Kapitel 68: Sollte ich wirklich Ansgt vor der Zukunft haben?

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Justin's POV

Ich schließe die Tür langsam und vorsichtig.  "Wer ist es?"

"Michael Harsen, 35 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder, Polizist.", murmelt Jackson, während er konzentriert auf seinen Laptop starrt.

"Polizist?", frage ich verwundert.

"Hier steht, dass er Jeremy auf die Spur gekommen ist und bei einem Schussgefächt von ihm erschossen worden ist." Es ist spürbar, dass jeder im Raum kurz den Atem anhält. Ich beiße leicht auf meine Zunge und atme deutlich hörbar aus.

"Wir müssen vorsichtig sein..." Blaire macht ein besorgtes Gesicht. "Ich denke keiner von uns hat Lust umgebracht zu werden und das noch von Justins Vater."

"Hör auf davon zu reden, dass er einen erschießt. Das wird er nicht, wir sind doch nicht dumm." Ich stecke meine Hände in meine Hosentaschen.

"Ich will nur das du dir bewusst wirst, dass es gefährlich ist, besonders weil du schießen willst." Blaire zuckt mit den Schultern.

Verunsichter schaue ich mich in dem Raum um. Natürlich will ich nicht sterben und schon garnicht wegen meinem Vater. Ich könnte Shay nie alleine lassen oder Jazzy und Jaxon. Aber dann fällt mein Blick auf die Wand mit den Bildern und besonders auf das von meiner Mutter, der Grund warum ich das alles tue.

"Ich werde aufpassen.", versichere ich den anderen.

Jackson nickt kurz und lehnt sich dann wieder nach vorne, um sich wieder auf den Laptop konzentrieren zu können.

"Zwischen dir und Shay alles plötzlich ok?" Blaire lässt sich auf die Couch fallen und nimmt einen Schluck ihres Tees, ehe ich den Raum verlassen kann

Ich lächle schüchtern. "Ich denke schon. "

Shay scheint mir für meine Lügen wirklichen verziehen zu haben. Ob sie mit meinem Lebensziel leben kann, ist eine ganz andere Frage. Ich hoffe ehrlich gesagt, dass wir ihn sehr bald finden können und es beenden können, so dass ich glücklich und komplett angekommen zusammen mit Shay hier leben kann. Ich stelle mir unsere Zukunft perfekt vor und bin gespannt, aber vorher sollte ich meine Mission beenden. Allein schon, um keine Angsg haben von ihn umgebracht zu werden.

Shay's POV

Ruhig atme ich ein und aus. Eigentlich wollte ich noch ein wenig schlafen, aber irgendwie schaffe ich es nicht meinen Gedanken zu entfliehen. Immer wieder  sehe ich ein Bild vor meinem inneren Auge, wenn ich meine Augen schließe und versuche einzuschlafen.

Es ist Justin, alle seine Klamotten sind schwarz und auf seinem Kopf trägt er eine schwarze Beanie. Ich sehe, wie er vor irgendwem wegrennt, aber dann gefasst wird. Es ist ein Polizist, der ihn mit festem Griff auf den Boden zehrt und ihm Handschellen anzieht. Ich öffne meinen Mund, als Justin in ein Polizeiauto gestoßen wird.

Schnell öffne ich meine Augen im echten Leben. Immer erscheint die gleiche Vorstellung in meinem Kopf und macht es mir schwer einschlafen zu können.

Vielleicht ist es einfach die Angst, die ich habe. Was passiert, wenn Justin festgenommen wird? Klar, meine ganze Welt würde in ein paar Sekunden zerbrechen, mein Herz auch...Ich könnte es nicht. Wirklich nicht. Wahrscheinlich ist es, immerhin will er einen Menschen umbringen.

Mein Kopf sagt mir gerade, dass ich mich von ihm trennen sollte und ihm sagen sollte, dass ich nicht mit ihm zusammen sein kann, wenn er diesen Plan durchziehen möchte. Aber mein Herz schlägt in einem anderen Rhythmus. Ich will mir mein Leben nicht ohne ihn vorstellen.

Ich beiße mir auf die Lippe, während ich besorgt über die Zukunft nachdenke. Sollte ich wirklich Angst vor der Zukunft haben?

Vielleicht sollte ich nochmal mit Justin reden und ihm sagen, was mir wichtig ist. Andererseits weiß ich, dass sich dadurch nichts ändern wird.

Vielleicht warte ich bis morgen und genieße den Tag mit ihm, um das Thema dann irgendwann anzusprechen. Ich hoffe einfach, dass es sich noch genauso anfühlt, wie bevor ich erfahren habe, was er plant. Es war so perfekt.

Justin's POV

Langsam trete ich wieder in den Flur. Ich habe beschlossen, den Tag einfach mit Shay zu verbringen, anstatt mich um das Projekt zu kümmern. Ich weiß, dass Jackson und Blaire mich brauchen, aber Shay ist das Wichtigste überhaupt.

Ich mache einen Schritt nach vorne und beschließe noch kurz bei Jazzy und Jaxon vorbei zu schauen.

Die beiden lächeln mich an, als ich das Zimmer betrete. "Hey ihr beiden.", begrüße ich sie. "Seid ihr bereit für den Kindergarten und die Schule?"

Die beiden nicken stumm. Blaire kümmert sich die meiste Zeit um sie und bringt sie auch in die Schule und den Kindergarten. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich sie vernachlässige, aber ich werde mir vornehmen mehr für sie da zu sein.

Ich betrachte sie. Jaxon scheint etwas zu malen, während Jazzy ihre Schultasche packt.

"Guck mal, was ich male." Er grinst. Ich beuge mich zu ihm runter und betrachte sein liebevoll gemaltes Bild. Darauf zu sehen sind Jazmyn, Jaxon, Shay und ich. Wir stehen vor einem Gebäude, auf dem die Aufschrift Schule steht. An der Seite sind Jackson und Blaire zu erkennen.

"Was machen wir denn da?", frage ich und lege einen Arm um ihn.

"Das ist meine Einschulung und alle kommen." Er kichert. Erst jetzt erkenne ich, dass er etwas in der Hand hält, das wie eine Schultüte aussieht.

"Freust du dich schon darauf?" Ich ziehe ihn an mich und umarme ihn kurz.

"Ja!", ruft er laut. Von Jazzy höre ich ein leises Seufzen.

"Ich mich auch. Ich verspreche dir, dass wir eine riesige Feier machen.", spreche ich ihm zu.

Es kann noch dauern bis er eingeschult wird, aber ich freue mich darauf. Ich bin glücklich die beiden aufwachsen zu sehen und irgendwie auch verdammt stolz.

Jaxon nickt und widmet sich wieder seinem Bild. Ich gehe kurz zu Jazzy, aber sie scheint beschäftigt zu sein.

"Ich wünsche euch einen schönen Tag." Ich lächle sanft und gebe beiden einen Kuss auf die Stirn.

Ich verlasse den Raum und suche meinen Weg zu meinem Zimmer, in dem Shay angezogen auf dem Bett sitzt.

"Stimmt was nicht?" Verwundert schließe ich die Tür. Ich hätte erwartet, dass sie noch weiterschläft oder zumindest noch ein wenig liegen bleibt.

"Nee alles in Ordnung. Ich bin gerade nur etwas verwirrt. Wollen wir jetzt fahren?" Sie hat einen merkwürdigen Blick und sieht mir nicht mal in die Augen.

"Ok...", sage ich, ohne zu hinterfragen, warum sie so komisch drauf ist. "Als erstes müssen wir das mit der Schule klären Shay."

Sie macht einen bedrückten Gesichtsausdruck. Ich weiß, dass sie das Thema Schule komplett verdrängt hat, aber wir müssen uns langsam darum kümmern, wenn wir unseren Abschluss schaffen wollen.

"Wir schaffen das schon." Ich komme näher auf sie zu und küsse sie kurz auf die Lippen.

Sie nickt kurz und bleibt so stehen, so dass wir uns einige Sekunden einfach festhalten. Ich weiß nicht, was los ist, aber sie braucht heute eine starke Schulter und die will ich für sie sein.

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