Ich kämpfte mich durch die dunklen Nebelschwaden der Ohnmacht, doch ich hatte einfach keine Kraft mehr, um sie zu durchdringen.
Verschwommen konnte ich leichte Umrisse von Gesichtern erkennen, die sich über mich beugten, aber ich konnte sie nicht zuordnen.
Nach einer Weile, ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, klärte sich mein Blick etwas auf und es war einfacher, das Bewusstsein zurückzuerlangen. Ich blinzelte ins grelle Sonnenlicht, das sich in dem weißen Raum, in dem ich mich befand noch um ein Vielfaches verstärkte.
Es war wie bei diesen schrecklichen, weißen Garagentoren, bei denen man fast erblindete, wenn man draufschaute während die Sonne sie beschien.
Doch nach einiger Zeit schienen sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt zu haben und ich konnte die Möblierung erkennen. Sie bestand aus mehreren, einer Ziehharmonika ähnelnden Abdeckungen, die an der Wand neben den Fenstern aneinandergereiht waren und aus vielen leeren weiß bezogenen Betten. Das hier hatte große Ähnlichkeit mit einem...Krankenzimmer? Verwirrt schüttelte ich den Kopf, was mehr Schmerzen verursachte, als es sollte.
Da hörte ich draußen Stimmen näher kommen, die sich kurz darauf mit mir im Krankenzimmer befanden. Aus einem Impuls heraus schloss ich die Augen wieder und hörte einfach zu.
„Sie hatte wirklich großes Glück! Mit Dämonen ist nicht zu spaßen. Und dann auch noch zwei auf einmal!", sagte ein Mann.
Ich zuckte leicht zusammen. Dämonen? Das gestern waren Dämonen gewesen??
„Ja, da sagen Sie etwas Wahres! Wie wird es jetzt weitergehen?", antwortete da eine Frau.
„Hier ist es nicht mehr sicher." Das war wieder der Mann.„Und was heißt das?", wollte die Frau etwas ängstlich wissen. „Die Schüler werden nach Hause geschickt.", antwortete der Mann ernst und ich konnte nicht länger still sein.
„Und was ist mit unserer Ausbildung?", platzte es aus mir heraus.
Sofort waren zwei Augenpaare auf mich gerichtet. Die Frau hüstelte gekünstelt und zückte ihr Klemmbrett. Dann klickte sie die Miene aus ihrem Kuli heraus und wieder hinein. Sie lächelte verkniffen.
„Du bist wach!", stellte sie fest. Ich verkniff mir eine Bemerkung und blickte stattdessen den Mann an. Dieser starrte nur betreten zu Boden. Unterdessen war das Klicken der Kulimiene gefühlt alle zwei Millisekunden zu hören.
„Ich will ja wirklich nicht unhöflich sein, aber könnte mir bitte einer von Ihnen erklären, was hier los ist?", brach ich schließlich das unangenehme Schweigen. Der Mann blickte auf. „Du bist gestern Abend von zwei Dämonen attackiert worden.", fasste er zusammen, was ich sowieso schon wusste. „Die Akademie ist mit allen möglichen Schutzzaubern gesichert, also dürften hier eigentlich gar keine Dämonen eindringen können. Um die Sicherheit unserer Schüler garantieren zu können, müssen wir euch vorübergehend nach Hause verfrachten. Sobald wir wissen, wie es weitergeht, sagen wir euch Bescheid."
Damit verließ er den Raum. Die Frau zwang sich nochmals ein Lächeln aufs Gesicht und setzte sich zu mir.
„Nun wollen wir mal sehen, ob ich dich schon entlassen darf. Kannst du bitte mal mit dem linken Auge auf dieses Licht hier schauen?", fragte sie dann unbekümmert lächelnd, so als ob nicht gerade etwas ziemlich rätselhaftes geschehen wäre, und leuchtete mir mit einer winzigen Taschenlampe direkt ins Auge.
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Eine halbe Stunde später durfte ich die Krankenstation verlassen. Ich lief sofort zu unserer Hütte, wo Peach und Evie schon auf mich warteten. Natürlich wollten sie alles haargenau wissen, doch ich beschränkte mich nur auf die wichtigsten Dinge.
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Fantasy„Sein Leben ist wichtiger als deins. Und du musst es um jeden Preis beschützen." Der 17-jährigen Hazel O'Connor ist eine besondere Zukunft vorhergesehen. Sie ist, wie auch ihre Familie, ein Schutzengel. Sie freut sich sehr darauf, von nun an einen...