Kapitel 42: Daniel.

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Elisabeth Mitchell's POV (Shays Mutter)

Meine Tochter Shay und ihr Freund halten sich fest an den Händen. Sie sieht gut aus, ganz anders als früher, da ihre Augen nicht mehr gerötet sind und sie hat keine Augenringe mehr hat. Außerdem ist ihre Haut reiner geworden und sie sieht viel frischer und gesünder aus. Ich schätzte, sie hat aufgehört Drogen zu nehmen.

Ich werfe einen Blick auf ihren Freund. Mir fällt auf, dass ich ihn noch nie gesehen habe. Weder als sie noch hier wohnte noch an der Schule von Shay oder irgendwo anders. Er ist zumindest keine schlechte Wahl. In meinen Augen ist er hübsch und sieht sympathisch aus.

"So jetzt sag mir, wer mein leiblicher Vater ist. Ich habe genug Jahre damit verbracht, eine Lüge zu glauben. Jetzt möchte ich die Wahrheit." Ihr Blick ist voller Zorn und Hass. Wie konnte es nur so weit kommen?

"Shay Schätzchen...", sage ich, woraufhin Shay geschockt den Mund öffnet. Doch ehe sie etwas sagen kann, berührt ihr Freund sie am Arm und flüstert etwas in ihr Ohr.

Ihre Miene wird weicher und sie scheint ruhiger zu werden, allein durch das, was er ihr sagt.

"Willst du reinkomme und wir besprechen das?", stammle ich schüchtern.

"Ja ok." Sie lächelt, aber ich merke, dass dahinter immer noch die Wut steckt, die sie mir eben durch ihren Blick geziegt hat.

Es ist komisch, sie reinzubitten wie einen Gast. Das sollte eigentlich ihr Zuhause sein, aber das ist es nicht mehr. Oft frage ich mich, was ich falsch gemacht habe. Vielleicht war ich zu kaltherzig zu ihr, oder aber es liegt an ihrer Vergangenheit, die sie dazu gebracht hat, auf die schiefe Bahn zu geraten und sich komplett von mir abzuwenden.

Erst die Sache mit ihrem angeblichen Vater, der mich geschlagen hat und dann abgehauen ist. Und dann kam ich erneut mit ihrem leiblichen Vater zusammen: Daniel. Er und seine Tochter Vanessa zogen zu uns. Ich glaube, dass war der größte Fehler, den ich jemals begangen habe.

Vor Achtzehn Jahren hatten Daniel und ich etwas und Shay entstand. Wie konnte ich glauben, dass es erneut mit uns funktionieren könnte? Vorallem weil Shay schon Fünfzehn war und ihr ganzes Leben geglaubt hat, dass der Mann, der mich geschlagen hat, ihr Vater ist. Und sie glaubte es bis vor kurzem immer noch, bis er ihr es selbst sagte.

"Ich möchte einfach, dass du mir erklärst, was passiert ist." Sie scheint wirklich beruhiger zu sein, als wir uns auf das Sofa setzten.

"Bevor ich deinen vermeintlichen Vater getroffen habe, hatte ich etwas mit einem anderen Mann..." Ich senke meinen Kopf, das ist kein Kapitel meines Lebens, auf das ich stolz bin.

"Wer ist er und wo kann ich ihn treffen?" Sie beißt sich aufgeregt auf die Lippe. Ich merke, dass mir ihre Art und ihre Stimme gefehlt hat.

"Ich möchte nicht, dass du ihn triffst. Außerdem weiß ich selbst nicht, wo er ist." Ich atme tief aus.

Er ist gefährlich und das hat Shay am eigenen Leib miterlebt, als er und Vanessa noch hier wohnten.

"Mama?" Ich höre Shays klare Stimme von oben, die mich ruft.

"Ja Schatz, ich komme gleich." Fröhlich beginne ich meinen Weg ins erste Geschoss, wo meine fünfzehnjährige Tochter lebt.

Ich und Daniel haben heute ein Jubiläum zu feiern. Wir sind jetzt ein Jahr glücklich zusammen und deswegen werden wir mit meiner Tochter Shay und Daniels Tochter Vanessa Essen gehen. Ich grinse breit. Die Mädchen scheinen sich zu verstehen, sie tuscheln immer und kichern, so wie echte Freundinnen in ihrem Alter.

Als ich die Tür zu Shays und Vanessas Zimmer öffne, verändert sich meine Stimmung schlagartig. Shay sitzt weinend auf ihrem Bett.

"Was ist passiert?" Ich setzte mich neben sie und schlinge meine Arme um sie.

"Ich muss dir etwas sagen..." Sie schluchzt und wimmert laut.

"Sprich mit mir!" Ich gebe ihr einen Kuss auf den Kopf, damit sie sich geborgen fühlt.

"Daniel...er...hat mich versucht anzufassen und wollte, dass ich meine Klamotten ausziehe." Sie weint lauter und vergräbt ihr Gesicht in ihrem Kissen.

"Was sagst du da?" Ich spüre förmlich, wie ich kreidebleich werde.

"Es tut mir so leid Mama."

"Nein, es ist alles ok, er darf das nicht machen. Ich werde dich ab jetzt beschützen. Ich lasse nie wieder zu, dass dir sowas passiert!" Ich nehme sie fester in den Arm und lasse sie weinen, bis sie irgendwann einschläft.

Noch an diesem Tag, habe ich mich von Daniel getrennt und ihn ausziehen lassen. Und ich werde ihr nicht sagen, dass er ihr Vater ist. Aus dem einfachen Grund, dass ich ihr versprochen habe, sie vor ihm und allem anderen zu beschützen und dass der Mann, der sie so schrecklich bedrängt hat, ihr Vater ist, wird sie zerstören. Nein, ich werde es ihr nicht sagen. Sie muss in Sicherheit bleiben.

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