Kapitel 31: Also können wir uns nicht verlieren.

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Shay's POV

"Warum schaust du mich so an?" Justin grinst als er merkt, dass ich ihn auf der Autofahrt beobachte.

Ich höre nicht auf, ihn zu betrachten. Es ist nicht sein makelloses Gesicht, was meine Augen so anzieht. Es ist sein Blick. Diese Wärme, Freundlichkeit und Liebe mit der seine Augen mich ansehen.

"Du hast etwas an dir, Justin..." Er schaut hoch. "Das haben nicht viele. Jedes mal, wenn ich dir in die Augen schaue, vergesse ich Alles, was mich bedrückt."

Er lacht schüchtern und greift nach meiner Hand. Langsam drückt er seine Lippen gegen sie. Ich schließe meine Augen und denke kurz an unseren Moment vorhin zurück.

Der Regen, der Song, der Platz, der Tanz, der Kuss - Nichts hätte perfekter sein können. Es ist als würde ich seine warmen Lippen immer noch auf meinen spüren.

Ich muss lächeln, als ich meine Augen öffne und Justin sehe, der unsere Hände auf seinem Schoß abgelegt hat und sich mit breitem Grinsen auf die Straße konzentriert.

"Erzähl mir mal was von dir, was ich noch nicht weiß." Ich bin gespannt, was er mir gleich erzählen wird. Manchmal denke ich, dass ich ihn garnicht richtig kenne, weil ich sovieles von ihm nicht weiß. Aber ich möchte ihn kennenlernen, wissen wie er denkt, fühlt, von was er träumt und was ihn zu dem wundervollen Menschen gemacht hat, der er heute ist.

"Du weißt vieles nicht von mir Shay..." Er räuspert sich.

"Ich möchte mehr über dich wissen, Justin. Erzähl mir was!" Ich mache große Augen, wie ein Kind vor der Bescherung an Weihnachten.

"Ok gut." Er presst seine Lippen zusammen und atmet einmal tief ein. "Ich habe verschiedene Ticks, die mich zu einem insgesamt echt komischen Menschen machen." Er lacht.

"Was zum Beispiel?" Ich verschränke unsere Finger miteinander und merke wie gut es tut und dass es mich an unseren Tanz und den Kuss erinnert.

"Wenn ich aufstehe brauche ich immer eine Tasse grünen Tee. Ich sammle seit ich klein bin Münzen aus verschiedenen Ländern, weil ich Angst habe zu sterben, bevor ich sie besuchen kann. Ich esse so gut wie alles mit Ketchup, egal ob süß oder salzig." Er lacht lauter. "Mein Traumberuf war nie Polizist oder Feuerwehrmann, sondern Masseur, weil ich dachte so könnte ich den Menschen auch das Leben retten."

Ich muss loslachen und halte meine Hände vor meinen Bauch, weil er vom lachen wehtut. "Ok was noch?"

"Da hätten wir noch meine Bücher. Die sind nicht nach Thema oder so geordnet sondern nach Größe, egal wo." Er kneift seine Augen zusammen, was total niedlich aussieht. "Und ich glaube, wenn man sich wirklich mag, dann hält man sich an den Händen. Ich liebe es, andere Menschen an den Händen zu halten. Das ist so eine besondere Verbindung. Wenn ich mit meiner Schwester irgendwohin gehe halte ich sie immer an der Hand, damit wir verbunden sind und ich sie nicht verlieren kann." Er senkt seinen Blick.

"Wir halten uns gerade auch an den Händen, also können wir uns nicht verlieren, Justin." Ich zeige auf unsere Hände, die sich zärtlich berühren.

"Shay, ich will dich nicht mehr verlieren. Nie wieder. Ich werde ab jetzt besser auf dich aufpassen." Er legt seine Stirn in Falten und sein Blick wirkt besorgter.

"Danke." Ich beuge mich zu ihm rüber und gebe ihm einen langen, sanften Kuss auf die Wange. Ich spüre, dass er rot wird und kichere zufrieden. Es fühlt sich so gut an, hier neben ihm zu sitzten und zu hören, dass er mich jetzt beschützt. Was kann mir noch passieren, wenn ich Justin habe und ich weiß, dass er mich genauso mag wie ich ihn.

Ich weiß nicht, was das zwischen und ist, aber ich weiß, dass ich viel mehr für ihn fühle, als ich jemals gedacht habe.

"Ich wusste garnicht, dass du eine Schwester hast." Ich durchbreche die Stille, die nach dem Kuss eingesetzt hat.

"Ja..." Er schließt kurz die Augen und fährt sich nervös durch die Haare. Ich verstehe nicht, warum er nervös ist, weil ich ja nichts besonderes gefragt habe. "Ich habe auch einen Bruder. Jazzy ist 6 und Jaxon ist 4." Er lächelt nervös.

"Ihr seid sicher eine reizende Familie. Welche Eltern träumen nicht von drei so süßen Kindern?"

"Ja stimmt." Er lacht nervös und konzertiert sich auf das Fahren. "Ich denke, wir sind bald da."

Ich nicke verwirrt. Warum mag er es nicht, über seine Familie zu reden?

The Search {German}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt