sicherheit behältst du ihn. Richte bitte Thomas aus, dass das klar geht. Er weiß wovon ich rede. Freust du dich schon morgen auf die Prothese?"

"Nein. Ich freue mich erst, wenn ich in dem Teil laufen kann. Morgen wird ja erst die Form gegossen und so. Ich richte es Thomas später aus. Der ist gerade mit schlafen beschäftigt", antwortete ich ihm. Dabei schaute ich noch einmal zu Thomas um meine Aussage zu vergewissern.

Allgemein war es wirklich sehr still in dem Bus. ich konnte wirklich niemanden reden hören, da alle in ihren Gedanken hingen, Musik hörten oder schliefen.

"Ja aber in einer Woche wirst du vielleicht schon laufen können. Das ist doch cool! Ich schau übrigens morgen irgendwann bei euch vorbei, dass gehen wir beide eine Runde spazieren", bekam ich eine Antwort von Damon.

"Oki, dann bis morgen. Ich mache jetzt glaube ich Thomas nach und schlafe eine Runde, damit ich morgen fit bin", antwortete ich wiederum.

Ohne eine Antwort abzuwarten legte ich mein Handy beiseite und schlief kurz darauf auch schon ein.