Justin's POV
Ich beobachte sie, wie sie da steht und in das Buch starrt. Ein Feuer von Wut baut sich in mir auf.
"Nein du liest das jetzt nicht!", rufe ich und reiße ihr das Buch aus der Hand. Erschrocken starrt sie mich an.
"Was ist das?"
"Ich möchte es einfach nicht.", ich lege das Buch auf den Tisch und atme tief ein und aus, um nicht auszurasten.
"Warum machst du immer so ein vedammtes Geheimnis um alles?" In ihrer Stimme liegt Ärger und Trauer. "Ich möchte dir vertraue, aber du musst bei jeder Sache so tun, als dürfte ich es nicht wissen. Rebecca darf hier nicht übernachten, weil keine Fremden hier rein dürfen. Ich darf hier in bestimmte Räume nicht, ich darf deine Eltern nicht treffen. Ich weiß nichts über deine Vergangenheit. Nichts."
"Verstehst du nicht..." Ich gehe einen Schritt auf sie zu und lege meinen Kopf schief.
"Doch ich verstehe es Justin! Du sagst mir, dass du anfangen wirst, mich zu lieben, aber für mich bist du nur ein Fragezeichen. Vertrauen gehört dazu, wenn man zusammen ist und du tust so als könntest du mir nicht vertrauen." Ihre Stimme ist laut und bestimmt und ich sehe, dass Tränen in ihre Augen steigen. "Weißt du, dass mich das verletzt? Dass du ständig so tust als wäre ich eine Fremde. Ich dachte, ich gehöre zu dir."
Sie dreht ihren Kopf weg und hält ihre Hände vor ihre Stirn.
"Ich wollte dich nie verletzten, es geht einfach nicht Shay..."
"Ich habs jetzt oft genug gehört, dass es nicht geht. Ich bin es einfach leid! Fick dich einfach, ich will das nicht mehr." Sie hebt ihre Tasche vom Boden auf und will den Raum verlassen, aber ich halte sie auf, indem ich das Buch in ihre Richtung schleudere.
"Dann lies es doch verdammt!", zische ich und werfe ihr einen kalten Blick zu, als sie umdreht, um das Buch vom Boden aufzuheben.
Sie starrt zurück in meine Augen, wobei eine Träne über ihre Wange läuft. Aber anstatt etwas zu sagen, beißt sie sich auf die Lippe, schüttelt ihren Kopf und verlässt den Raum. Wenig später höre ich die Wohnungstür. Ich habe es vermasselt.
Langsam versuche ich, mich zu beruhigen, doch je öfter ich über die Situation gerade nachdenke, desto agressiver wird meine Stimmung.
"Du bist ein Idiot. So ein Idiot.", flüstere ich mir selbst zu, forme mit meiner Hand eine Faust und schlage einmal mit voll Kraft gegen die Wand, sodass meine Hand beginnt zu schmerzen. Ich stütze mich an der Wand ab und lasse mich nach unten rutschen. In meinen Gedanken schwirrt ihr Ich kann das nicht mehr. Sie will das nicht mehr. Sie will mich nicht mehr.
Shay's POV
Mit Schwung nehme ich die letzte Treppenstufe und falle dann komplett in mich zusammen, um auf dem Boden zu landen.
Der Boden ist kalt, aber das ist nicht der Grund, warum ich zittere. Mein ganzer Körper zieht sich zusammen, als ich an seinen Blick denke.
Es tut mir nicht leid, was passiert ist, aber ich wollte nicht, dass es so endet. Ich möchte Justin von ganzem Herzen vertrauen und ich möchte, dass auch er mir vertraut, aber niemals wollte ich ihn verlieren oder verletzten. Tränen fließen über mein Gesicht und ich denke an all das, was er mir gesagt hat, als ich ihm mein Herz geöffnet habe.
Du musst mir nichts sagen, aber ich will, dass du weißt, dass du mir alles sagen kannst und dass alles bei mir sicher ist.
Warum kann er mir nicht alles sagen? Denkt er, dass es bei mir nicht sicher ist?
Mit diesem Gedanke starre ich das Buch in meiner Hand an. Ich weiß nicht, warum er dieses Geheimnis um den Inhalt gemacht hat, aber ich bin in der Versuchung es einfach zu öffnen.
Kurz überlege, wische mir daraufhin eine Träne aus dem Gesicht und schaue die erste Seite an.
Dies ist ein Buch von: Justin Bieber -Sohn von Pattie Mallett und Bruder von Jazmyn und Jaxon Bieber
Seite 1:
Warum schreibe ich dieses Buch?
Es fing damit an, dass die Entzugsberaterin mich darum gebeten hat, meine Gedanken aufzuschreiben. Meine Gedanken bestehen aber nur aus Wut auf ihn und aus Trauer. Trauer über alles was passiert ist und Trauer über das, was ich bin. Ich hätte nie gedacht, dass man Angst vor seinem eigenen Ich haben kann. Vielleicht ist es das, was viele Menschen so selbstzweifeln lässt. Die Angst vor sich selbst und dem was man in dieser Welt anrichten kann. Die Beraterin meinte, es wäre in Ordnung, wenn ich die Gedanken über Wut und Trauer hier aufschreibe. Also mache ich das jetzt. Vielleicht wird mir der Inhalt später gefallen, vielleicht auch nicht. Aber es ist die Wahrheit. Die Wahrheit, die mein Leben beherrscht. Die mich beherrscht.
Ich öffne meinen Mund. Niemals hätte ich sowas erwartet. Meine Hand greift die Ecke der Seite, aber ich lasse sie los bevor ich umblättern kann. Das kann ich nicht machen. Ich kann das nicht ohne Justins Einverständnis lesen. Langsam sammle ich mich und beginne die Treppe, die ich gerade runtergekommen bin, wieder hochzusteigen.
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The Search {German}
Hayran Kurgu"Liebe ist Anerkennung. Liebe ist Leben. Liebe ist Kraft. Liebe ist Geborgenheit. Liebe ist Glück. Was ist Liebe noch? Liebe ist Schmerz. Liebe kann wehtun. Nichts kann einem mehr wehtun als Liebe, die ausgenutzt oder nicht erwidert wird. Wer lie...