Kapitel 19✨

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In meiner Hast fiel ich bei der Landung beinahe hin, doch ich fing mich stolpernd ab, was meinem Rücken mal wieder ein Knacken entlockte. Das hier würde meinen Verletzungen nicht gerade bei der Heilung helfen, aber darauf konnte ich jetzt keine Rücksicht nehmen.

Ich beeilte mich, durch die Tür zu gleiten. Kaum war ich in dem Haus, nahm ich auch schon den ekelhaften, verkohlten Geruch nach Dämonen wahr. Das schürte meine Eile und ich schwebte geradezu die Treppe hinauf.

Da sah ich sie.

Sie waren zu zweit und versuchten, ihm wehzutun. Meinem Schützling.

Sofort verfiel ich wieder in die Trance, die ich schon einmal verspürt hatte, als Jacob Caleb angegriffen hatte. Es war der Beschützerinstinkt, der jetzt übernahm. Er verdrängte jegliche Gefühle oder Gedanken. Das einzige, was ich wahrnahm, war die Gefahr für Caleb.

Meiner Kehle entwich ein gefährlich tiefes Grollen und ich stürzte mich auf die beiden Dämonen, die gerade dabei waren, Caleb niederzuringen.

Meine geballte Faust erwischte den einen Dämon an der Schläfe und er fiel zur Seite. Während er versuchte, sich schnell wieder zu erholen, nahm ich mir den anderen vor und schwang mein Bein über seine Wange. Er ächzte und fiel ebenfalls zu Boden.

Unterdessen hatte sich der andere Dämon aufgerappelt und ich spürte einen harten Schlag am Hinterkopf. Fauchend fuhr ich herum und verpasste dem Mistkerl einen Hieb in die Seite.

Zwischendurch warf ich einen Kontrollblick auf Caleb, doch abgesehen von ein paar Kratzern schien es ihm gut zu gehen.

Ich war wohl zu sehr davon abgelenkt, Caleb mit Blicken nach Verletzungen abzusuchen, dass ich mich nicht rechtzeitig unter dem Bein des Dämonen wegdrücken konnte, der mich jetzt angriff. Ich hatte es schon längst aufgegeben, die beiden unterscheiden zu wollen.

Schmerz jagte durch mein Gesicht und etwas Klebriges, Flüssiges lief meine Wange entlang. Mir wurde schwindlig und mein Magen rebellierte. Benommen streckte ich die Hand nach dem flüssigen Etwas aus und betrachtete fasziniert die rote Flüssigkeit an meinen Fingern. Genau wie die Augen der Dämonen! Meine Gedanken wurden langsam von einem undurchdringlichen Nebel eingehüllt und ich konnte die Situation nicht mehr ganz erfassen.

Plötzlich hörte ich einen Aufschrei und ich schüttelte den Kopf, wie um den Nebel loszuwerden.

Irgendein Schalter in mir schnappte um und ich würde so wütend wie noch nie zuvor.

Die gewaltige Masse Energie, die ich dadurch erhielt, entlud sich in Form von grellem Mondlicht durch meine Hände.

Die beiden Dämonen kreischten auf und es war das schrecklichste Geräusch, das ich jemals gehört hatte. Es kroch in meine Ohren und brachte meinen Kopf beinahe zum Zerbersten. Ehe dies aber wirklich eintreten konnte, zerplatzten die beiden Dämonen in Nichts.

Sie lösten sich einfach auf, so wie auch beim ersten Mal, als ich meine Kräfte eingesetzt hatte.

Trotz der unglaublichen Energie, die mich eben noch durchflossen hatte, wurde ich auf einmal unendlich müde und meine Beine trugen mich nicht länger.

Eine beruhigende Schwärze umfing mich und ich ließ mich erfreut in ihre Arme fallen.

~~~

Jacobs P.O.V

Wo.

War.

Hazel?!

Ich sah mich in dem leeren Zimmer um und raufte mir die Haare. Wo war sie nur hin?

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