Kapitel 11✨

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Ich wachte davon auf, dass mir die Sonne direkt ins Auge stach. Sie flutete direkt durch ein großes, leicht geöffnetes, bodentiefes Fenster, vor dem halb durchsichtige, weiße Vorhänge wehten. Ich kniff die Augen zusammen. Wo war ich?

Und wo war Jacob? Ich konnte ihn nirgends entdecken. Aber vielleicht lag das auch daran, dass die Sonne mich so sehr blendete.

Ruckartig setzte ich mich in dem großen Bett auf, in dem ich lag und blickte mich um, um herauszufinden, wo ich mich befand.

Das Zimmer war buchstäblich riesengroß, luxuriös eingerichtet mit weißen, lederbezogenen Möbeln und es besaß eine hohe Decke mit einem kristallenen Kronleuchter.

Ich runzelte die Stirn. Neuerdings waren wohl alle neuen Orte, an die ich kam, super luxuriös. Nicht, dass ich etwas dagegen gehabt hätte, aber es war neu für mich, ständig in einer so extravaganten Umgebung zu sein.

Ich schlug die Decke zur Seite und streckte die Füße über den Rand. Da fiel es mir auf.

Ich trug meine Sachen nicht mehr.

Von einem Moment auf den anderen setzte mein Herz einen Schlag aus. Ich erschrak und suchte sofort den Raum nach meinen Klamotten ab.

Ich konnte mich beim besten Willen nicht daran erinnern, mich gestern ausgezogen zu haben.

Ein Blick meinen Körper hinab verriet mir, dass ich noch meine Unterwäsche trug. Ein Glück! Ein wenig beruhigte sich mein Puls wieder, aber nicht genug, um beruhigt zu sein.

Endlich konnte ich meine Klamotten über einen Stuhl gelegt am anderen Ende des Zimmers ausmachen.

Erleichtert stand ich auf und wollte mich schnell anziehen, bevor Jacob auftauchte.

Doch ganz meinem Glück — oder eher Pech —entsprechend wurde in diesem Moment eine Tür aufgerissen, die ich bis jetzt noch nicht bemerkt hatte und ein junger Mann trat heraus. Er trug ein weißes T-Shirt und eine schwarze Hose und seine sonst hellbraunen Haare waren nun feucht und dunkel. Wie gewöhnlich standen sie perfekt verstrubbelt von seinem Kopf ab.

Er wandte sich einem Regal zu und ich konnte sogar durch das T-Shirt sehen, wie sich seine Rückenmuskeln bewegten.

Dann drehte Jacob sich um.

Zum zweiten Mal an diesem Morgen durchfuhr mich der Schreck. Ich riss die Augen auf. Ich stand hier in einem schwarzen, spitzenbesetzen BH und der dazu passenden Unterhose und wurde von meinem Mentor betrachtet.

So schnell ich konnte flüchtete ich zurück unter die Decke, während ich panisch „Nicht gucken!", schrie.

Aus der Richtung Regal ertönte sein leises, tiefes Lachen, was mich nur noch mehr auf die Palme brachte.

„DREH DICH UM!", rief ich und versteckte mein Gesicht in meinem Kissen. Ich wusste, ohne dass ich mich sehen musste, dass ich wieder einmal knallrot angelaufen war.

„Ich habe nichts gesehen.", kam es vom Regal.

Im Kissen verdrehte ich die Augen.

„Klar doch..."

„Ja."

„Veräppeln kann ich mich auch selbst!"

„Das würde ich gerne sehen!"

„Was versuchst du hier zu erreichen?!"

„Hey, komm unter dem Kissen vor!"

„Nein, lass mich! Dreh dich endlich um!", kam es dumpf von mir aus dem Kissen.

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