Ich liege gegenüber von Shay. Sie sieht selbst mit unordnentlichen Haaren und müden Augen wunderschön aus.
Es ist spät und dunkel draußen geworden, aber ich sehe sie deutlich durch das einfallende Licht des Dachfensters meines Zimmers.
Ich komme näher an ihr Gesicht heran und berühre ihre Nase mit meiner. Sie öffnet ihre Augen und lächelt schüchtern. Ich neige meinen Kopf und gebe ihr einen Kuss auf die Wange. Der Moment ist magisch.
"Ich wollte schon ewig mal neben dir einschlafen." Unsere Körper liegen eng nebeneinander und ich spüre jede Berührung, die sie mit ihren Beinen macht.
"Bist du doch schonmal." Sie lacht und zeigt auf den Boden neben meinem Bett.
Sie meint damit die Nacht, in der ich mich nicht neben sie sondern auf den Boden gelegt habe, weil ich es einfach angemessener fand. Ich würde es wieder tun, wenn die Situation so nochmal passieren würde.
"Das hier ist aber etwas angenehmer..." Ich grinse sie an.
Ich lege meine Hand um ihrer Taile, während sie ihre um meinen Bauch legt.
Sie schließt ihre Augen und gebe ihr einen abschließenden Kuss auf die Lippen. Wir beide lächeln als unsere Lippen sich treffen und ziehe sie enger an mich heran, um dann langsam und ruhig einzuschlafen.
-
Ich öffne meine Augen. Es ist dunkel und irgendetwas hat mich geweckt. Es ist ein leises Wimmern und Schluchzen.
Shay liegt mir gegenüber zusammengekauert da. Ihre Wangen sind rot und ihre Augen geschlossen. Eine Träne nach der anderen fließt über ihre Wange. Ich merke, dass ihr Atmen unregelmäßig ist und sie leise schluchzt.
"Baby?" Ich greife nach ihrer Hand und schaue ihr in die Augen, als sie diese öffnet.
Als sie mich bemerkt, wendet sie sich und dreht mir ihren Rücken zu.
Mein Herz pocht, als näher an sie ich heran rücke, um sie von hinten zu umarmen und an ihr Ohr zu rücken. Meine Hände sind zärtlich um ihren Bauch gelegt und ich streiche sanft mit meinem Fuß über ihren. Sie verschrenkt ihre Arme und zieht sich zusammen.
"Was ist los?" Ich lege meine Stirn in Falten und flüstere ruhig, aber besorgt.
Ihr Atem ist unregelmäßig und sie zittert am ganzen Körper.
"Shay, alles ist in Ordnung. Ich bin hier, ok?" Ich nehme ihre Hand und küsse sie sanft. Immer wieder berühren meine Lippen ihre zitternde Hand. Langsam scheint sie sich zu beruhigen. "Erzähl mir ganz ruhig, was los ist."
Ich verschränke unsere Finger und lege sie ruhig um ihren Bauch, dabei halten unsere Hände sich fest.
"Es ist wegen Tyler und meinem Vater..." Sie atmet tief ein, ich sehe, dass sie immer noch weint. "Tyler hat mich ausgenutzt, mit mir geschlafen und mich dann eingesperrt, damit mein Vater mit mir reden kann."
Ich schlucke. Zu hören, dass noch vor ein paar Stunden Tyler der jenige war, der sie angefasst hat lässt mich erschaudern.
"Mein Vater ist nicht mein Vater Justin..." Sie hört auf zu reden und kneift ihre Augen zusammen.
"Warum hast du gestern nichts gesagt?" Ich schmiege mich eng an ihren Körper, damit sie sich sicher und geborgen fühlt.
"Gestern konnte ich alles vergessen, aber als du geschlafen hast, musste ich daran denken und war einsam." Sie wispert leise.
"Hey, ich bin hier. Es wird sich viel in deinem Leben ändern, aber du wirst das schaffen. Wir werden deinem echten Vater finden und dann wird alles gut." Ich weiß nicht, ob ich meine Worte richtig gewählt habe, aber ich weiß, dass es garnicht so übel ist, dass er nicht ihr Vater ist. Sie hat neue Möglichkeiten und kann ihren wahren Vater finden. Sie muss nicht damit leben, dass ihr Vater ihre Mutter geschlagen hat. Dieses Glück haben andere nicht.
"Du verstehst das nicht! Ich bin das geworden, was ich jetzt bin, weil er uns verlassen. Ich habe mein ganzes Leben darauf eingestellt, dass mein Vater ein Arschloch ist. Ich habe darunter gelitten und jetzt das." Sie wird lauter.
"Jetzt beruhig dich mal!" Ich schaue sie energisch an, als sie hochguckt. Ihr Blick ist verwirrt. "Ich meinte das nicht so."
Ich beiße mir auf die Lippe. Ich hätte nicht so darauf reagieren sollen. Ich möchte nicht, dass Jaxon oder Jazmyn wach werden, aber ich hätte nicht so übertreiben sollen.
"Was ich damit meine ist, dass alles was dir passiert ist dich zu dem Menschen gemacht hat, der du heute bist. Also kann es nicht schlecht gewesen sein, denn du bist wundervoll geworden." Ich küsse sie auf die Wange und reibe mit meiner Nase an ihr weiches Gesicht.
"Vielleicht hast du Recht." Ihr Atem ist wieder normal und ich kuschele mich an sie. Mit diesen Worten schläft sie vor Übermüdung ein.
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The Search {German}
Fanfiction"Liebe ist Anerkennung. Liebe ist Leben. Liebe ist Kraft. Liebe ist Geborgenheit. Liebe ist Glück. Was ist Liebe noch? Liebe ist Schmerz. Liebe kann wehtun. Nichts kann einem mehr wehtun als Liebe, die ausgenutzt oder nicht erwidert wird. Wer lie...