Ein unnachgiebiges Rauschen riss mich brutal aus meinen Träumen.
Verärgert tastete ich nach meinem Wecker und erschlug ihn beinahe, als ich auf die Stopp-Taste drückte.
Ich hasste es, wenn der Wecker kein Radiosignal hatte, denn dann wurde man immer mit einem aggressiven, monotonen Geräusch aufgeweckt, das einem sofort die Stimmung verdarb.
Ein neuer Tag. Grummelnd schlurfte ich ins Ess-/Wohnzimmer und machte mir erst mal einen Kaffee.
„Sind wir heute mal wieder gut gelaunt?", erklang da Jacobs Stimme. Ich wandte mich zu ihm um. Er saß bereits mit einer dampfenden Tasse am Tisch und blickte mich amüsiert an. Wie konnte man morgens so fröhlich sein? Momentan war ich bereit, alles, was sich zwischen mich und meinen Kaffee drängte, gnadenlos zu erwürgen.
Ich schenkte ihm einen vernichtenden Blick, doch ich vermutete, dieser verlor dadurch einiges an Wirkung, dass meine Lider noch immer halb geschlossen waren.
Wie erwartet ließ Jacob nur ein belustigtes Schnauben hören, ehe ich mich der Kaffeemaschine zuwandte, die in diesem Moment ein leises Pling von sich gab und mir meinen frischen Kaffee Latte präsentierte.
Wie ein ausgehungertes Raubtier stürzte ich mich auf das heiße Getränk und fühlte mich sofort etwas wacher.
Anschließend fühlte ich mich bereit, mich zu Jacob an den Tisch zu setzen und ein halbwegs verständliches „Morgen..." zu grummeln.
„Jetzt besser?", fragte Jacob und ich nickte, während ich einen weiteren Schluck von meinem Latte nahm.
„Weißt du, ich habe mir überlegt, dass es vielleicht ganz gut wäre, wenn du in dem selben Restaurant zu arbeiten beginnen würdest wie Caleb, denn dann verdienst du etwas Geld und kannst ihn gleichzeitig beobachten. Was hältst du davon?" Jacob schenkte mir ein strahlendes Lächeln und gestikulierte bei seinem Vorschlag wild und begeistert in der Luft herum.
Ich zog eine Augenbraue hoch und trank laut schlürfend meinen Kaffee aus. Dann stellte ich die Tasse betont langsam auf den Tisch, um etwas Zeit zu gewinnen. „Aber ich hasse Essensgeruch. Meinst du nicht, in einem Restaurant zu arbeiten setzt voraus, dass man mit eben diesem Geruch keine Probleme hat? Außerdem hasst mich der Küchenchef jetzt schon. Ich glaube kaum, dass er mich einstellen, geschweige denn überhaupt in seiner Küche dulden würde.", argumentierte ich dann.
"Wer sagt denn, dass du in der Küche arbeiten musst? Du könntest ja auch einfach bedienen!" Jacob ließ nicht locker. Seufzend musste ich zugeben, dass er recht hatte. "Aber ich habe keine Lust.", protestierte ich, wissend, dass ich verloren hatte.
Jacob sah etwas enttäuscht aus. „Schon, aber das wäre ideal, denn dann hättest du immer ein Auge auf ihn." Er grinste. „Und ich müsste nicht immer mit dir shoppen gehen.", fügte er dann mit einem schelmischen Blinzeln hinzu.
„Also eine Win-Win Situation für dich.", sagte ich mit gerunzelter Stirn.
„Sozusagen.", gab Jacob zu und rührte in seiner Tasse herum.
Nachdenklich kratzte ich mich am Kopf und machte mich daran, meine Tasse aufzuräumen und abzuwaschen, damit ich etwas zu tun hatte — und, damit ich Zeit hatte, über Jacobs Idee nachzudenken. Im Prinzip hatte er ja durchaus recht damit, dass es praktischer fürs Beschützen wäre. Aber ich wollte eben nicht jeden Tag stinkend nach Hause kommen und erst mal duschen, um den hartnäckigen Geruch zu vertreiben. Ganz zu schweigen davon, dass ich weder kellnern noch kochen konnte.
Da fiel mir etwas ein. Was, wenn...
„Gegenüber von diesem Restaurant ist doch ein Klamottenladen. Du weißt schon, der, in dem wir gestern waren. Ich könnte doch auch da arbeiten! Dann könnte ich auch immer wieder schauen, ob Caleb rauskommt oder sonst was. UND ich könnte auch Geld verdienen. Klar, das ist nicht ganz so optimal wie der andere Plan, aber es wäre eine Lösung, mit der ich auch zufrieden bin.", schlug ich hoffnungsvoll vor.
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Fantasia„Sein Leben ist wichtiger als deins. Und du musst es um jeden Preis beschützen." Der 17-jährigen Hazel O'Connor ist eine besondere Zukunft vorhergesehen. Sie ist, wie auch ihre Familie, ein Schutzengel. Sie freut sich sehr darauf, von nun an einen...