Kapitel 35: Du wirst sie am Ende sowieso nur verlieren...

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Ich ziehe mir eine dunkle Leggings und eine weiße leicht durchsichtige Bluse an. Dazu kombiniere ich eine Jeansweste und eine silberne Kette, die durch ein glänzendes Herz als Anhänger auffällt.

Ich setzte mich auf den Rand der Badewanne. Das Badezimmer von Justins Familie ist klein. Und das sollen alle fünf Familienmitglieder benutzten? Naja, seine Eltern und Geschwister scheinen sowieso nie hier zu sein.

Müde schließe meine Augen.

Da heute Samstag ist, muss ich nicht zur Schule, was heißt, dass ich einen Tag habe, um mal aus Justins Wohnung herauszukommen.

Die Situation mit seinem Freund Jackson war merkwürdig. Ich weiß nicht, was ich davon denken soll, dass es war, als würde ein Geheimnis auffliegen. Dabei ist Jackson ja nur Justins Freund. Es wundert mich auch, dass Justin ihn nie erwähnt hat. Ich dachte immer, dass Justin nicht viele Freunde hat, aber vielleicht hat er eine ganze Gang von der ich nichts weiß. Er muss langsam anfangen, mehr mit mir zu reden. Ich kenne seine Art und seine Charaktereigenschaften zwar, aber ich weiß trotzdem nicht viel von ihm. Ich kenne seine Eltern nicht, weiß nichts von seinen Freunden oder Geschwistern. Ich weiß nicht mal, wo er immer hingeht und was er macht, wenn er etwas zutun hat.

Mein Handy vibriert und ich hole es heraus. Es ist Saras Nummer, die auf dem Display erscheint.

Erst jetzt fällt mir auf, dass ich lange nicht mit ihr geredet habe oder darüber nachgedacht habe, wie es ihr geht.

"Hi." Ich hebe ab und begrüße sie.

"Du bist bei Justin oder?" Ohne mich zu begrüßen, redet sie drauf los.

"Ja, ich war erst bei Tyler, aber dann nicht mehr und..." Ich atme ruhig aus. "Ist jetzt auch egal. Können wir uns treffen?"

Warum ich mich mit Sara treffen möchte hat mehrere Gründe. Zum einen möchte ich sie wiedersehen und wissen wie es ihr geht. Ich vermisse sie und muss sie einfach mal wieder im Arm halten. Ausserdem möchte ich erfahren, was Tyler mit seiner Bemerkung bezüglich Sara gemeint hat. Er meinte, dass ich sie fragen sollte, woher er von Mystery Boy weiß und genau das habe ich vor.

"Ja in Ordnung. Wollen wir zusammen Mittag essen? Alexander und ich waren letztens in einem schönen Lokal, wenn du willst können wir dorthin...?"

Ich denke kurz darüber nach. Wenn Justin will, kann er ja ein wenig Zeit mit Jackson verbringen.

"Ok gut, holst du mich ab?" "Kann ich machen. Bis dann Shay!"

Ich lächle und lege auf. Ich freue mich schon auf das Gespräch, es wird sicher interessant, besonders wenn es um Tyler geht.

Justin's POV

"Wer ist sie?" Jacksons Ton ist anklagend und bestimmt.

"Ich hab dir von ihr erzählt, es ist Shay." Nervös starre ich die Badezimmertür an. Ich hoffe, dass sie nicht herauskommt ehe ich alles mit Jackson geklärt habe.

"Du sagtest sie sei eine Freundin, ich wusste nicht, dass ihr jetzt plötzlich verliebt seid." Genervt verdreht er die Augen.

"Jackson..." Ich senke meinen Blick. "Sie ist etwas besonderes. Ich vertraue ihr und sie vertraut mir. Ich habe das Gefühl, dass ist etwas Ernstes."

Er schüttelt den Kopf. "Weiß sie von deiner Vergangheit? Von Jazzy und Jaxon?" Er atmet tief ein, um leiser zu flüstern. "Weiß sie von dem Projekt?"

"Nein natürlich nicht!" Ich reiße meine Augen auf. Allein die Vorstellung davon, wie sie reagieren würde, wenn sie alles wüsste, ist erschreckend für mich.

"Dann ist es auch nichts Ernstes. Du weißt, dass sie damit nicht umgehen könnte. Also fang nicht an, etwas Ernstes für sich zu empfinden. Du wirst sie am Ende sowieso nur verlieren, wenn die Wahrheit herauskommt." Er dreht sich um und schließt die schwarze Tür auf, die sich geschützt durch einige Bücherregale am Ende des Flurs befindet. Sie fällt kam auf und doch ist sie die wichtigste Tür in dieser Wohnung. "Denk drüber nach, Justin."

"Ja..." Ich beiße mir auf meine Lippe und stecke meine Hände in die Hosentaschen meiner dunkelblauen Jeans.

Warum muss alles so kompliziert sein?

The Search {German}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt